sonja32 hat geschrieben:ich muss noch was dazuschreiben: meine Kinder sind beide sehr aktiv in der Freizeit, insbesondere meine grosse. (macht eiskunstlauf...mit Wettkämpfen, etc). mein Sohn spielt Fußball. die Wochenende sind meist von den Aktivitäten meiner Kinder geprägt. das macht mir aber nichts aus weil ich unter der Woche freie zeit für mich habe. und so kann ich sie auch bringen und zuschauen und sowas. mein mann ist zudem viel im Ausland.
das würde so nicht gehen wenn ich ausser haus arbeiten würde. das wäre organisatorisch ein riesen aufwand.
Ich arbeite 70%, mein Sohn geht ins Tennis, ins Schwimmen und in den Gitarrenunterricht (für alle 3 Hobbies muss ich ihn fahren) und er ist gerade mal 2x pro Woche am Mittagstisch - die restlichen 3 Mittage kommt er nach Hause (bzw. ich bin da), am Morgen bin ich auch Zuhause, bis er um 7.45 Uhr in die Schule gehen muss und wenn er am Nachmittag um ca. 15.45 Uhr nach Hause kommt, bin ich auch schon da oder spätestens 10-15 Minuten später da. Fazit: Mein Sohn ist - abgesehen von den 2x Mittagstisch (die er liebt

) trotz meiner Berufstätigkeit nie alleine und ich kann ihn zu allen 3 Hobbies fahren und mache selber auch noch 3-4 Mal pro Woche Sport... ach ja, und ganz nebenbei bin ich noch AE

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Ich respektiere es, wenn eine Mutter nicht arbeiten gehen will - aber das "es ist nicht möglich oder wäre organisatorisch ein Riesen-Aufwand" ist für mich persönlich etwas eine Ausrede. Klar, Hausfrau sein und den ganzen Tag, die ganze Woche seine Zeit selber frei einteilen können, ist einfacher. Da stimme ich zu. Aber: Wenn einem der Job Spass macht, empfindet man das Drumherum nicht als (negativen!) Stress - und wenn man ein Mensch ist, dem halt auch (nebst Kind, Haushalt und eigenen Hobbies) der Job und die eigene finanzielle Unabhängigkeit noch wichtig ist, bringt es auch nichts, wenn man Zuhause bleibt, nur damit all die lieben Mamis, die einem als hochprozentig arbeitende Rabenmutter anschauen, zufrieden sind

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Ich gebe zu: Ich habe für Frauen, die ab Geburt ihrer Kinder 10-20 Jahre lang (oder noch länger) ihr Leben als Hausfrau leben, nicht viel Verständnis - aber ich respektiere es! Ich habe dementsprechend auch nicht den Anspruch, dass andere mein Leben verstehen - aber eben genau so, dass sie es auch respektieren! Und - für mich ganz wichtig: Ich mache die Qualität einer Mutter und glückliche Kinder nicht davon abhängig, ob nun eine Mutter 20%, 40% oder 80% arbeitet. Eine Hausfrau kann eine tolle Mutter sein und lebenslang eine Super-Beziehung zu ihren Kindern haben - ich kenne aber auch andere Beispiele (ein guter Kollege von mir, der mit knapp 20 an Drogen starb, hatte eine Bilderbuchfamilie Zuhause... Häuschen, Garten, Hausfrau-Mami, Schwester, etc.... alles perfekt... und trotzdem rutschte er ab und starb unter tragischen Umständen sehr früh). Und genau so gibt es wunderbare, glückliche Kinder bei berufstätigen Müttern, die ein tolles Verhältnis zu ihren Müttern/Eltern haben und andere, bei denen es halt nicht klappt. Aber so dieses pauschale: Kinder von arbeitenden Müttern sind arme Kinder, die sich an ihre Lehrer hängen müssen, um überhaupt eine Bezugsperson zu haben

, ist wirklich einfach nur blöd!

Ist genau so blöd, wie die Pauschalverurteilung, dass Kinder von Hausfrauen verzogen und unselbständig sind und die Hausfrau selber hinterwäldnerisch

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Ach ja, und was die (Pauschal-

) Verurteilung "Lehrer merken es den Kindern ab, ob die Mütter berufstätig sind oder nicht" anbelangt: Wir sind vor 3 Monaten umgezogen und ich hatte grad vor den Sommerferien noch ein Gespräch mit der Lehrerin. Als ich ihr erzählte, dass ich 70%-berufstätig bin, hat sie mich mit grossen Augen angeschaut und gemeint, dass hätte sie gar nicht gewusst - sie hätte das Gefühl gehabt, ich sei eigentlich immer Zuhause bzw, hätte sich höchstens vorstellen können, dass ich max. 1-2 Tage pro Woche arbeite

. Schön zu wissen, dass mein Sohn offenbar meinetwegen noch nicht dermassen verkorkst ist, dass es ihm grad jede Lehrerin (negativ) anmerkt, dass er Zuhause ein Mami hat, das nebst Haushalt, Mami-sein, eigenen Hobbies, etc. noch arbeitet

... also gehe ich einfach mal davon aus, dass bei uns soweit alles im grünen Bereich ist... trotz meiner Berufstätigkeit

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... und nein, ich bin weder Superwoman noch Supermami... leider nicht

. Ich bin so ein stinknormaler Durchschnittsmensch... ein Mami, das wie 1000 andere Mamis auf dieser Welt ganz viele Unzulänglichkeiten hat, auch immer wieder mal Fehler macht... und trotzdem jeden Tag aufsteht und mit aller Kraft versucht, das Beste für das Kind zu geben... und ja, ich bin der Ueberzeugung, dass das bei 80% der Mütter in diesem Land so ist... egal, ob berufstätig oder Hausfrau. Jede gibt oder versucht zumindest ihr Bestes. Und keine hat es verdient, aufgrund Berufstätigkeit oder Nicht-Berufstätigkeit verurteilt oder kritisiert zu werden