Hallo Stella
Ich habe kein Kind mit DS, aber eins mit ASS (Autismus). Mein Sohn ist auch anders und wird in der Regelschule eingeschult. Nun ist er im ersten Kindergarten.
Bei uns geht ein sehr wertvoller Teil der Integration von der Kindergärtnerin und der IF aus. Die Kinder fragen, die Kindergärtnerin erklärt. Die IF ist eine Art Dolmetscherin für meinen Sohn und die anderen Kinder. Das hilft enorm.
Ebenfalls wurde das Thema am Elternabend behandelt. Was sehr gut ankam.
Die Idee mit dem Buch ist sehr gut!
Wie ist es mit dem Schulweg? Gehen sie zusammen? Ich gehe mit meinem Sohn mit (er käme sonst gar nicht an

weil alles andere viel spannender ist). Wir gehen zusammen mit den zwei anderen Kindern im Weiler. Ich bin eine möglichst unsichtbare Begleiterin, oder auch mal die Dolmetscherin. Da die Kinder einen sehr langen Weg haben, ist das für mich ein wichtiger Teil der Integration. Dort passiert so viel! Die Mädchen wissen zB., mein Bub vergisst sich manchmal, dann nehmen sie ihn an der Hand und sagen, wir müssen nun weiter. Sie sammeln zusammen Kastanien, sie rennen um die Wette. Das schweisst sie zusammen, er gehört dann dazu und sie verzeihen ihm auch mal eine ASS bedingte Schrulligkeit.
Wir haben auch ab und zu Besuch von nur einem Kind, nie von ganzen "Rudeln". So spielen sie sehr schön und das andere Kind kann dann auch gute Erfahrungen mit meinem Sohn sammeln, solche, in denen er eben nicht einen Turm kaputt macht, weil er sich anders nicht ausdrücken kann, sondern Erfahrungen die Spass machen. Diese guten Erfahrungen mit einem Kind, das anders ist, sind wichtig. Die Idee, mal nur mit diesem einen Kind abzumachen finde ich auch sehr gut.
Ich würde an deiner Stelle die Mutter ansprechen. Ich bin froh, wenn Eltern, oder Kinder, mich auf meinen Sohn ansprechen und keine Berührungsängste haben. Sei offen und ehrlich und sag auch, dass du etwas verunsichert bist. Die Mutter des Kindes hat sich sicherlich schon sehr viele Gedanken zu sehr vielen unterschiedlichen Situationen gemacht. Sie kann dir womöglich auch sagen (oder direkt deinem Sohn, im passenden Augenblick), wieso ihr Kind anders ist und manchmal unpassend reagiert.
Die Intergration eines Kindes mit einer Besonderheit ist kein Spaziergang und fordert von allen Seiten sehr viel. Respekt und Offenheit sind wichtig, wenn es gelingen soll. Als Mutter bin ich dankbar für jeden, der offen auf mich zu kommt und seine Bereitschaft signalisiert, uns bei diesem Prozess behilflich zu sein und meinem Kind so eine Chance zu geben.
Schön, dass du dir so viele Gedanken machst!