Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Nina
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Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Nina »

Hallo zusammen. Meine Tochter ist in der 2. Klasse. Sie ist sehr gut in der Schule. Seit diesem Schuljahr geht sie und ein anderes Mädchen noch aus ihrer Klasse in die Begabtenförderung. (Auf Anraten der Klassenlehrerin). Sie hat ihre Hausaufgaben stets selbständig und fehlerfrei in 5-10 min. erledigt. Aber mir machen ihre Wünsche betreffend Hobbys langsam sorgen. Sie geht ins Geräteturnen immer Freitags von 18.30 bis 20 Uhr. Damit sie bei uns ins Geräteturnen dürfen müssen sie auch in der Mädchenriege sein. Diese ist immer Dienstags von 17.45 bis 19.00 . Nun wünscht sie sich schon seit dem Kindergarten Klavier zu spielen, wir haben sie jetzt angemeldet für eine Probestunde. Wir sind der Meinung dies sei genug. Jetzt fleht sie uns aber an, Donnerstags von 17.45 bis 18.30 noch ins Tanzen zu dürfen. Wir sind hin und her gerissen. Ich habe schon vorsichtig angesprochen, ob sie nicht mit dem Geräteturnen aufhören möchte (denn dies liegt ihr einfach nicht so sehr), aber das will sie auf gar keinen Fall. Auch wenn sie nicht zu den Besten gehört, sie liebt es ( im Momen noch) über alles. Ich denke im Tanzen hätte sie Talent, sie war als Kleine schon mal im Kindertanzen. Aber ich frage mich einfach ist das alles nicht zu viel? Wenn wir es nicht erlauben ist Töchterchen am Boden zerstört :wink: . Hinzu kommt, dass zwar all die Aktivitäten im Dorf stattfinden, wir aber etwas ausserhalb wohnen und jedesmal (besonders in den dünkleren Monaten) hin und her fahren müssen. Haben noch eine Tochter im Kindergarten welche auch schon ins Kinderturnen, Tanzen und Samstag in den Schwimmkurs geht. Grundsätzlich spielt dieser eine Donnerstag mehr für mich nicht eine allzu grosse Rolle, aber ich frage mich ob eine solche Menge an Aktivitäten noch "normal" wäre? Ah ja sie kann sich aber in der freien Zeit auch wunderbar sehr sehr lange alleine im Zimmer beschäftigen oder mit ihrer Schwester spielen. Finde es immer traurig wenn die Kids vor lauter Programm das Spielen verlernen :cry: . Sorry sehr lange geworden, aber bin mega gespannt auf eure Meinungen! Nina

Lunilena
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Lunilena »

Tönt wirklich nach viel aber so wie du beschreibst ist es scheinbar ihr ding und sie hat lust und spass an diesem programm. Ich würd sie es glaub tun lassen und ihr aber regelmässig fläche bieten wo sie sich mitteilen könnte wenn es nicht mehr stimmt. D h z b vielleicht regelmässig mit ihr allein zeit verbringen ohne sie dabei konkret nachzufragen aber ihr durchs miteinander sprechen und zuhören/ fühlen auf den zahn zu fühlen obs für sie noch stimmt. Und wenn nicht mehr sofort reduzieren.
Ich kenn einen jungen in ihrem alter welcher 6 trainings pro woche besucht, fussball, tennis, ski und er ist scheinbar wirklich auch happy damit..

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Pfuepfli
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Pfuepfli »

Ich hab früher immer gesagt mehr als 2 Hobbys gibts nicht.....
nun ist meine 2. Klässlerin 2x wöchentlich im Karate, hat Klarinettstunden und ist bei den Pfadfindern. Meine 6. Klässlerin ministriert 2x monatlich, geht 1x im Monat in die Help, hat wöchentlich Geigenstunde, Geigenorchester, Karate und Pfadi.
Die Grosse hatte bisher keine Einzige schlechte Note, lernt leicht und ist Glücklich mit diesem Programm. Selbstverständlich darf sie jederzeit mit ihren Hobbys aufhören wenns zuviel ist. Die Kleine hat noch wenig Haisaufgaben und ist auch happy. Solange es meinen Kindern so gut geht, es ihnen gefällt und sie nicht überfordert sind lass ich ihnen die Hobbys.
Liebi Grüess

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Hausdrache
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Hausdrache »

Unserer Grosse hat ein ähnliches Hobbyprogramm gehabt, über die gesmate Schulzeit:
Montag zwei Stunden Gymnastik, einmal pro Woche Klavierunterricht, Dienstag oft Leistungstraining, Samstag Vormittag zwei bis vier Stunden Geräteturnen, Samstag Nachmittag Jubla, am Sonntag noch ministrieren. Daneben in der Schule Begabungsförderung und später so viele Freifächer, dass sie eine Spezialbewilligung brauchte.

Ich finde, man kann es nicht so einfach sagen, was zu viel ist und ob es für ein Kind in Ordnung ist, so viele Hobbies zu haben oder nicht. Das müsst ihr etwas rausspüren. Unsere Zweite hat irgendwann mit dem Sport aufgehört, weil es ihr zu viel wurde. Sie macht deutlich weniger, als ihre grosse Schwester und das ist auch O.K.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

Lunida
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Lunida »

Für mich waren 2 bis max. 3 Hobbies immer oberste Grenze. Nicht nur wegen der Schule bzw. den Noten und Hausaufgabe - die waren bei meinem Sohn auch immer gut - sondern auch wegen der zeitlichen und finanziellen Belastung. Abgesehen davon: Ich finde nicht, dass ein Kind unter Dauerbeschäftigung stehen muss... Schule, Hausaufgaben, Hobbies, Nachtessen, Bett... :shock: . Mir ist wichtig, dass mein Sohn nach den Hausaufgaben auch mal Zeit für sich selber hat... mal etwas für sich selber zu machen... spontan mit jemandem abzumachen... oder einfach raus zu gehen und mit den Kindern zu spielen, die grad draussen sind.

Angefangen hat mein Sohn als er 4jährig war, mit Judo und Tennis... dann wollte er irgendwann in den Schwimmclub, dafür hörte er dann aber mit dem Judo auf... dann kam saisonal der Fussballclub am Samstag dazu (d.h. da hatte er dann temporär 3 Hobbies)... irgendwann war Fussball durch... und als dann der Wunsch wegen dem Gitarrenunterricht kam, war für mich klar, das er etwas aufgeben muss, worauf er dann bereit war, auf den Schwimmclub zu verzichten. So hat er momentan wieder 2 Hobbies: Gitarre und Tennis - und das reicht auch.

Wie gesagt: Ich persönlich bin nicht so ein Fan von dieser "Dauerbeschäftigung" bzw. "Dauerberieselung" von Kindern, da es mir halt auch wichtig ist, dass sie sich selber noch etwas einfallen lassen müssen, um ihre Freizeit zu gestalten... mal spontan auch was machen sollen können... oder ich es auch wichtig finde, dass es ihnen einfach mal langweilig ist :wink: . Wir hatten in der Nachbarschaft auch mal ein Kind mit vielen Hobbies. Mein Sohn - und andere Kinder - haben immer wieder mal versucht, mit ihm abzumachen... hoffnungslos :shock: . Am Montag hatte er Tennis. Am Dienstag hatte er Unihockey. Am Mittwoch war er sonst viel mit der Mutter und der Schwester unterwegs und am späteren Nachmittag hatte er auch irgendein Föderprogramm. Am Donnerstag ging er in die Jugendriege und Freitag hatte er glaub nichts. Ah ja, aber am Samstagmorgen hatte er noch Fussball. So sah man diesen Jungen wirklich selten bis gar nie draussen mit dem anderen spielen. Soweit ich weiss, machten ihm seine Hobbies auch Spass, aber eben: Ich fand es irgendwie auch schade für ihn, dass er deshalb nur so selten mit seinen Freunden draussen spielen konnte, weil ich finde, dass Kinder dabei halt auch extrem viel für's Leben lernen (Freundschaften schliessen und vertiefen, mal streiten, sich zusammen etwas ausdenken, gemeinsam etwas auf die Beine stellen, etc.), was halt bei so einem intensiven "Hobby-Programm" sicher etwas zu kurz kommt. Und ich finde, das mit diesen vielen Hobbies ist halt in der heutigen Zeit auch etwas eine "Modeerscheinung" geworden. Vor 50 Jahren hatten Kinder noch kaum Hobbies - gingen in ihrer Freizeit einfach raus und spielten. Fertig :wink: . Ich finde es schon gut, dass man heute Kinder durch Hobbies auch sinnvoll beschäftigen kann - aber eben: Ich persönlich bin nicht der Fan von diesen durchstrukturieren "Hobby-Kindern", die praktisch jede Minute in ihrer Freizeit durch irgendein Hobby beschäftigt werden.

Abgesehen davon: Ich höre immer wieder Mütter über ihren Riesen-Stress jammern, weil sie 2 Kinder haben und jedes davon mind. 3 Hobbies hat und sie die lieben Kinderlein für jedes Hobby irgendwohin fahren müssen. Okay, wenn man Hausfrau ist und diese Zeit hat - mag ja gehen. Und da verstehe ich einen gewissen Stress auch, wenn man so praktische jeden Tag damit beschäftigt ist, Kindern von Hobby zu Hobby zu karren :wink: . Aber eben: Das entscheidet man ja selber, wie man es haben will - und ich finde halt auch nicht, dass man jedem Wunsch der Kinder immer entsprechen muss, sondern durchaus bei den Hobbies auch mit der zeitlichen und finanziellen Belastung argumentieren kann und so ein Kind in Sachen Hobbies auch lernen muss, Prioritäten zu setzen.

Gibt wohl - wie bei so vielem - kein "richtig" oder "falsch". Aber für mich kämen aus all diesen Gründen wie gesagt mehr als max. 2-3 Hobbies nicht in Frage.

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klipklap
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von klipklap »

Unsere Grosse geht 2x die Woche reiten und jeden 2 Samstag in die Jungschar. Sie würde auch gerne noch ins Klavier und ins Tanzen. Das geht leider einfach nicht. Sie hat zu viel Schule und zu viele Hausaufgaben.

Grundsätzlich finde ich das es auch auf das Kind ankommt. Dine ist noch jünger, hat ja nicht viele Hausaufgaben und wenn es finanziell und zeitlich drinliegt und ihr Spass macht, warum nicht.

Mein Sohn hat einen Freund, mit dem er nie nach der Schule mal abmachen kann da er jeden Tag zu einem Hobby muss. Das finde ich dann irgendwie auch schade. Er darf auch meist nicht an Geburtstage da er dann auch zum Hobby muss.
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sonja32
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von sonja32 »

ich finde das kann man nicht so generell beantworten, das kommt sehr aufs kind drauf an.

ich finde in diesem alter aber auch dass das spielen und die freunde das wichtigste bleiben sollten.
der beste freund meines sohnes ist 9 jahre alt und im kunssturnkader und trainiert 17 stunden wöchentlich. :shock:
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ashu
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von ashu »

Meine Grosse hat viel Schule und eher Mühe damit. Ihr deswegen die Hobbies zu streichen, wäre sehr traurig, denn das mag sie sehr. Ich bin froh, hat sie nur Hobbies im Dorf und bewältigt den Weg hin und zurück alleine. Sie spielt ein Instrument, geht ins Gerät und in die Riege. Alle drei wöchentlich. Auch in der Jubla ist sie 1-2×monatlich und bei den Ministranten. Da dies alles Vereine sind, ist es nicht teuer. Reiten etc. kommt für uns finanziell nicht in Frage. Das Instrument ist unglaublich teuer genug. Daher werden die jüngeren Geschwisterkinder zu Hause auf dem Instrument unterrichtet. Auch sie besuchen das Angebot des Turnvereins selbstständig. Ihre Freundinnen besuchen mit ihr den Sport, so geht das Abmachen fliessend ins Hobby über.
Am besten Vor- und Nachteile gemeinsam mit dem Kind abwägen und dann aber min. eine Kursdauer( Semester) durchziehen.
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Nuuneli
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Nuuneli »

Habe die anderen Posts nicht gelesen.
Ich finde das sehr individuell. Im Moment haben die kids noch genug Zeit. Wichtig ist, dass Du Augen und Ohren offen hast und merkst, wann es zuviel wird. Das ist nicht ganz einfach, denn selten sagt ein Kind "es ist mir zuviel".

Unsere Jüngste hat grad mit Hockey aufgehört und geht stattdessen ins Turnen. Sie spielt noch ein Instrument, voltigiert und geht in die Bienli. Sie würde noch viel mehr machen wollen.
Die Mittlere spielt Hockey, ein Instrument, reitet und geht in die Pfadi (wobei letzteres an letzter Stelle kommt, das zuletzt gewählt).
Unser Grösster spielt nur Hockey - dies dafür intensiv. Er hat mal ein Musikinstrument gespielt, aber nach 3 Jahren damit aufgehört.
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abetschi
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von abetschi »

Ich würde Kindern die ein Instrument erlernen wollen, dann einfach auch klipp und klar sagen, dass das mit Fleiss und Hausaufgaben zu tun hat. Aber da dein Kind scheinbar mit den Schulhausaufgaben absolut kein Problem hat, denke ich würde sie die Hausaufgaben im Klavierunterricht auch bewältigen. Müsstest du ausprobieren.

Ich weiss einfach, Instrumente erlernen ist eine Fleissarbeit und hat viel mit üben zu tun. Wenn das Kind das auch selbstständig erledigt ist das kein Problem, aber sobald die Eltern dauernd hinterher müssen wird es sehr mühsam für alle. Es ist nicht das gleiche, als wenn man eine Sportstunde besucht. Diese ist danach abgeschlossen beim Instrument erlernen eben nicht. Das finde ich ist ein grosser Unterschied.

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klipklap
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von klipklap »

abetschi
genau desswegen darf meine Tochter keinen Klavierunterricht haben. Nur mit der einen Lektion in der Woche ist es ja nicht getan.
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tukki
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von tukki »

Lunida hat geschrieben:Für mich waren 2 bis max. 3 Hobbies immer oberste Grenze. Nicht nur wegen der Schule bzw. den Noten und Hausaufgabe - die waren bei meinem Sohn auch immer gut - sondern auch wegen der zeitlichen und finanziellen Belastung. Abgesehen davon: Ich finde nicht, dass ein Kind unter Dauerbeschäftigung stehen muss... Schule, Hausaufgaben, Hobbies, Nachtessen, Bett... :shock: . Mir ist wichtig, dass mein Sohn nach den Hausaufgaben auch mal Zeit für sich selber hat... mal etwas für sich selber zu machen... spontan mit jemandem abzumachen... oder einfach raus zu gehen und mit den Kindern zu spielen, die grad draussen sind.
Das sehe ich genau gleich.
Die Zeit für sich selber fehlt einfach.
Die Kreativität, welche genau DANN entstehen kann, ist in dem Alter so wundervoll.
Zweite Klasse läuft wirklich noch nicht viel in der Schule. Da mag es das eine oder andere gut leiden.
Aber eben: das kann man sich auch nur leisten, wenn man reich genug ist :wink:
Und Klavier üben...sicher 30 Minuten am Tag nebst allem anderen....das wird uh viel unterschätzt!

Ich würde einfach aufpassen....erlebe seit der Schulzeit meines Sohnes so einiges mit und staune...zu guter Letzt muss das Kind dann natürlich nach der 6. auch noch ins Gymi und muss da ab den Herbstferien wöchentlich in die Vorbereitungskurse büffeln gehen! :shock: Ist unglaublich, das zu beobachten.
Und da denke ich dann nur: arme Kinder. SIE sehen das doch noch nicht. Vor allem nicht in der 2. Klasse. Dies abzuschätzen, wäre Ding der Eltern. Ihre Pflicht, finde ich.
Und auch mal nein sagen, ist Pflicht der Eltern :wink: , auch wenn Kindchen dann etwas auch mal nicht versteht und betrübt sein muss für eine Weile. :wink:

abetschi
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von abetschi »

Bei uns kam der Wunsch nach einem Instrument zum Glück noch nicht. Wir starten dann denke ich mit Flötenunterricht in der Schule und schauen dann mal weiter.

Aber ansonsten habe ich nichts gegen verschiedene Hobbys. Finde das sogar wichtig. Sie haben da auch viele andere Gspänli und nicht nur die direkten Schuelgspänli oder Nachbarn. Sie erweitern den Freundeskreis also so automatisch. Abmachen geht gut nebenbei, da die Hobbys meist gegen Abend 17.30/18.00 Uhr stattfinden. Dann müssten unsere Kinder sowieso nach Hause kommen oder Besuchskinder werden verabschiedet. Von dem her liegt also abmachen gut drin. Ich glaube einfach auch, dass die Zeiten vorbei sind, wo Kinder stundenlang auf Spielplätzen oder Quartierstrassen gespielt haben, sich sinnlos gestritten haben und "gleidwerchet". Auf sowas kann man gut verzichten und in der nützlichen Zeit sich einem gescheiten Hobby widmen. Oder wie seht ihr das? Seht ihr noch irgendwo im Wald Kinder ohne Eltern rumstreunen? Zu unserer Zeit sind wir stundenlang ohne Eltern rumgestreunt und hatten die irrsten Ideen. Wir hatten kaum Geld für Hobbys und die Eltern sind da auch kaum gefahren. Ja, die Zeit vergeht und die Zeiten ändern sich.

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Coneli
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Coneli »

abetschi hat geschrieben:
Ich glaube einfach auch, dass die Zeiten vorbei sind, wo Kinder stundenlang auf Spielplätzen oder Quartierstrassen gespielt haben, sich sinnlos gestritten haben und "gleidwerchet". Auf sowas kann man gut verzichten und in der nützlichen Zeit sich einem gescheiten Hobby widmen. Oder wie seht ihr das? Seht ihr noch irgendwo im Wald Kinder ohne Eltern rumstreunen?
Die Zeiten sind vorbei,WEIL eben jedes Kind bis zum Schlafen gehen eingespannt ist. :? Schlimm! Wir wohnen nicht weit von einem Wäldchen entfernt und ich sehe oder höre schon noch Kinder im Wald herumstreunen. :D Sich zwischdurch die Meinung sagen und streiten finde ich nicht schlimm und muss doch auch Platz haben in der Kindheit (ich rede nicht von Köpfe einschlagen!).

Bin ganz @tukkis Meinung!
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aryu
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von aryu »

Ich denke, das ist individuell. Es gibt Kinder, die das bewältigen können, und andere, denen dann der persönliche Freiraum fehlen würde.

Ich kann dir erzählen, wie wir das handhaben: Wir denken, Prioritäten setzen und Entscheidungen treffen lernen aufgrund von äusseren Umständen gehört auch zum Leben dazu, und wir sehen den Bereich "Freizeitbeschäftigung und Hobbies" als ideales Übungsfeld dafür an. Es ist ja nicht nur eine Frage ihrer eigenen zeitlichen, körperlichen und psychischen Ressourcen, sondern auch von euren als Familie. Mir würde es total stinken, wenn ich keinen einzigen Abend mehr in der Woche hätte, an dem ich sagen könnte "heute unternehmen wir mal spontan etwas zusammen". Und deshalb geben wir vor, wieviele Hobbies in welchem Umfang in Frage kommen. Innerhalb dieses Rahmens können unsere Kinder selber Entscheidungen treffen.

@abaetschi
Ja, die Zeiten sind vorbei, leider. Aber nicht, weil das keinem kindlichen Grundbedürfnis entsprechen würde, sondern weil sie nicht mehr dürfen. Weil die Eltern Angst haben, meistens. Ich find's schade und keine positive Entwicklung.

lg, aryu
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sonja32
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von sonja32 »

@abetschi: nöö die zeiten sind nicht vorbei, mein sohn sein hobby ist es mit seinen freunden in der schule zu tschutten, Tischtennis zu spielen oder eben rumzustreifen und auch seich machen zu können.
das ist auch der grund wieso er nicht viel mehr macht. er will selber nicht.
er geht 2x ins fc und 1x ins tennis. das findet er aber schon fast zuviel. ;-).

ich glaube davon profitieren die kinder am meisten, viel mehr wie von jedem kurs.

deshalb geht meine tochter auch in die sek und nicht um jeden preis in die bez, damit sie noch zeit für freunde, freizeit und ihr hobby hat.
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Lunida
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Lunida »

@abetschi
Kann Deinen Eindruck auch überhaupt gar nicht teilen - und bin grad etwas geschockt, wie Du das siehst bzw. das Du das offenbar bei Dir gar nicht mehr kennst und sogar findest, dass man darauf verzichten kann :shock: . Aber kommt vielleicht auch darauf an, wo man wohnt. Wir wohnen in einem netten, gutbürgerlichen Dorf - und ja, hier sieht man JEDEN Nachmittag Kinder rumrennen, toben, mit dem Velo rumfahren, auf Bäumen rumklettern, im Sommer auch am nahegelegenen Flussufer spielen (Steine werfen, Burgen bauen, etc.). Das werden halt kaum künftige Federers oder Beckhams :mrgreen: , weil sie nicht 3x pro Woche Tennis haben und auch nicht jedes Weekend mit irgendeinem FC verplant haben - aber mit etwas Glück werden es gesunde und zufriedene Erwachsene :wink: . Und das war mir bei der Auswahl meines Wohnortes auch sehr wichtig - das es eben genau dieses ganz "Normale" noch gibt, das ich auch noch aus meiner Kindheit kenne... Kinder, die einfach noch Kinder sein können, Seich machen können und bei denen nicht der Grossteil der Woche durchstrukturiert und verplant ist und bei denen auch nicht immer alles "pädagogisch wertvoll" :wink: sein muss. Und bei uns braucht es auch kein mühsames Abmachen zig Tage oder Wochen im voraus: Nach den Hausaufgaben geht es raus und dort hat es immer irgendwelche Kinder, die dann unabhängig von der Altersstufe miteinander spielen (zwischen 1.-6. Klasse gibt es da so ziemlich alles). Und auch ich finde: Dieses ( von Erwachsenen weitgehend unkontrollierte) Miteinander zwischen Kindern - blöde Streiche spielen, diskutieren, streiten, selbstständig Freundschaften knüpfen und Konflikte lösen, etc. - ist für die soziale Entwicklung eines Kindes extrem wichtig und positiv.

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schoefli
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von schoefli »

abetschi hat geschrieben: Ich glaube einfach auch, dass die Zeiten vorbei sind, wo Kinder stundenlang auf Spielplätzen oder Quartierstrassen gespielt haben, sich sinnlos gestritten haben und "gleidwerchet". Auf sowas kann man gut verzichten und in der nützlichen Zeit sich einem gescheiten Hobby widmen. Oder wie seht ihr das? Seht ihr noch irgendwo im Wald Kinder ohne Eltern rumstreunen? Zu unserer Zeit sind wir stundenlang ohne Eltern rumgestreunt und hatten die irrsten Ideen. Wir hatten kaum Geld für Hobbys und die Eltern sind da auch kaum gefahren. Ja, die Zeit vergeht und die Zeiten ändern sich.
Ich finde es sehr schade dass diese Zeiten vorbei sind. Unsere spielen stundenlang zusammen draussen Fussball, gehen auf den Spielplatz und stauen den Bach. Sie streiten sich und vertragen sich wieder. Sie machen das manchmal in grösseren Gruppen, manchmal in kleinen. Sie lernen dabei zu streiten und sich wieder zu versöhnen, sich in der Gruppe zu organisieren und sich in der Natur zu bewegen. Sie kommen auf die unglaublichsten Ideen, sind kreativ in dem was sie tun ohne dass ein Erwachsener ihnen sagt was sie tun sollen. Und ja, manchmal kommen auch dumme Ideen von denen wir Eltern nicht sonderlich begeistert sind :wink: , aber das gehört dazu.

Unsere Kinder haben auch Hobbys. Nach Möglichkeit so dass sie sie selber erledigen können ohne dass ich mich immer ins Auto setzen muss- manchmal geht es nicht anders. Aber ich finde dass diese Zeiten in denen sie ohne Vorgabe einfach kreativ sein können extrem wichtig.

Wie viele Hobbys noch ok sind finde ich kommt extrem auf das Kind an. Unsere Tochter hat mehr Hobbys als die Jungs. Sie wuppt die alleine und sie ist gerne auf der Leutsch. Während die Jungs halt auch extrem diese Abmachzeit und dieses freie Spiel draussen geniessen und nicht immer beschäftigt sein wollen
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carina2407
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von carina2407 »

Lunida hat geschrieben:@abetschi
Kann Deinen Eindruck auch überhaupt gar nicht teilen - und bin grad etwas geschockt, wie Du das siehst bzw. das Du das offenbar bei Dir gar nicht mehr kennst und sogar findest, dass man darauf verzichten kann :shock: . Aber kommt vielleicht auch darauf an, wo man wohnt. Wir wohnen in einem netten, gutbürgerlichen Dorf - und ja, hier sieht man JEDEN Nachmittag Kinder rumrennen, toben, mit dem Velo rumfahren, auf Bäumen rumklettern, im Sommer auch am nahegelegenen Flussufer spielen (Steine werfen, Burgen bauen, etc.). Das werden halt kaum künftige Federers oder Beckhams :mrgreen: , weil sie nicht 3x pro Woche Tennis haben und auch nicht jedes Weekend mit irgendeinem FC verplant haben - aber mit etwas Glück werden es gesunde und zufriedene Erwachsene :wink: . Und das war mir bei der Auswahl meines Wohnortes auch sehr wichtig - das es eben genau dieses ganz "Normale" noch gibt, das ich auch noch aus meiner Kindheit kenne... Kinder, die einfach noch Kinder sein können, Seich machen können und bei denen nicht der Grossteil der Woche durchstrukturiert und verplant ist und bei denen auch nicht immer alles "pädagogisch wertvoll" :wink: sein muss. Und bei uns braucht es auch kein mühsames Abmachen zig Tage oder Wochen im voraus: Nach den Hausaufgaben geht es raus und dort hat es immer irgendwelche Kinder, die dann unabhängig von der Altersstufe miteinander spielen (zwischen 1.-6. Klasse gibt es da so ziemlich alles). Und auch ich finde: Dieses ( von Erwachsenen weitgehend unkontrollierte) Miteinander zwischen Kindern - blöde Streiche spielen, diskutieren, streiten, selbstständig Freundschaften knüpfen und Konflikte lösen, etc. - ist für die soziale Entwicklung eines Kindes extrem wichtig und positiv.
Das sehe ich genau so.
Ist bei uns auch so, und ja manchmal finde ich das auch ein bisschen anstrengend, wenn denn mehrere Kinder vor der Tür stehen, einen Zvieri wollen und anschliessend durch die Wohnung toben bis ich sie wieder raus schicke :lol: 8), wäre wohl einfacher die Kinder jeden tag zu einem Hobby zu fahren :mrgreen: , aber das mache ich nicht, finde es auch sehr wichtig dass noch freie Zeit bleibt für spontane Nachmittage mit viel spielen und draussen rumtoben, mein Sohn meldet das auch an, dass er das so möchte. Er spielt seit einem Jahr Tennis und möchte nun noch Gitarre lernen, was wir auch erlauben. Aber das reicht vorerst auch mal, die Kleine geht nach den Herbstferien ins Tanzen. Lieber etwas weniger machen dafür richtig.
Anders finde ich es, wenn ein Kind von sich aus mehrmals die Woche ins Training geht, weil es sehr ambitioniert ist und etwas erreichen will. Aber das muss vom Kind selbst aus kommen und meines Erachtens bliebe dann nicht viel Zeit für ein weiteres Hobby. Angenommen unser Sohn hätte plötzlich den Ehrgeiz im Tennis etwas erreichen zu wollen, dann würden wir das natürlich unterstützen, aber dann gäbe es kein zweites oder drittes Hobby nebenbei.

@Hobby streichen bei schlechten Noten: Würde ich auch nicht machen, grad da können schwache Schüler Erfolgserlebnisse haben, was ich enorm wichtig finde.
2007 Schliefer
2010 Diva

Lunida
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Re: Wie viele Hobbys sind noch "okay"?

Beitrag von Lunida »

@carina2407 & Schöfli
Unterschreib!

Und: Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, sind mir nicht in erster Linie meine Mädchenriege- und Klavierstunden in Erinnerung geblieben (obwohl mir das alles viel Spass gemacht hat!), aber ich habe 1001 Erinnerungen an die Nachmittage und Abende draussen mit den Nachbarskindern und Schulgspändli :lol: . Bei unserer letzten Klassenzusammenkunft waren nicht zuletzt grad diese Momente DAS Thema überhaupt... "weisst Du noch, als wir damals diese Höhle gebaut haben, die dann irgendwann voller Spinnen war?"... "weisst Du noch, als wir damals so Aerger mit dem Hausabwart hatten und immer geflüchtet sind, als er kam?"... "weisst Du noch, als wir damals diesen Bach umleiten wollten und Du dann hineingefallen bist?"... "weisst Du noch, damals als Du vom Baum gefallen bist und Dir den Arm gebrochen hast?"... "weisst Du noch, wie wir uns damals auf dem Spielplatz mal so gezofft haben und uns geschworen haben, wir würden uns nun ewig hassen?"... usw. :shock: :lol: Wenn ich an all den Blödsinn und Chabis zurückdenke... an all die aufregenden Kinder-Geheimnisse, die wir hatten... jesses! :lol: Und nein: Manchmal will ich gar nicht daran denken, was bei meinem Sohn alles läuft, wenn er den ganzen Nachmittag mit seinen Kollegen draussen spielt und unterwegs ist :shock: :lol: - wie carina geschrieben hat: Ihn sicher und gut behütet in irgendeinem Briefmarken-Sammelclub oder bei einem anderen (beaufsichtigten) Hobby zu wissen, wäre manchmal stressfreier :oops: :roll: :wink: (von all den dreckigen und zerschlissenen Hosen, mit denen er jeweils vom Spielen mit seinen Freunden zurückkommt, will ich hier gar nicht reden :twisted: ) , aber eben: Für mich ist es einfach extrem wichtig, dass mein Sohn so aufwachsen kann, wie ich damals auch aufwachsen konnte - mit 1000 Erlebnissen, Geheimnissen und in Gottes Namen auch Chabis und Blödsinn mit anderen Kindern. "Sinnloses" Spielen? Nein, für mich gar nicht - sondern ganz klar wertvoll und wichtig :!:

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