Hilfe - was soll ich tun?

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Cleo12
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Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Cleo12 »

Liebe Swissmoms

Schon seit längerem lese ich hin und wieder bei euch mit uns konnte mir schon wertvolle Tipps abschauen. :)

Zu meinem aktuellen Anliegen:
Ich habe zwei Töchter (3.5 Jahre und 15 Monate) und bin in der 32. Woche schwanger.
Bis sie etwa 7 oder 8 Monate alt war, war unsere jüngere Tochter ein extrem zufriedenes und pflegeleichtes Baby, welches sich gut alleine beschäftigen konnte. Ab diesem Alter änderte es sich jedoch rapide. Seit gut der Hälfte ihres bisherigen Lebens möchte sie ja nicht mehr allein sein, am besten würde ich den ganzen Tag neben ihr sitzen. Sie spielt gut alleine, wenn ich nebendran auf Augenhöhe sitze. Kochen ist sehr anstrengend, da sie nicht mit Dingen spielt, die ich ihr hinlege oder die Schubladen ausräumt, welche ihr erlaubt sind, sondern weil sie meistens genau die Schubladen öffnet, die sie nicht darf, mit dem Backofen spielen will oder den Backofen bzw. die Herdplatten anstellen will und bald einmal fängt sie an zu schreien, weil sie auf den Arm will, um eben wieder auf Augehöhe mit mir zu sein.
Ab und zu spielen die Mädels toll miteinander, aber relativ bald kommt die Kleine wieder zu mir. Im Haushalt komme ich zu gar nix, wenn sie wach ist und wenn, dann nur unter weinen, schreien etc., was mich noch mehr Nerven kostet.
Ich bin meines Erachtens relativ streng und stelle sie meistens wieder zu ihrer Schwester ins Wohnzimmer oder Zimmer, je nachdem, wo diese gerade spielt, wenn ich keine Zeit habe, sie hochzunehmen. Draussen ist sie fast immer happy, aber ich muss ja auch mal kochen und was zu Hause machen. Dazu kommt, dass ich halt in meiner Schwangerschaft nicht mehr so mobil bin (um sie ständig hochzuheben) und ehrlich gesagt auch nicht die Nerven dazu habe. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil ich sie so oft weinen lassen muss, aber auch gegenüber meiner grossen Tochter, welche - wie ich das Gefühl habe - zu kurz kommt. Sie beschwert sich zwar nie und ist zufrieden, ausgeglichen und sehr liebevoll zu ihrer kleinen Schwester. Aber da sie ca. genau gleich viel schläft wie ihre kleine Schwester (nachts aber auch am Tag braucht die Grosse ihren Mittagsschlaf) habe ich fast nie Zeit mit ihr alleine. Wenn wir etwas spielen wollen, funkt uns die Kleine dazwischen, was dann die Grosse logischerweise frustriert.
Ich bin oftmals nur noch genervt und weiss nicht, wie weiter. Ist dies eine Phase, die hoffentlich bald vorbeigeht?
Die Grosse konnte sich extrem lange überhaupt nicht alleine beschäftigen, aber war wenigstens zufrieden auf meinem Schoss, ohne etwas zum Spielen zu brauchen. Dies hat sich jedoch nach einer heftigen Trotzphase mit 2.5 Jahren von selber gegeben, mittlerweile kenne ich fast kein Kind, welches sich so toll mit sich selber beschäftigen kann, wie sie!

Vielen Dank für eure Tipps!

Liebe Grüsse

Cleo

Leela
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Leela »

Hoi Cleo

Meine beiden Töchter sind etwas älter aber es war und ist ähnlich.
Die Grosse ist auch oft genervt von der Kleinen, weil sie ihr immer dazwischen funkt, ihre Sachen nimmt, usw.
So ist das halt, wenn man Geschwister hat...

Wegen dem Nähebedürfnis, kann ich Dir nur raten, ihr das jetzt noch zu geben. Wenn Du sie in ihr Zimmer stellst, wenn sie zu Dir möchte, klebt sie nur noch mehr.
Darf sie jedoch bei Dir sein, wird sie irgendwann "satt" sein.
2010, 2013, 2015

sonrie
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von sonrie »

Das was du beschreibst ist eigentlich ganz normal für das Alter, war/ist bei uns zumindest bei allen 3 der Fall, dass sie prinzipiell die sachen ausräumen die sie nicht dürfen oder ständig im weg herumstehen ;-) Die beiden Kleinen sind meistens dort wo ich bin, ausser die Grosse spielt mit ihnen was.

Was das ausräumen angeht: mach schlösser an die schubladen hin, an die sie WIRKLICH nicht hin darf oder nimm alles aus den laden raus was gefährlich ist (zb. glassachen etc). Dann kann sie mehr aus- und umräumen und du hast zeit zum kochen.
Ich setz meine jungs beim kochen auf den tripptrapp neben mich oder stell sie vor das waschbecken hin, dann können sie dort mit wasser rumsauen, was mir zeit zum kochen gibt. Auch hoch im kurs sind becher mit etwas wasser auf der Arbeitsfläche und einen schwamm zum aufwischen ;-)
Ist etwas mühsam in dem alter, wenn sie schon mobil sind und vieles/alles können, aber nocht nciht wirklich verstehen was man darf und was nicht ;-) Meine Zwillinge sind grad 18 monate und ich sag täglich ca. 10000 mal "NEIN"... aber was solls.
Wenn sie unbedingt auf meinen Arm wollen, schalte ich oft den herd einach aus und setze mich zu ihnen auf den boden und nehme sie wirklich in den arm, meistens hat es sich dann in kürze erledigt und was anderes ist spannender. Zumindest ist es einfacher, als wie wenn ich immer nur nein sage, sie dann schreiend um meine beine rumwuseln und ich genervt bin.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Akiko
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Akiko »

Hallo Cleo12
Gewisse "Phasen" hab ich für mich so erlebt, dass man da einfach irgendwie durch muss. Die sind Teil der Entwicklung und sind zu "überstehen". Das hab ich bei allen drei Kindern so erlebt - nicht überall am selben Ort, aber ganz eindeutig :) . Die Frage ist dann eher, WIE man solche an sich ganz normalen Zeiten durchsteht und was das Kind aus den eigenen Handlungen für Schlüsse zieht. Irgendwie sind das ja auch Schlüsselszenen, die dem Kind aufzeigen, wie die Welt funktioniert und es zieht seine ganz ureigenen Schlüsse daraus, legt sich ein "Weltbild" zurecht anhand der Reaktionen der Erwachsenen.

Ich erlebs so wie die beiden Vorschreiberinnen. Das Kind will in deiner Nähe sein, darum gib ihm das doch. Ein "Zurückstellen" ins Zimmer oder weg von dir ist dann eher eine Bestrafung, ein "Näheentzug" und kann das Ganze noch auf die Spitze treiben. Alleinesein soll gelernt sein, aber diese Entdeckungen können wir Eltern in den seltensten Fällen forcieren, die muss das Kind, wie so vieles andere, ganz alleine entdecken. Am nachhaltigsten mit positiven Erfahrungen. Und dazu gehören halt so Erfahrungen wie "weggestellt werden" nicht unbedingt :wink: Vielleicht findest du Möglichkeiten, deiner Jüngsten Nähe zu geben, die sich mit deinen momentanen Arbeiten decken? Unsere Kinder sassen schon sehr früh auf der Küchenabdeckung und schauten zu. Die Dreijährige immer noch, grad weil sie jetzt alleine ist an den Vormittagen. Klar muss das Kind lernen, was es in der Küche fummeln darf und was nicht. Da kannst du dir viel Nerven sparen, wenn du halt zwischenzeitlich die Küche so einräumst, dass alles Gefährliche gar nicht in Babyreichweite ist. Ist ja nicht für alle Ewigkeit, sondern für ein paar Monate :wink:

Dass man als Eltern Angst davon hat, dass das Grosse zu kurz kommt, ist auch mehr als natürlich. Würde aber sagen, dass das in den allermeisten Fällen unbegründet ist. Das Grosse schickt sich in die neue Rolle, wie wir Eltern uns ja auch. Sind die Bindungsverhältnisse zwischen den Eltern und den Kindern im grünen Bereich, finden die Kinder ihre Nischen ganz normal und unkompliziert. Wichtig find ich auch noch, dass man die Kinder nicht vergleicht, und nicht vom Verhalten des Grossen auf das Kleine schliesst, sind es doch ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die ihre ureigenen Schlüsse aus allem ziehen und entsprechend andere Wege gehen. Dass eure Grosse so früh selbständig war, ist nett, zeichnet sie aber weder besonders aus, noch hat das Kleine da irgend ein Manko, weils das eben noch NICHT kann. Alles in der Norm, einfach zwei unterschiedliche Persönlichkeiten :wink:

Kommt schon gut!

Cleo12
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Cleo12 »

Liebe Leela, sonrie und Akiko

Herzlichen Dank für eure wertvollen Antworten, ihr habt mir schon sehr weitergeholfen. Wahrscheinlich muss ich vor allem an meinem Nervenkostüm etwas arbeiten und die Kleine merkt wohl auch, dass sie nicht mehr so lange die Kleine sein wird. Ich möchte jedoch nur noch klarstellen, dass ich sie nicht in ihr Zimmer stelle, weil sie mir im Weg rumsteht, sondern weil sie eben Dinge ausräumt und Herdplatten anstellt, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber ja nu, wahrscheinlich läuft das aufs selbe hinaus.
Ich werde künftig versuchen, den Tripptrapp an die Arbeitsfläche zu stellen und mal schauen, was sie daraus macht -danke für den Tipp!

sonrie
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von sonrie »

und cleo... sei etwas nachsichtig mit dir und den Kindern. Du hast 2 Kinder und bist schwanger, es gibt einfachere zeiten im Leben und es wird auch wieder einfacher, versprochen ;-) Natürlich spürt die Kleine, dass da was los ist und wohl auch, dass du nicht grad entspannt bist so hochschwanger mit 2 kleinen Kindern. Kommt schon gut ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Cleo12
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Cleo12 »

Danke für deine Worte, sonrie, ich werds mir zu Herzen nehmen! :)

aja

Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von aja »

Hallo Cleo

Auch ich habe 2 Töchter im Abstand von deinen. Meine sind jetzt aber gerade 1/2 Jahr älter als deine zwei.
Rückwirkend würde ich sagen ... mein Gott, wie habe ich diese Zeit nur überstanden? Die kleine immer mit Tomaten auf den Ohren - wollte einfach nicht hören und hat so viel Unsinn (Herdplatten anstellen) gemacht und nichts ist bei ihr hängen geblieben. Hab ich jedenfalls gedacht. Die Grosse immer am mithelfen beim Betreuen der kleinen, aufpassen und holen von Dingen... Ohne eine einzige Minute mit mir allein...

Ich kann dir nur sagen, es wird besser!! Es wir einfacher!!! Seid 2-3 Monaten Spielen sie auch zusammen (mit fast 4 Jahre / knapp 2 Jahre alt). Im Moment sind sie sogar selbstständig vom Zvieri aufgestanden, haben ihre Sachen in die Küche getragen und sind in eines der Kinderzimmer zum Spielen verschwunden ... und ich sitze jetzt hier allein (dauert aber wahrscheinlich nur 15 Minuten...)

Tipps zum Überstehen der nächsten Monate:
Wenn die kleine will, nimm sie in den Arm - geht auch im sitzen - und meist hat es sich tatsächlich nach wenigen Augenblicken erledigt.
Gib ihr was zum Mithelfen ... Ob sinnvoll oder nicht. Meine konnte sich bis zu 30 Minuten damit beschäftigen ein hart gekochtes kaltes Ei aus dem Kühlschrank zu pellen... (Mein Mann ist in der Zeit auf Salat mit Ei zum Mittag zugestiegen;o) vor allem, weil kleine Hände auch die Salatblätter in die Schüssel füllen können .... Und die grosse die Gurke schneiden konnte...).
Setze die kleine beim kochen / rüsten mit auf die arbeitsplatte.

Vor allem hat mir geholfen mich in schwierigen Situationen daran zu erinnern, dass mit Kindern immer der Weg das Ziel ist: gleich nach dem Znüni mit dem Kochen anfangen ... Kinder einbeziehen ... Pausen dabei machen können ... Erklären ... Das Kochen ist für die Kinder genauso aufregend, wie der Zoo ... (Musste mir das immer wieder vor Augen führen) eine Freizeitbeschäftigung und kein schnelles "muss jetzt unbedingt noch schnell was kochen"

Ich hoffe ich konnte dir helfen. Es wird definitiv besser wenn sie noch einparken Monate älter werden.

Cleo12
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Re: Hilfe - was soll ich tun?

Beitrag von Cleo12 »

Liebe aja

Auch dir herzlichen Dank für deinen Zuspruch. Es tut gut zu hören, dass andere das gleiche erlebt haben und dass diese Phase irgendwann vorbei ist! Ziemlich genau so wie es gemäss deiner Beschreibung bei dir war, ists bei uns! ;) Also freu ich mich auf den Moment in einigen Monaten, wo mir auffällt, dass meine Kleine wieder konzentriert alleine spielt, ohne dass Mama daneben sitzt!

Ich hab mir übrigens heute beim Abendessen (und das noch nach einem strengen Kita-Tag für die Kleinen ;) ) eure Tipps zu Herzen genommen und was soll ich sagen - plötzlich stand die Kleine auf (sie lernt gerade laufen), ging ins Wohnzimmer aufs Schaukelpferd und kam erst nach einer halben Minute wieder zurück! Ich hatte eine Riesenfreude! :)
Also, danke nochmals.

Liebe Grüsse und schlaft gut,
Cleo

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