Hallo livjona
Ich persönlich denke auch, dass ein Durchschlafen mit allem was es beinhaltet, also auch dem Gefühl, sicher zu sein, jemanden in der Nähe zu haben, gehört und berührt zu werden etc. auch gelernt resp. erfahren werden muss. Immer wieder geht vergessen, dass der Mensch ein Sozialwesen ist und dementsprechend alleine schlafende Kinder so gesehen nicht "vorgesehen" sind. Klar, einige Kinder haben keine Probleme damit, andere aber schon, und bei letzteren muss man dann halt sein System neu überdenken, weil das Kind wohl im Kinderzimmer nicht das bekommt, was es in dem Moment grad braucht.
livjona hat geschrieben: unruhig/wach geworden ist er trotzem einige male ! es hat einfach viel weniger lange gedauert bis er wieder ruhe fand, vielleicht weil ich ihn beim ersten mucks sofort berührte. er schläft sooo unruhig, wälzt sich hin & her, deshalb erwacht er zu hause vielleicht so viel. er schlägt fast aus und dreht sich wie ein propeller (kann das vom träumen kommen ?)
Hier denke ich ganz klar, dass die Verhaltensweisen eures Sohnes halt zu sehr eingeschliffen sind und eine Nacht auswärts nicht reicht, um zu "vertrauen", dass da jemand immer nebenan liegt. Da brauchts etwas mehr Zeit, um diese neue Erfahrung zu lernen.
In dem Sinne würde ich es mir so einfach wie möglich machen, also nicht dem Kind "beibringen", alleine durchzuschlafen (diesen Schritt muss das Kind aus eigener Erfahrung und eigenem Willen machen), sondern dem Kind die Umgebung bieten, indem es das selber entdecken und erfahren kann.
Ich versteh total, wenn man kein Familienbett einrichten kann, ich konnte mich mit dem Matratzengerangge auch nie anfreunden. Wir habens dann so gelöst, dass wir das Kinderbett grad neben das Elternbett gestellt haben und eine Gitterseite rausgenommen haben. Kind 3 war extrem auf Nähe bedacht, und so hatten wir sie ganz lange bei uns im Zimmer, auf Reichweite. Ein Ausquartieren hätte uns nur viel Ungemach beschert, und weil man sich ja selber am nächsten ist, haben wir uns halt eine Lösung gesucht, die für uns am bequemsten ist - und damit auch grad alle Bedürfnisse des Kindes gedeckt

Wir haben Kind 3 dann mal in den Ferien auswärts versuchsweise zu den Geschwistern ins Zimmer gesteckt - da ist ja auch immer jemand in "Reichweite" und hatten seither nie ein Problem, sie schläft durch. Wir für uns erklären uns das so, dass sie gelernt hat, dass jemand einfach da ist, ein Urvertrauen in ihr wachsen konnte, in der Nacht nicht alleine zu sein - und sie nun davon zehren kann.
Von dem her würde ich das Kind jetzt nicht auch noch zu zig Therapeuten schleppen mit unsicherem Erfolg und damit noch mehr Unruhe ins System reinbringen, sondern mich mal an die Ursachenbehebung machen, also versuchen, dem Kind die Ruhe und die Nähe zu geben, das es braucht. Und unbedingt den Mann auch einbeziehen! In den Anfangsphasen könnte er ja notfalls auch in einem anderen Zimmer übernachten, wenns weiterhin sehr unruhig bleibt! Und gell, es braucht Zeit, so eingeschliffene Muster wieder rauszubringen und Neues zu lernen!
Alles Gute und viel Erfolg!