hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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aha
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hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von aha »

Ich meine, es gab schon mal ein Thema zur Hochschule für Heilpädagogik, kanns aber leider nicht finden.

Ich bin LP, habe nun 3 Jahre in der Sonderschulung gearbeitet, musste aber aufhören, weil die Sonderbewilligung des Kantons ausgelaufen ist. Unterdessen ist auch mein Jüngster im Kindergarten und ich werde mich wohl fürs Studium in Zürich anmelden.

Dies ist einerseits berufsbegleitend, andererseits Voll- oder Teilzeit möglich. Der Unterschied ist vorallem die hohe Anzahl der Unterrichtslektionen, welche ich beim berufsbegleitenden Studium vorweisen müsste. Rechnerisch ergebe das über 3-4 Jahre hinweg eine hochprozentige Anstellung (Studium + Beruf). Da ich allen Aufgaben, also Familie, Beruf und Studium gerecht werden will, bzw. muss, schreckt mich diese Variante etwas ab.

Nun liebäugle ich mit dem Gedanken ans Vollzeitstudium. Dieses würde 1 1/2 J. dauern, wobei das 3. Semester vorwiegend der Masterarbeit gewidmet ist. Dieser gibt natürlich viel Arbeit, aber die Zeit wäre frei einteilbar. Mir scheint die Variante von 1 1/2 wirklich strengen Jahren, dafür ists nachher vorbei, fast einfacher, als 3-4 mühsamere Jahre.
Finanziell wärs ohne meinen Verdienst möglich, GG arbeitet 100% und kann nicht reduzieren. Kinderbetreuung würd ich mit Grosseltern, Tagesmutter und Mittagstisch irgendwie hinkriegen. HH wär dann wohl etwas prekär :wink: Ich würd neben den Fixzeiten vorallem am Abend, Nacht, Wochenende lernen. Wir würden in diesem Jahr kaum gemeinsame Ferien machen, sondern GGs Ferienwochen für die Kinderbetreung einsetzen... So jedenfalls meine Ideen und Pläne :wink:

Was denkt ihr so? Wer von euch hat mit Familie ein hochprozentiges Studium gemacht? Studiert jemand (oder hat) an der Hfh ZH oder allenfalls LU (wär für mich auch möglich)?
Erfahrungsberichte?

Merci!

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Jiny
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Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von Jiny »

Hallo aha... Ich habe vor einiger Zeit allerdings, an der HfH in Vollzeit studiert. Voll- oder Teilzeitstudium ist wohl auch etwas vom Studiengang abhängig. Was hast du denn ins Auge gefasst? Bei uns waren die pädagogisch-therapeutischen Studiengänge jeweils in 3 Jahren Vollzeit zu absolvieren, die pädagogischen in Teilzeit oder Vollzeit möglich. Gut, wie schon gesagt, hat sich sicher auch verändert. Vom Arbeitsaufwand her, war Teilzeit komplizierter und insgesamt sicher belastender und organisatorisch schwieriger. Es sind ja nicht nur die Präsenzzeiten in der Schule, sondern ein Grossteil sind auch Selbststudium/Gruppenarbeiten/ Semesterarbeiten etc. Dies ist, so denke ich, vor allem eine Frage der Organisation und braucht viel Selbstdisziplin. Ich glaube, es hängt auch etwas von deinem Lerntyp ab, ob du eher besser im Selbststudium dir Stoff aneignest oder eher so im Unterricht das ganze serviert bekommen möchtest. Ich bin eher der Servicelerntyp und wegen der Kinder zu Hause mit Haushalt etc. oft viel zu abgelenkt.

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Lotus
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Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von Lotus »

Aha, es ist so, dass du auch Vollzeit studieren kannst, und einfach soviel machen wie du schaffst. Die stundenpläne sind dann einfach nicht an deine Situation angepasst. Aber generell klappt das ganz gut. Musst einfach immer schauen, unter welchen Bedingungen du jeweils weiterkommst. Es gibt eine Maximale Studiendauer, das kannst du erfragen. Dann gelten an diversen Unis/Hf Ausnahmen, warum du noch länger haben darfst. Kinder gelten als Grund hier an der PH.

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

Isa Bella
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Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von Isa Bella »

Ich habe letztes Jahr im November meinen HfH- Abschluss gemacht, da war mein Sohm gerade etwas mehr als ein Jahr alt. Es war eine harte Zeit, die viel Organisation und Disziplin erfordert. Ich habe berufsbegleitdens studiert und fand die Kombi zwischen Praxis und Theorie ganz gut. Der Vorteil am berufsbegleitendem Studium ist, dass du in deinem gewohnten Umfeld bist. Im Vollzeitstudium wirst du immer an einen Praktiukumsort geschickt, musst dich neu orientieren, die Klasse kennenlernen. Das wäre für mich stressiger gewesen.
Hast du schon mit der HfH Kontakt aufgenommen und geguckt ob du dir was anerkennen lassen könntest? Vielleicht erleichtert dir das die Entscheidung, wenn dir was anerkannt wird. Wenn du schon LP bist, dann musst du auch nicht unbedingt eine Masterarbeit schreiben, je nachdem ob du im Kanton ZH bleiben willst.
Stessig werden beide Varianten[-]

masu
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Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von masu »

Ich bin derzeit im 3. Semester an der HfH. Ich mache es berufsbegleitend.
Es ist schon sehr anspruchsvoll Studium,arbeiten (ich arbeite derzeit 44%) und Familie unter einen Hut zu bringen. Aber irgendwie geht's. Meine Kinder sind jetzt 9 und 7 Jahre alt. Mein Vorteil ist, dass wir gleich neben dem Schulhaus wohnen und ich und meine Kinder jeweils gleichzeitig aus dem Haus gehen, wenn ich arbeiten muss. Ich brauche somit an meinen Arbeitstagen selten externe Betreuung. An meinem Studientag sind meine Kinder in der Tagesbetreuung von der Schule. An den Freitagen, an welchen ich ein Wahlmodul in ZH an der HfH habe kommt die Oma.
Das Anstrengendste finde ich die vielen Arbeiten, welche wir schreiben müssen. Da braucht es wirklich viel Selbstdisziplin, welche mir manchmal fehlt :oops: Bis jetzt hab ich aber noch alles zeitlich hingekriegt. Wie es dann nächstes Jahr mit der Masterarbeit wird, werde ich dann sehen. Aber diese könnte man auch noch um ein Semester verlängern.

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aha
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Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von aha »

Herzlichen Dank für eure Antworten!

Jiny: Sorry, habs nicht klar geschrieben. Würde den MA Schulische Heilpädagogik machen.
Dauer ist 3-8 Semestern. Die Präsenztage und Module sind bei allen Studienformen die selben. Bei Vollzeit macht man 2 Präsenztage pro Woche und die Module in 2 Sem. + 3. Sem. Masterarbeit (+Praxis, Studienwochen etc.). Berufsbegleitend macht man 1 Präsenztag pro Woche während 4 Sem. und die Module während 2-4 Jahren. E-Learn- und andere Lerntage bleiben auch die gleichen.
Der Unterschied ist die Unterrichtstätigkeit. Während beim Vollzeitstudium 432 Lektionen (unbezahlte Praktika) gefordert werden, sind es berufsbegleitend 1080 LE (Anstellung).
Ich werde so oder so möglichst viel zu Hause arbeiten müssen, damit ich die auswärtige Betreuung der Kinder beschränken kann.

Lotus: Es gibt neben Vollzeit und berufsbegleitend auch das Teilzeitmodell. Wenn ichs in 1 1/2 Jahren nicht schaffen würde, könnte ich auf 4 Sem. (oder noch länger) ausdehnen. Aber genau so ein langes Larifari möcht ich eigenlich nicht. Arbeite effizienter und engagierter unter Druck ;-) Aber hab auch schon gehört, dass die Hfh recht kulant ist.

Gutemine: Ja, Luzern bietet nur das 3 Jahres-Modell an, hab grad nachgeschaut. Genau diese Dreifachbelastung stresst mich, da ich doch hohe Ansprüche an mich selber habe. Ohne zusätzlichen Beruf habe ich wohl die Praxislektionen, aber da trage ich doch nicht die selbe Verantwortung, wie wenn ich fest angestellt bin. Beim Vollzeitmodell muss ich einen Tag pro Woche, sowie während Blockpraktika unterrichten, somit müsste der Praxisbezug gegeben sein. Nachteil ist aber wohl, dass es einem mit der Zeit stinkt, immer gratis zu arbeiten, während man bei der berufsbegleitender Variante dafür bezahlt würde :oops:
(Ich arbeite sehr viel ehrenamtlich, ist also nicht so, dass ich nur für Geld arbeiten würde!)

Isa Bella:
Wie lange hast du fürs Studium gebraucht? Hast du während dem letzten Jahr nicht doch auch sehr hochprozentig gearbeitet? (Wobei du ja je nach Studiendauer keine Kontakttage mehr hattest.)
Weisst du, wie diese Praktikumsorte ausgesucht werden? Hat man da Mitspracherecht was z.B. die Region betrifft? Kann man auch Schulen vorschlagen, zB. Heilpädagogische Tagesschule? Da ich schon ein ganzes Stück Anreise bis ZH habe, wärs für mich echt unpraktisch, wenn ich die Praktikumsstellen auf der anderen Seite vom Kanton hätte! Ich würd ja schon am allerliebsten in meiner Schule bleiben und würd mich da auch wohl fühlen, andererseits wird die Erfahrung wohl grösser, wenn man in versch. Schulen und Situationen klar kommen muss.
Kann man was anerkennen lassen? Was denn? Hab ich mir echt nicht überlegt. Hab einen altrechtlichen Abschluss als LP (also via Semi, aber mit Matur), Praxislehrer-Ausbildung und natürlich viel mehr Erfahrung als LP und nun auch SHP als gefordert, sowie 4 eigene Kinder... aber kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwas zählt.

(Das nervt mich ja so bei anderen Studiengängen. Weil ich nicht die PH besucht habe, kann ich nirgendwo sonst beim Master einsteigen, während PH-Abgängern ganz viel gutgeschrieben wird. Fände z.B. Erziehungswissenschaften oder etwas Richtung (Kinder-)Psychologie toll, hätte da auch viel Vorwissen, aber das zählt nicht. Ich wär den 19jährigen Maturanden gleichgestellt. Bei Elektrotechnik oä würd ichs ja verstehen!)

masu:
Schön, dass grad jemand mitten drin steckt! Mit 44% Job und Studium arbeitest du nun Vollzeit, oder? Dann möchtest du 5-6 Semester machen? Wie empfindest du die E-Learning Themen und andere Studieninhalte des Selbststudiums? Stimmen die Zeitangaben der hfh in etwa oder lernst du deutlich mehr? Gehts du oft neben den Kontakttagen und Modulen an die hfh oder an obligatorische Lerngruppentreffen oä?
Ja, das mit der Selbstdisziplin wird bei mir auch schwierig. Aber wenn ich muss, hats noch immer geklappt! Muss aber auch ehrlich sagen, dass ich nicht vorhabe, den weltbesten Abschluss hinzulegen. Ich werde rel. gut Aufwand für Ertrag abwägen müssen. Kann ich dann deine Arbeiten kopieren? :mrgreen: :mrgreen: (Nönö, ein bisschen Ehrgeiz und Ehre verspür ich dann trotzdem!)

masu
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Registriert: Mi 24. Mai 2006, 21:27

Re: hfh - Studium 100% oder berufsbegleitend

Beitrag von masu »

Angerechnet wird dir sicher, dass du in einer Sonderschule gearbeitet hast. Ich muss noch ein Praktikum in einer Sonderschule machen (60h). Keine Ahnung wann ich das noch reinpacken soll :roll:

Ja, wenn man Arbeit und Studium zusammenrechnet, komm ich wahrscheinlich schon nahe an die 100%. Aber ich empfinde es nicht als so arg. Die E-Learning-Geschichten hab ich meistens schneller, als die vorgegebenen Zeitangaben. Bin derzeit grad in einem E-learning-Modul dran. Da sind es 5 Kapital die bearbeitet werden müssen. Zeitvorgabe 60h. Ich hab jetzt mal das erste Kapitel durchgearbeitet und die anschl. Lernkontrolle absolviert und hatte dafür nur 2h :lol: Immer schön, wenn etwas mal schneller geht als geplant.
Aber die Leistungsnachweise und sonstigen Arbeiten brauchen schon sehr viel Zeit und oft kann ich halt nicht sehr lange dran sitzen, weil einfach keine Zeit. So komme ich dann teilweise schleppend voran.

Ich möchte das Studium in 5 Semestern durchziehen. 4 Semester Studium und das letzte dann noch für die Masterarbeit.

Ich wohne im Kanton St. Gallen und konnte letztes Jahr den ersten Studiengang hier an der PH Rorschach anfangen. Das ist für mich natürlich sehr praktisch, da ich so für die Studientage nur einen Anfahrtsweg von 15min habe. Die Dozenten kommen dann immer zu uns an die PH. Für die Wahlmodule muss ich dann einfach noch nach Zürich, aber das ist ja nicht so oft. Und sonst müssen wir uns schon ab und zu in der Lerngruppe treffen, grad wenn wieder gegenseitige Hospitationen und Kollegiale Beratung ansteht. Aber wir haben eine sehr regionale Gruppe, von daher ist es dann auch nicht so weit zu fahren jeweils.

Den Vorteil vom berufsbegleitenden Studium finde ich halt klar, dass ich nebenbei arbeiten und Geld verdienen kann. Ich arbeite schon seit eineinhalb Jahren als SHP und kann so vieles vom Studium anwenden oder umsetzen. Einerseits wollte ich auf keinen Fall meine Stelle kündigen, weil es mir hier sehr gefällt zu arbeiten und andererseits ist halt auch der finanzielle Aspekt nicht zu vergessen. Ab dem 3. Semester kriegt man ja schon den Lohn der SHP und das schenkt jetzt ganz schön ein :D

Du, das mit den Arbeiten kopieren ist natürlich Verhandlungssache :P
Nein, aber im Ernst, wenn du einen Platz kriegst an der HfH, darfst dich gerne wieder bei mir melden. Ich kann dir meine Arbeiten gerne geben, einfach damit du siehst was in etwa verlangt wird. Abschreiben geht eh nicht, da dein Thema und die Kinder dazu ja jeweils wieder andere sein werden. Aber eine Arbeit von jemand anderem zu Hand zu haben ist schon sehr hilfreich.

Ich bin übrigens auch noch vom alten Eisen mit einem "Semi-Abschluss" :mrgreen:

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