Geburtstagsgeschenk streichen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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LovingSoul
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von LovingSoul »

Ich wollte noch schreiben, dass er ja gar nichts anderes will. Wir werden ihm etwas schenken. Nur kennen wir Junior. Er wird weinen und sauer sein wenn er seine Bahn nicht kriegt. Auch wenn wir etwas anderes schenken; Freude daran wird er nicht haben.
Gg und ich überlegen ob wir halt anstatt eines Päckli einen Ausflug mit ihm machen sollen.

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harmony
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von harmony »

LovingSoul hat geschrieben:Ich wollte noch schreiben, dass er ja gar nichts anderes will. Wir werden ihm etwas schenken. Nur kennen wir Junior. Er wird weinen und sauer sein wenn er seine Bahn nicht kriegt. Auch wenn wir etwas anderes schenken; Freude daran wird er nicht haben.
Gg und ich überlegen ob wir halt anstatt eines Päckli einen Ausflug mit ihm machen sollen.
Ich würd ihm die Bahn schenken und fertig. Geburtstag ist 1 Tag - eure Erziehung solltet ihr dann die restlichen 364 Tage angehen, was Dankbarkeit, Wertschätzung angeht. Aber wie andere schon erwähnt haben, kann er dies noch gar nicht richtig einschätzen. Es ist ein Kind. Und oftmals hilft es sehr, wenn man sich zurückerinnert, wies in der eigenen Kindheit war... in dem Alter hatte man das Gefühl man ist reich wenn man mit 2.- zum Kiosk konnte. Das etwas 100 oder 1000 franken kosten könnte, war jenseits der Vorstellungskraft...
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danci
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von danci »

Puh, mir fehlen gerade etwas die Worte, ehrlich gesagt. ZüriMami und Sonrie haben da schon die richtigen Fragen gestellt. Warum feiert man einen Geburtstag? Warum macht man ein Geschenk und v.a. warum soll ein Kind sich so benehmen, was Du als "brav" bezeichnest. Die Parallele zu Hundedressur (nein, nicht Erziehung, Dressur) ist schon naheliegend. Also, ich will kein Danke von meinen Kindern hören, weil sie wissen, dass sie dann ein tolles Geburigeschenk bekommen. Und wenn wir einen schönen Ausflug hatten, dann sehe ich das Strahlen in ihren Augen als Dank an. Dieser muss nicht immer direkt sein, aber immer ehrlich gemeint sein. Sie müssen dafür weder ihr Zimmer aufräumen noch die Hausaufgaben machen, das sollen sie aus anderen Gründen erledigen, aber doch nicht wegen eines Geschenks, egal ob Spielzeug oder Ausflug.
LovingSoul hat geschrieben: Gg ist in die Stadt gefahren und hat gesehen, dass ein anderer DVD von den Chipmunks gerade Aktion ist und hat den für Junior gekauft. Zuhause hat Gg gesagt er hat eine Überraschung für Junior. Dieser hat dann die DVD angeschaut und angefangen zu weinen und gesagt der Film ist doof. Ich habe ihn dann getröstet und gefragt was los ist. Er meinte er findet nur ein Teil der Chipmunks gut, also den DVD den er schon hat und er will nie einen anderen. Gg ist natürlich ein wenig sauer geworden und hat gesagt das er sicher kein DVD mehr kauft.
Hier finde ich es gar nicht "natürlich", dass Dein Mann sauer wurde. Enttäuscht, ja logisch. Aber ist denn jemand verpflichtet, ein Geschenk gut zu finden, nur weil ein anderer es gut meinte? Kinder sind ehrlich und das ist auch das Tolle an ihnen. Und wenn ihm das Geschenk nicht gefällt, dann sollte ein Erwachsener in der Lage sein, da drüber zu stehen.
LovingSoul hat geschrieben:Vorallem gg da er für unsere Ferien geackert hat damit es finanziell drinn liegt mit ihm diese Ausflüge zu unternehmen.
Auch das finde ich einen Kontext, den ein 7jähriges Kind nicht machen kann. Da habt ihr schlicht zu hohe Erwartungen.

Ich würde ihm die Carrera-Bahn kaufen. Was bringt es, Geld für etwas anderes auszugeben, was ihm dann doch nicht gefällt? Und betreffend der anderen Punkte, Benehmen etc. mit ihm sprechen und sich auch Massnahmen zusammen ausdenken. Kinder spiegeln, das ist richtig, doch dieses spiegeln kann man auch etwas unterstützen. Ich habe auch so eine Tochter, die oft Phasen hat, die mich zur Weissglut bringen und ich kenne das Gefühl: "Ich reisse mir hier den A...auf und das undankbare Gör ist trotzdem frech und macht nicht das, was es soll." :oops: Nur, ist das mein Problem. Es hilft aber, wenn ich mich etwas beruhige und mich mit ihr zusammensetze und sage: "Schau, wir haben Dich wirklich gerne und verbringen auch gerne Zeit mit Dir. Wir haben auch tolle Ausflüge geplant, damit Du Spass hast und wir es schön zusammen haben. Nur verdirbt es mir die schöne Zeit, wenn Du dann so ausflippst (oder ich dann in ein totales Chaos zurückkehren muss oder ich anschliessend nach Hause komme und mich bis um 10 mit Dir wegen den Hausaufgaben streiten muss). Wollen wir nicht versuchen, zusammen einen Plan zu machen, damit wir eben alle eine schöne Zeit haben? Die ganze Familie?" So wird es ihr dann schnell bewusst und sie zieht am gleichen Strang.
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Drag-Ulj
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Drag-Ulj »

Der Teil mit der DVD hat mich jetzt gerade auch etwas stutzig gemacht. Frag mal deinen Mann, was er davon halten würde, wenn du ihn mit einem Kinobesuch zu "Bad Moms" oder so überraschen würdest. Würde er da tanzen vor Freude? DU hättest es ja gut gemeint, muss ER sich nun freuen?
Als Erwachsener täte er dir womöglich den Gefallen & würde schweigen, aber ein Kind muss das noch lange nicht können und genau diese Ehrlichkeit ist so echt und so schön, die geht aber auch genauso schnell verloren, puschen müsst ihr das nicht.

Dancis Kommentar finde ich sehr gut & logisch... wozu Geld ausgeben für Dinge, an denen er keine Freude hat?? Dann sind wieder alle frustriert und ihr steigert euch noch rein, dass euer Kind eben undankbar sei etc. Wenn dein Mann schon wirklich hart arbeiten muss fürs Geld, dann würde ich es nicht sinnlos aus dem Fenster schmeissen.
Habt ihr ihm die Bahn zum Geburi versprochen oder als Gegenleistung für "braves" Verhalten?
Seid ihr selbst auch immer "brav" & entzieht ihr euch selbst oder einander als Partner Dinge, wenn ihr mal nicht brav wart? Wie ist das für euch?

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Nellino
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Nellino »

Glaub dann hätte mein grosser faktisch nie ein gschenk gekriegt..nicht weil er nicht "brav" war..sondern weil danke sagen für ihn grad bei aussenstehenden ein riesending ist. Aber seine leuchtenden augen, sein freude welche er ausstrahlt ist ein riesendanke genug. Geburi ohne Geschenke? ein No-go für mich.
Ich brachte auch schon eine dvd nachhause und es kam nicht an..tja, hat mich ja nniemand zum kauf gezwungen. Ich selber bekam auch schon geschenke wo ich dachte iiik..will ich das?
aber es wurde glau b ich genug geschrieben..ich glaube eurer sohn rebelliert gegen euch.. da ist was mega verschaukelt..könnte das sein? Er testet nun halt die grenzen bisschen mehr wie viele kinder. Aber da bestrafen mit keinem geburigeschenk? nö bitte also...
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stella
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von stella »

Ich habe den Fred nur kurz überflogen... Und möchte nicht auf "die Konsequenz" hat keinen Zusammenhang eingehen, das hat glaub schon Venezuela gemacht.

Und bei danci unterschreibe ich ganz faul...

Zu Dankbarkeit
Das ist schlicht eine Erziehungssache! Wenn euer Kind für euch zu wenig dankbar ist, dann habt ihr in diese Richtung zu wenig unternommen und ihn zu wenig gecoacht.

Und der Ausdruck der Dankbarkeit ist auch eine Typfrage. Ein Kind von mit umarmt mich und bedankt sich, das andere zeigt oft keine Regung und drückt den Dank dann halt in Reaktionen wie Freude aus. Und da frage ich nach: "Wie gefällt es dir?"

Dankbarkeit kann und sollte gelernt werden, dafür sind wir Eltern verantwortlich. Und wir können unseren Kindern jeden Tag was aufzeigen, wofür sie dankbar sein könnten - letztendlich ist es aber an ihnen, zu merken, ob sie das auch so fühlen.
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saralicious
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von saralicious »

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Caipi16
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Caipi16 »

Ganz ehrlich: Ich glaube, ich habe meinen Eltern in meinen ersten 20 Lebensjahren auch wenig bis gar keine Dankbarkeit entgegengebracht :oops: . Meistens war mir gar nicht klar, was sie für mich alles "opferten" bzw. das ja bei Ihnen das Geld auch nicht auf den Bäumen wuchs und so ein Spielzeug, ein Ausflug oder Ferien eigentlich nie selbstverständlich sind. Und als ich es dann mit 14/15 anfing zu begreifen, interessierte es mich nicht :oops: (Pubertät sei dank :lol: ).

Erst rückblickend - als ich langsam erwachsen wurde - erkannte ich, was meine Eltern alles für mich getan haben und das ganz vieles davon nicht selbstverständlich war. Aber eben: Dankbarkeit von den Kindern zu erwarten, sehe ich etwas kritisch. Klar, alles als selbstverständlich nehmen sollen sie nicht. Sie sollen lernen, dass Ausflüge, Spielsachen, etc. Geld kosten und Geld nicht auf dem Boden herumliegt. Aber eben: Dankbarkeit? Ein Freund von mir sagte es mal richtig schön: "Wenn Du Dankbarkeit willst, tu Dir einen Hund zu - und nicht ein Kind" :lol: . Hat was! :wink:

Ansonsten finde ich, dass der Geburtstag losgelöst vom Alltag sein sollte - d.h. egal, was im Alltag passiert, ob es gut oder weniger gut läuft: Ein Geburtstag sollte gefeiert werden. Punkt. Wenn Ihr im Alltag das Verhalten Eures Sohnes nicht so toll findet, dann arbeitet im Alltag daran. Aber Geburtstag hat ein Kind nur 1x pro Jahr - und man schenkt dem Kind ja nicht etwas zum Geburtstag als Belohnung, sondern weil es Geburtstag hat. Ein Kind entsprechend damit zu "strafen", dass es kein (oder nur ein kleines) Geburtstagsgeschenk bekommt, finde ich a) traurig und b) unsinnig.

Wie gesagt: Wenn Ihr im Alltag Probleme mit Eurem Kind habt, dann überlegt Euch Massnahmen für den Alltag - und lebt Probleme nicht an seinem Geburtstag aus.

Meine Meinung.

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danci
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von danci »

stella hat geschrieben: Zu Dankbarkeit
Das ist schlicht eine Erziehungssache! Wenn euer Kind für euch zu wenig dankbar ist, dann habt ihr in diese Richtung zu wenig unternommen und ihn zu wenig gecoacht.

Und der Ausdruck der Dankbarkeit ist auch eine Typfrage. Ein Kind von mit umarmt mich und bedankt sich, das andere zeigt oft keine Regung und drückt den Dank dann halt in Reaktionen wie Freude aus. Und da frage ich nach: "Wie gefällt es dir?"

Dankbarkeit kann und sollte gelernt werden, dafür sind wir Eltern verantwortlich. Und wir können unseren Kindern jeden Tag was aufzeigen, wofür sie dankbar sein könnten - letztendlich ist es aber an ihnen, zu merken, ob sie das auch so fühlen.
Ich glaube nicht, dass Dankbarkeit eine Erziehungssache ist oder gelernt werden kann. Dankbarkeit ist ein Gefühl, das kommt oder eben nicht. Was sicher gelernt werden muss und soll, ist das Erkennen der Zusammenhänge. Wenn wir in den Zoo gehen, dann kostet das Geld. Geld, welches Papi/Mami erst verdienen müssen und wo evtl. irgendwo anders gespart werden muss. Oder Mami und Papi finden es nicht ganz so toll wie ich "Findet Dorie" schauen zu gehen, wir gehen aber zusammen hin, weil sie mich gerne haben, wissen, dass mir das gefällt und mich glücklich sehen wollen. Also leiste ich auch meinen Beitrag, damit wir es schön haben.

Und zweitens: Danke zu sagen, wenn man etwas bekommt, selbst wenn es nicht das coolste ist, gehört zu den normalen gesellschaftlichen Normen. Der andere hat sich Mühe gegeben und freut sich, wenn man danke sagt, also ist das auch eine schöne Geste und vereinfacht das Leben.

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Shiva
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Shiva »

Überlege doch mal, wie du reagieren würdest, wenn du dich auf deinen Geburtstag freuen würdest, darauf das z.B. gewisse Leute kommen und vielleicht auch auf ein Geschenk, welches immer angetönt wurde und dann läuft alles ganz anders.... die Leute sind schlechter Laune, das Geschenk ist nicht da und überhaupt dreht sich alles um die anderen und du die eigentliche Hauptperson an deinem Geburtstag bist nur Nebensache..... nicht so toll. Und genau das wollen du und dein Mann eurem Sohn antun. Ich finde auch... schenkt ihm die Bahn.

Wir machen auch sehr oft Ausflüge mit unserem Sohn und müssen dabei auch schauen, wie wir sie finanzieren, aber Dankbarkeit erwarte ich eigentlich nicht von ihm. Ich freue mich, wenn er sich über den Ausflug freut, aber ansonsten.... ich finde ein strahlen in den Augen, ein gut gelauntes Kind nach dem Ausflug ist genug Dankbarkeit für mich. Uns sonst fragt halt nach... hat es dir gefallen? Tut nicht weh.

Zu den Hausaufgaben kann ich nur sagen.... ich kenne sehr viele Kinder die nicht gerne Hausaufgaben machen. Mein Sohn ist in der 4. Klasse und findet die Husi auch heute noch nicht immer toll und er gehört immer zu den Kindern, die die Husi ohne Probleme gemacht haben. Setzt du dich zu ihm hin, wenn er die Husi macht oder muss er sie alleine machen? Ermutigst du ihn und wenn er die Husi gemacht hat, lobst du ihn auch mal weil er sie gut gemacht hat?

Ich finde halt auch, vieles was wir von unseren Kindern erwarten, müssen wir ihnen vorleben. Woher sollten sie es denn sonst lernen?

Drag-Ulj
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Drag-Ulj »

Muss mich einmal mehr bei allen drei Abschnitten danci anschliessen :D

Wer kennt diese Szene nicht:
Mama kauft was in der Drogerie, 3jährigem Kind wird ein Traubenzucker angeboten und das Theater geht los?! "Wa seit mä (!!)?" wenn du nöd danke seisch, chuntsch es nöd über. Chum, seg ez danke.
Das Kind versinkt langsam im Boden vor Scham ... aber danke sagen ist ja sooooo wichtig. *ironie* Danke sagen & Dankbarkeit (empfinden) muss nicht zwingend dasselbe sein.

Mein mittlerer Sohn legt bei allem grossen Wert auf Ästhetik, es kann nun sein, dass er sich Muffins wünscht, die ich ihm dann auch backe & er flippt aus, weil sie nicht die Form haben, die er sich vorgestellt hat. Da muss ich ihn ab und an auch "druf ufelupfe", dass ich mir die Mühe gemacht habe etc. etc. & dass ich mich ja über ein Danke freuen würde, wenn ich mir die Arbeit mache. Danke sagen muss er dann trotzdem nicht gezwungenermassen... er merkt dann von alleine, dass er zu weit gegangen ist und er schämt sich. Später kommt er dann doch & will Frieden machen.
Den eigenen Frust muss ich selbst schlucken.

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stella
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von stella »

danci hat geschrieben:
stella hat geschrieben: Zu Dankbarkeit
Das ist schlicht eine Erziehungssache! Wenn euer Kind für euch zu wenig dankbar ist, dann habt ihr in diese Richtung zu wenig unternommen und ihn zu wenig gecoacht.

Und der Ausdruck der Dankbarkeit ist auch eine Typfrage. Ein Kind von mit umarmt mich und bedankt sich, das andere zeigt oft keine Regung und drückt den Dank dann halt in Reaktionen wie Freude aus. Und da frage ich nach: "Wie gefällt es dir?"

Dankbarkeit kann und sollte gelernt werden, dafür sind wir Eltern verantwortlich. Und wir können unseren Kindern jeden Tag was aufzeigen, wofür sie dankbar sein könnten - letztendlich ist es aber an ihnen, zu merken, ob sie das auch so fühlen.
Ich glaube nicht, dass Dankbarkeit eine Erziehungssache ist oder gelernt werden kann. Dankbarkeit ist ein Gefühl, das kommt oder eben nicht. Was sicher gelernt werden muss und soll, ist das Erkennen der Zusammenhänge.
Das habe ich gemeint... Wir sind doch als Eltern dazu verpflichtet, unseren Kindern genau diese Zusammenhänge aufzuzeigen oder auch aufzuzeigen, wann wir echte Dankbarkeit empfinden. Ich versuche, jeden Tag für etwas Dankbar zu sein - das wertet das Leben für mich ungemein auf.
Dieses Kind hat das aber nicht, keine Begleitung - es wird erwartet, dass es dankbar ist UND auch gleich noch in für ihns schwierigen Situationen so handelt, wie es die Eltern (der Vater) wollen. Isch e chlei vil verlangt...


Und zweitens: Danke zu sagen, wenn man etwas bekommt, selbst wenn es nicht das coolste ist, gehört zu den normalen gesellschaftlichen Normen. Der andere hat sich Mühe gegeben und freut sich, wenn man danke sagt, also ist das auch eine schöne Geste und vereinfacht das Leben.
Ja, genau, auch das... Diese gesellschaftliche Norm können aber Kinder oft erst viel später als es von ihnen erwartet wird, leisten. Meine beiden Mädels können das erst so seit sie 8/9 Jahre alt sind und dies trotz konsequentem vorleben und vorbesprechen.

@ caipi16
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stella
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von stella »

Zwei Mal!!! Warum auch immer...

Bitte löschen..
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stella
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von stella »

Drag-Ulj hat geschrieben:Muss mich einmal mehr bei allen drei Abschnitten danci anschliessen :D

Wer kennt diese Szene nicht:
Mama kauft was in der Drogerie, 3jährigem Kind wird ein Traubenzucker angeboten und das Theater geht los?! "Wa seit mä (!!)?" wenn du nöd danke seisch, chuntsch es nöd über. Chum, seg ez danke.
Das Kind versinkt langsam im Boden vor Scham ... aber danke sagen ist ja sooooo wichtig. *ironie* Danke sagen & Dankbarkeit (empfinden) muss nicht zwingend dasselbe sein.
Finde ich ganz schlimm! Und ich versinke fremdschämend oft mit diesen Kindern. Es gibt so einfache Tricks, wie man das anders machen könnte oder dann sagt halt die Mama für das Kind "merci"...
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von harmony »

Weiter ist wohl die Situation für deinen Sohn auch nicht gerade einfach, vor wenigen Monaten hast du mit deinem Partner - also seinem Stiefpapa ein gemeinsames Kind gekriegt - hier wirds dann auch nicht so einfach, das er sich dann mit zunehmendem Alter aussen vor vorkommt. Erst recht wenn ihr im Geburtstagsgeschenke streicht.
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danci
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von danci »

@ Stella
Dann sind wir uns einig :D

Und ich gebe Dir auch recht, dass die Kinder das nicht zwangsläufig mit 7 schon können. Wobei ich auch noch wichtig finde, festzuhalten, dass das "Wissen um das richtige Benehmen" mit dem "sich zum richtigen Benehmen überwinden" nicht unbedingt zusammenhangen muss. Nicht einmal bei uns Erwachsenen. Oder kann hier jemand von sich behaupten, dass sie noch nie in der Lage war, wo sie sich bei jemandem entschuldigen musste oder etwas beichten musste und wusste, dass es das Richtige ist, aber es ihr extrem schwerfiel und sie es darum auch etwas vor sich hergeschoben hat? :oops:

Mein Sohn ist 5 Jahre alt Er weiss zu 100%, dass man danke sagt. Er weiss auch, dass von ihm erwartet wird, dass er danke sagt. Und dass ein Danke den anderen freut und es einfach nett ist, es zu sagen. Aber oftmals ist er schlicht zu schüchtern und bringt den Mund nicht auf. Auch wenn er weiss, dass es das Richtige ist, schafft er es nicht, sich dazu zu überwinden, es auch zu tun.

@ dragulj
Schlimme Szene :cry:
Und ich denke auch, dass es ein grosser Reifeprozess ist, zu unterscheiden zwischen "ich bin dankbar, weil mir das Ergebnis gefällt" und "mir gefällt das Ergebnis zwar nicht wirklich, aber ich bin dankbar, dass sich jemand für mich die Mühe gemacht hat". Mit 7 ist das noch etwas früh. Spätestens wenn die Kinder mit den ersten Zeichnungen kommen, sollte man es aber können :mrgreen:
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Entli
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Entli »

stella hat geschrieben:
Drag-Ulj hat geschrieben:Muss mich einmal mehr bei allen drei Abschnitten danci anschliessen :D

Wer kennt diese Szene nicht:
Mama kauft was in der Drogerie, 3jährigem Kind wird ein Traubenzucker angeboten und das Theater geht los?! "Wa seit mä (!!)?" wenn du nöd danke seisch, chuntsch es nöd über. Chum, seg ez danke.
Das Kind versinkt langsam im Boden vor Scham ... aber danke sagen ist ja sooooo wichtig. *ironie* Danke sagen & Dankbarkeit (empfinden) muss nicht zwingend dasselbe sein.
Finde ich ganz schlimm! Und ich versinke fremdschämend oft mit diesen Kindern. Es gibt so einfache Tricks, wie man das anders machen könnte oder dann sagt halt die Mama für das Kind "merci"...
Welche Tricks hast du dafür gebraucht?
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Helena
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Helena »

Das Kind hat ein 6 Monatiges Geschwisterchen und es ist der Stiefpapa, der das Geschenk streichen will?
Das hast du aber oben nicht geschrieben.
Geht gar nicht. Der Junge sucht wohl einfach Liebe und Aufmerksamkeit. So macht ihr es nur schlimmer.

Drag-Ulj
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von Drag-Ulj »

Ich finde, diese Infos wären bei diesem Thema wichtig gewesen.

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stella
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Re: Geburtstagsgeschenk streichen

Beitrag von stella »

Entli hat geschrieben:
stella hat geschrieben:
Drag-Ulj hat geschrieben:Muss mich einmal mehr bei allen drei Abschnitten danci anschliessen :D

Wer kennt diese Szene nicht:
Mama kauft was in der Drogerie, 3jährigem Kind wird ein Traubenzucker angeboten und das Theater geht los?! "Wa seit mä (!!)?" wenn du nöd danke seisch, chuntsch es nöd über. Chum, seg ez danke.
Das Kind versinkt langsam im Boden vor Scham ... aber danke sagen ist ja sooooo wichtig. *ironie* Danke sagen & Dankbarkeit (empfinden) muss nicht zwingend dasselbe sein.
Finde ich ganz schlimm! Und ich versinke fremdschämend oft mit diesen Kindern. Es gibt so einfache Tricks, wie man das anders machen könnte oder dann sagt halt die Mama für das Kind "merci"...
Welche Tricks hast du dafür gebraucht?
Als sie kleiner waren, kamen die wiederkehrenden Situationen in der Metzgerei und der Drogerie. Da habe ich jeweils auf dem Weg dahin mit ihnen vorbesprochen, wie sie "danke" sagen könnten. Wir haben das zum Teil auch in kleinen Rollenspielen geübt und ich habe ihnen auch gesagt, dass es oft halt auch Überwindung braucht, "danke" zu sagen. Wir haben auch abgemacht, dass sie meine Hand drücken dürfen, wenn sie diese Überwindung nicht aufbringen können. In dem Fall würde ich für sie stellvertretend danke sagen. So konnten sie es zwar "üben" und wir hatten es thematisiert, mussten sich aber nicht schämen, wenn es noch nicht geklappt hat.

Wie geschrieben, ein Kind konnte relativ schnell dieses gesellschaftlich erwartete "Danke", das andere Kind nicht. Ersteres kennt wohl auch das wirkliche Gefühl der Dankbarkeit und kann dies auch ausdrücken, das andere kennt das Gefühl wohl auch, kann es aber nicht gesellschaftskonform ausdrücken - ich "sehe" es dann aber an ihrem Verhalten und an ihren Augen.

Und noch Kleiner habe ich mich jeweils neben sie hingekniet und im richtigen Moment ins Ohr "Wie seit me?" GEFLÜSTERT. Dann kam jeweils postwendend und LAUT "danke"... :lol:
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