Instrument üben

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Neonova
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Instrument üben

Beitrag von Neonova »

Hoi zäme

Unsere Tochter ist 8 Jahre alt und hat nach den Sommerferien mit Cellounterricht angefangen. Sie hat 1 Jahr darauf gewartet, der Wunsch kam also nicht über Nacht ;).
In der Schule fällt ihr bisher alles sehr leicht, sie musste noch kaum etwas tun. Jetzt beim Cellounterricht ist das natürlich anders. Von nichts kommt nichts und das ist für sie manchmal etwas schwierig einzusehen. In den Unterricht geht sie sehr gerne, aber wenns beim Üben halt mal nicht sofort klappt (was ja klar ist) wird sie ungeduldig oder findet sie könne es ja eh nicht. Ich denke, der Anfang ist halt immer schwer, auch wenn sie es gut macht. Das meint auch die Lehrerin. Sie sagte auch schon zu Beginn, es könne immer mal wieder Durststrecken geben.

Wer hat auch ein Kind in dem Alter, das neu ein Instrument spielt? Wie läuft bei euch das Üben ab? In wie fern mischt ihr euch da ein oder überlässt ihr alles den Kindern (wie oft, wie lange)?
Ich muss noch dazu sagen, dass sie auch noch andere Hobbies hat und es auch Tage gibt, an denen sie erst um 18.30 Uhr nach Hause kommt. Da verstehe ich schon, dass sie müde ist und nicht auch noch Cello üben mag.

Ich würd mich freuen zu lesen wie es den anderen so ergeht :)

Liebe Grüsse
Neonova
2008, 2010, 2013

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AnnaMama
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Re: Instrument üben

Beitrag von AnnaMama »

Unsere Kinder spielen alle ein Instrument. Der Älteste hat mit 8 Jahren angefangen Klavier zu spielen, die Tochter mit 8 Cello :wink: und der Jüngste mit 4 1/2 Geige. Am Anfang haben alle drei nicht lange geübt.
Gerade das Cellospielen ist am Anfang recht streng. Der Bogen muss richtig gehalten werden, die Finger schmerzen vom Drücken, die gerade Sitzhaltung ist anstrengend etc. So war es jedenfalls bei unserer Tochter. Wir haben darauf geachtet, dass die Kinder wenn möglich täglich üben. Am Anfang waren das jeweils etwa fünf Minuten. Der Jüngste hat anfangs aber nur etwa jeden zweiten Tag geübt, hatte aber auch nur alle 2 Wochen Stunde. Mehr wäre nicht gegangen. Die beiden Jungs muss ich heute noch regelmässig zum Üben ermuntern. Der Älteste würde wahrscheinlich schlichtwegs nicht üben, wenn wir ihn nicht dazu auffordern würden. Wenn er mal übt, dann 5 bis höchstens 10 Minuten pro Tag. Im Moment fehlt ihm die Motivation und er kommt überhaupt nicht weiter. Er hat im Sommer in die Kanti gewechselt und ich denke, dass die ganze Umstellung auch dazu beiträgt, dass er nicht mehr übt. Wir haben ihm schon "angedroht", dass wir ihn nicht mehr anmelden, wenn er nicht mehr übt. Er hätte so viel Talent, macht aber nicht daraus...

Du schreibst, dass deine Tochter ungeduldig wird, wenn es nicht sofort klappt. Das kenne ich von unseren Kindern auch sehr gut. Allen Drei fällt das Lernen in der Schule sehr leicht. Sie sind sich nicht gewöhnt, dass sie sich mal hinsetzen und "büffeln" müssen. Unser Ältester hat regelmässig eine Krise beim üben wenn es nicht gleich klappt. Das hat sich in den letzten 5 Jahren überhaupt nicht verändert. Das Üben auf dem Instrument war für ihn eine gute Übung mal an etwas dran zu bleiben, auch wenn es nicht gleich klappt. Oft hat er den Bettel aber auch einfach hingeschmissen und nur das gemacht was er wollte und konnte.
Unsere Tochter hat viel Talent und übt auch sehr viel (sie wurde in die Talentförderung vom Kanton aufgenommen). Aber auch sie ist nicht besonders geduldig, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Da kann es durchaus vorkommen, dass sie fast weint weil sie nicht weiterkommt. Sie bleibt aber trotzdem dran und meistens klappt es dann beim nächsten Mal üben.

Ich würde, wenn ich dich wäre, deine Tochter beim Üben unterstützen wenn sie das zulässt. Ich bin am Anfang meistens neben den beiden Streichern gesessen, habe wenn nötig mitgesungen und habe sie sonst unterstützt. Der Älteste wollte von anfang an alleine üben. Er nimmt auch Tipps von uns nicht an.

Ich wünsche deiner Tochter viel Spass mit dem Cello ... das ist ein ganz tolles Instrument :D .

Snoopy2014
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Re: Instrument üben

Beitrag von Snoopy2014 »

also ich musste damals einfach 15-30min Üben pro Tag, habe zuerst Orgel und danach Kyboard gespielt. wann und was ich übte, war meiner Mutter egal. vor dem zu Bett gehen hat sie mich einfach gefragt, wenn sie mich nicht üben hörte, ob ich geübt hätte, falls nicht, durfte ich diese 30min länger auf bleiben um zu üben oder aber ohne zu lesen, durften normalerweise 30min ein Buch lesen, direkt schlafen, kam jetzt bei mir selten vor. Doch zu beginn musste sie mich mehrmals am Tag ans üben errinnern.
Meine Schwester, Klavier, übte von Anfang an regelmässig und spielt immer noch (22). Mein Bruder lernte Gitarre, doch hatte sehr wenig Geduld und durchhalte-wille und nach einem Jahr hat ihn meine Mutter wieder abgemolden.

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tiwa
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Re: Instrument üben

Beitrag von tiwa »

unser sohn 9 j spielt neu trompete, und es ist in etwa dasselbe.... keine geduld....vergisst es, zu viel anderes etc.
mich nervt es etwas da wir doch sehr viel für diesen unterricht bezahlen.
ich erinnere ihn oft ans üben, manchmal hilfts, manchmal drückt er sich trotzdem. wenn es ein jahr so bleibt muss er ev. aufhören.
der grosse spielt das zweite jahr gitarre, könnte so gut und schön spielen, aber hat auch gar keine priorotät bei ihm.
als kind musste ich selber jahrelang ins klavier. ich wollte nie üben. ich wollte auch nicht in die stunden gehen, aber meine eltern zwangen mich. das würde ich bei meinen kindern nicht machen. aus meiner sicht hat das nix gebracht.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

Malaga1
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Re: Instrument üben

Beitrag von Malaga1 »

Unsere Tochter, 7.5 Jahre alt, spielt seit den Sommerferien Klavier. Sie wollte das seit 1.5 Jahren unbedingt. Bis jetzt klappt es sehr gut mit dem Üben. Sie macht es immer vor dem ins Bett gehen im Pischi, mit geputzen Zähnen. Das hilft ihr irgendwie zum Runterkommen. Dank E-Piano kann sie bequem mit Kopfhörer üben. Die Lehrerin hat ihr den Tip gegeben, am Anfang und am Schluss etwas zu spielen, das sie gut kann und dazwischen am neuen Stück Takt für Takt üben soll. Das macht sie so und ich bin erstaunt, wie schnell sie Fortschritte macht. Es wird aber sicher Durststrecken geben. Meine Arbeitskollegin mit erwachsenen Kindern hat mich gewarnt, bei der ersten Krise nicht grad aufzugeben. Da müsse man durch und als Eltern halt auch etwas streng sein. Ihre Kinder spielen heute noch als Erwachsene ihre Instrument. Ich habe mir diesen Rat sehr zu Herzen genommen. Meine Tochter ist übrigens ein Kind, das auch für die Schule mal etwas üben muss und hat schon ein paar Mal erlebt, dass es plötzlich bubieinfach ist, wenn man etwas noch ein, zwei Mal repetiert hat. Ob das einen Zusammenhang hat, weiss ich nicht. Wahrscheinlich ist es eher Charakter. Sie ist sehr organisiert, strukturiert und zuverlässig. Beim ersten Schulgespräch dachte ich, die Lehrerin rede von meinem Mann. Der ist so strukturier, dass es schon fast weh tut ;-)
sie 2009
er 2010

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Helena
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Re: Instrument üben

Beitrag von Helena »

Seid ihr in den Stunden mit dabei?
In den ersten 1-2 Jahren war meine Mutter mit dabei und hat auch die Aufgaben zum Üben notiert. Und war beim Üben dabei.
Wollen eure Kids, die nicht üben wollen wirklich aus eigenem Antrieb das Instrument spielen? Häufig sinds ja die Kids die auch nicht üben wollen, die dann auch schnell wieder aufhören.
Natürlich bricht jeder mal ein, aber wenns schon am Anfang ist hab ich da meine Zweifel.
Spiele selbst seit dreissig Jahren und war oft in Musikerkreisen unterwegs und hab viel mitgekriegt.

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Pfuepfli
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Re: Instrument üben

Beitrag von Pfuepfli »

Meine Grosse spielt seit dem 8. Lebensjahr Geige. ( sie hat mit 2 Jahren mal eine Geige gehört und immer gesagt, dass sie das mal lernen möchte ) Sie hatte Anfangs oft Krisen, wollte nicht üben, aber aufhören wollte sie auch auf keinen Fall.
Wir haben uns dann geeinigt, dass sie täglich 15 Minuten übt, jedoch am Sonntag und an dem Tag wo die Geigenstunde stattfindet nicht üben muss. Nach einem Jahr war sie im Geigenensemble, da gings schon besser. Nun spielt sie das 6. Jahr und ist im Jugendorchester. Sie spielt leidenschaftlich gern Geige.
Ich muss aber sagen, dass sie einen wirklich rollen Geigenlerer hat, der sie immer motiviert wenn eine Krise kommt .

Die Jüngere hat 1 Jahr Klarinette gespielt, möchte jetzt aber am Semesterende aufhören.
Liebi Grüess

Nadja mit Turbokrümel '07 und Buecherwurm '03

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Akiko
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Re: Instrument üben

Beitrag von Akiko »

Hallo neonova
Genau dieses Thema habe ich vor ein paar Monaten auch hier hereingebracht, weil es bei unseren beiden Grossen ganz ähnlich abgelaufen ist wie du das schilderst. Muss jetzt aber sagen, dass sich das Ganze etwas beruhigt hat. Beide Kinder sind nun im 2. Unterrichtsjahr und können schon recht ordentlich spielen, jetzt machts natürlich mehr Spass und sie haben auch deutlich mehr Freude daran. Damals wars eine recht knorzige Zeit mit viel Gstürm, was uns Eltern doch sehr angespannt hat.
Es hat sich so etabliert, dass die Grosse oft gleich nach dem Mittagessen übt, der Kleine geht während dem Tag nun selbständig ans Schlagzeug und spielt ein paar Rhythmen für sich. Seine Aufgaben üben, das geht noch nicht immer ganz selbständig, klar, da bin ich mit dabei. Was ich einfach merke bei ihm ist, dass er von mir kaum eine Korrektur oder Idee annimmt (spiele selber Schlagzeug und hab auch bitz eine Ahnung 8) ), und ich habe mir einfach vorgenommen, dass ich das Thema nun ganz dem Schlagzeuglehrer abgebe, er hat den Auftrag, ihm Unterricht zu geben und ihm das beizubringen, nicht ich :lol: . Und jetzt gehts viel besser, wir geraten nicht mehr jedesmal aneinander beim Ueben. Bei der Tochter bin ich oft noch mit dabei, weil sie es sich wünscht. Beim Sohn sitz ich auch dabei, weil er sonst seine Uebungen nicht selber machen würde, aber er ist auch erst Sieben, er wollte damals, Anfang 2. Kindergarten, uuuunbedingt Schlagzeugunterricht nehmen, das war wohl nachträglich gesehen einfach bitz zu früh.... Andererseits kann ers jetzt schon erstaunlich... Schwer zu sagen.
Vielleicht gelingt es euch auch, da miteinander etwas auszuhandeln was das Ueben anbelangt. Und für dich, dass du dich nicht von dieser Stimmung deiner Tochter anstecken lässt, wenn sie so ungeduldig mit sich selber ist und rumnörgelt, sondern sie in Ruhe ermutigen kannst, einfach mal dran zu bleiben, auch wenns grad etwas harzig ist (Themen, die wir eben damals auch hatten). Vielleicht könnt ihr euch kleine Schritte vornehmen und immer wieder zusammen anschauen, was sie schon kann, und weniger den Fokus drauflegen, was sie mal können wird resp. wo sie mal hinwill (etwas, das das Kind ja selber macht, der Soll- mit dem Istzustand vergleichen, das entmutigt natürlich). Ist halt auch enorm vom Charakter abhängig, das merke ich, wenn ich mich bitz umhöre bei den Gspänlis... Einfach nicht so viel Aufhebens drum machen! Viel Erfolg!

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Nuuneli
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Re: Instrument üben

Beitrag von Nuuneli »

Unsere Mädchen üben täglich, dafür nicht lange - ich verkaufe es als "normale HA". Sie spielen ihre Srücke einmal durch - ich mische mich bei der Jüngsten nicht ein, der Lehrer ist auch zufrieden mit ihr. Sie hat sich aber auch für ein schwieriges Instrument von der Atemtechnik her entschieden (Oboe). Bei der Mittleren war es dem Alter so, dass sie ihren "Speuzchnebel" sogar mehrmals pro Tag in die Hand nahm und spielte (zur Freude, aus Wut, Trauer usw.). Das ist der grosse Vorteil einer Blockflöte. Jetzt spielt sie schon länger Saxopohon. Damit sie das Instrument nicht immer ein- und ausräumen muss (das findet sie mühsam und hat wegen dem nicht so viel geübt am Anfang), hat sie einen Halter. Da sie schon ziemlich gut spielt, sage ich ihr jetzt ab zu, dass zum Üben auch das mehrmalige Durchspielen schwieriger Stellen gehört. Sie hat natürlich viel mehr Musikstücke als ihre Schwester und muss z.T. auch noch für ein "offenes" Ensemble üben, wenn sie angefragt wird. Aber sie ist bereits 12 Jahre alt. Mit 8 Jahren habe ich das noch nicht verlangt - da steht für mich das Kennenlernen des Insrumentes und der vollständige Spass daran im m Vordergrund.
200120042007

Malaga1
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Re: Instrument üben

Beitrag von Malaga1 »

Ich war letzte Woche das erste Mal dabei, einfach weil ich wissen wollte wie das abläuft.Am Anfang ging mein Mann einmal mit. Aber grundsätzlich geht meine Tochter alleine in die Stunde. Ich denke, die lehrerin würde sich bedanken, wenn immer noch das Mami hinten drinn hockt.
sie 2009
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Helena
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Re: Instrument üben

Beitrag von Helena »

@Malaga: ja, sie hat sich bedankt. Bei uns wurde die Anwesenheit erwartet. Was auch Sinn macht, wenn die Eltern das Instrument nicht oder wenig kennen.

mael
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Re: Instrument üben

Beitrag von mael »

unsere Mädels spielen beide Geige und haben mit 6 Jahren damit begonnen. Während die ältere immer super und gern übte, war es bei der kleineren auch eher mühsam und ist es jetzt noch. Sie spielt gerne im Ensemble und in die Stunde geht sie auch gern, aber üben.....ich versuche sie auch möglich oft zu motivieren dafür muss sie nicht lange. Sie hat den Erfolg dann selber gemerkt, dass es einfach mehr Spass macht, wenn man am Anfang durchbeisst. Die ersten paar Mal mit den neuen Stücken sind meistens schwierig und wenns dann mal geht ist es cool.
Wegen mitgehen in den Unterricht. Ich bin bei beiden lange mit in den Unterricht, obwohl ich selber Geige spiele! Am Anfang während der ganzen Stunde und dann bat mich der Lehrer mindestens die letzten 10 Minuten zu kommen. Da hat er mir dann auch immer noch gesagt, auf was wir achten müssen, zB dass sie sich nicht verspannen und die richtige Haltung haben (wenn sie da was falsch machen, macht es logisch auch nicht Spass zu üben...) wir haben dann auch immer kurz zusammen geschaut wie und was geübt werden muss. Der Unterricht hat sich so verändert im Vergleich zu meiner Zeit, ich musste noch Etude um Etude runterleiern, jetzt wird alles viel spielerischer gemacht und lockerer und ich habe vor allem gelernt, nicht immer zu korrigieren :oops: Also dass man auch mal über etwas hinweg sehen sollte, oder gewisse Dinge erst später korriegiert werden (die man zu meiner Zeit von anfang an musste). Also ich finde es schon auch wichtig, dass man weiss was das Kind üben muss damit man ihm gerade bei Motivationsmangel auch helfen kann. Ich konnte dann auch ein Feedback geben wie die Überei gelaufen ist und was sie gerne machte und was nicht und so konnte er auch die Aufgaben anpassen. Die Kinder selber sagen vielleicht auch nicht immer alles.

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Nuuneli
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Re: Instrument üben

Beitrag von Nuuneli »

Ich kann nie mit den Kindern in den Unterricht gehen - ich arbeite jeweils. Bei der Jüngsten geht oft die Hüeti mit, einfach weil sie es gern machen. Ich stehe aber in Kontakt mit den Lehrern und wir haben einen guten Draht. Wenn es sich ergibt, nehme ich an jenem Nachmittag frei (ca. 1x/Semester) und besuche den Musikunterricht. Bei der Oboe konnte ich das erste Mal frei nehmen - das war sicher sinnvoll, denn ich kenne dieses Instrument gar nicht.

Motivation: wenn man selber ein Instrument spielt, hilft es manchmal, wenn man mitspielt...
200120042007

mael
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Re: Instrument üben

Beitrag von mael »

Nuuneli hat geschrieben: Motivation: wenn man selber ein Instrument spielt, hilft es manchmal, wenn man mitspielt...
oh ja das kann ich definitiv unterschreiben!

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Neonova
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Re: Instrument üben

Beitrag von Neonova »

Vielen Dank für eure Antworten. Ich finds sehr spannend zu lesen wie das bei anderen läuft.

Motivation: doch, sie ist schon motiviert und spielt auch gerne. Einfach am Anfang ist es jeweils etwas harzig, sie kann ja noch nicht richtig Noten und Takt lesen. Da helfe ich ihr beim Erarbeiten des neuen Stückes. Alleine könnte sie das noch nicht. Ich bin aber überhaupt nicht die, die sie pusht. Wegen mir muss sie nicht Cello spielen ;), aber ich bin vielleicht etwas zu kritisch. Ich finds auch noch schwierig abzuschätzen WAS sie denn schon leisten kann. Da muss ich mich auch manchmal etwas an der Nase nehmen.


Unterricht: ich war die ersten 2x etwa 15 Minuten dort, da hat mir die Lehrerin das mit der Sitz- und Bogenhaltung etc erklärt. Ich kann beim besten Fall nicht jedes Mal dabei sein, hab noch 2 jüngere Kinder. Ausserdem möchte das meine Tochter auch gar nicht ;) und für die Lehrerin ist es ok so. Noten lesen etc kann ich ja, hab auch lange ein Instrument gespielt.
Aber ich werde sich von Zeit zu Zeit mal vorbei gehen, um mich mit der Lehrerin auszutauschen.

Instrument auspacken: danke für den Input. Das ist tatsächlich auch etwas, das meine Tochter ober mühsam findet. Glaube auch, dass sie öfter von sich aus spielen würde wenn das Cello auf einem Halter stände. Ich hatte mich eben dagegen entschieden, da ihre Brüder das Instrument auch seeehr spannend finden und der Kleine wird erst 3, dem kann ich nicht vertrauen, dass er es nicht nimmt. Aber das ist sicher etwas, das ich nochmals überdenken kann.


Mein Mann und ich haben früher auch jahrelang ein Instrument gespielt und wir haben beide nicht sehr ausdauernd geübt (manchmal erst kurz vor der Stunde). Ich finde nicht, dass das heisst, dass man besser aufhören sollte. Mein Ziel war nie mega schwierige Stücke auf Konsi-Niveau mit perfekter Technik zu spielen (das wollte nur meine Lehrerin ;) ). Ich wollte Musik machen mit dem Instrument. Deshalb war ich auch sehr happy als ich damals im Orchester anfangen konnte. Das hatte mir wirklich gefallen.
Ich kann es ja eigentlich auch verstehen, dass sie manchmal frustriert ist. Es ist ja auch sehr viel Neues aufs Mal und nur schon das gerade Sitzen und den Bogen richtig halten fand sie recht anstrengend. Jetzt geht's schon viel besser und ich finde es tönt auch eigentlich schon ganz gut :)
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Susanne39
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Re: Instrument üben

Beitrag von Susanne39 »

Unser Erstklässler hat auch ein schwieriges Instrument angefangen (auf eigenen dringenden Wunsch)und es ist bei uns wie bei den ersten Schreiberinnen: tobt, wird hässig etc. Alleine üben geht aber überhaupt nicht. Wir machen wenn möglich täglich 10 Minuten, gelingt aber nicht immer. Zeitlich geht es von der Hausordnung her nur bis 19 Uhr. Ich kann nicht mit in die Stunde, war aber kürzlich einmal doch dabei und ehe, dass ich richtig übe. Der Lehrer ist aber viiiiiiiel geduldiger.
Abmelden tue ich nicht vor einem Jahr.

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Nuuneli
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Re: Instrument üben

Beitrag von Nuuneli »

@neonova: Betreffend noch nicht richtig Noten und Takt lesen: unsere Tochter hat in der 2. Klasse mit dem Oboenspiel angefangen. Etwa ein 1/2 Jahr habe ich schon auch gezweifelt, ob es nicht zu früh war. Sie konnte Takte und Noten auch nicht richtig lesen...doch plötzlich - schwupps - klappte es. Bei ihrer Freundin war es ubrigens genau gleich ;-) .
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topolino
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Re: Instrument üben

Beitrag von topolino »

Unsere Kinder müssen 4 mal pro Woche üben. Sie entscheiden an welchen Tagen und welche Uhrzeit. Ich übe mit ihnen zusammen. Sie wissen, üben gehört einfach dazu. Verleidet ist es ihnen jedenfalls nicht. Ich versuche sie beim Üben zu motivieren (z.b. Loben) oder ermögliche ihnen musikalische Extraerlebnisse für ausdauerndes Üben. (Ensemble, andere Instrumente ausprobieren) Es ist eine Gradwanderung,damit es ihnen nicht verleidet, bisher klapp es ganz gut und sie sind immernoch motiviert und möchten nicht im Unterricht sein und es nicht können.
Beim jüngeren Kind (im Sommer angefangen) gehe ich jeweils die letzten paar Minuten in die Stunde, damit ich die Aufgaben kenne und mir die Lehrerinsagen kann, auf wasich achten soll.

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Re: Instrument üben

Beitrag von aryu »

Unsere üben selbständig, mal mehr, mal weniger, manchmal mehrmals täglich, manchmal ein paar Tage nicht. Wenn ich finde, dass es zuwenig ist, sage ich etwas (z.B. wenn ich merke, dass die Geige nach der Geigenstunde eine Woche lang im Eingang liegen geblieben ist...). Der Grosse spielt seit bald 4 Jahren Geige, wird das sicher nie auf Konsi-Niveau machen, aber ich denke, die Musik wird ihn durch ein Leben begleiten, und das war eigentlich unser Ziel. Die Kleine (4. Kl.) spielt seit gut einem Jahr Klavier, und ich denke, das wird da ganz ähnlich laufen.

Wir waren übrigens als die Kids noch kleiner waren (ca. 6 und 4 Jahre alt) in Zürich beim Kinder-Musik Hug, die haben dort einen Musikpädagogen. Dieser stellt den Kindern ganz verschiedene Instrumente vor und sie dürfen testen (vom Alphorn über die Geige bis zur Zither) etc. Dieser hat mir gesagt, dass die Kinder am Anfang täglich üben sollten, am besten immer zur gleichen Zeit, aber 5 Minuten seien ausreichend. Erst mit der Zeit sei eine längere Übungszeit nötig. Das fand ich noch interessant.

lgRU
Gutmensch - no one likes us, we don't care.

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Hausdrache
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Re: Instrument üben

Beitrag von Hausdrache »

Ich mache die Erfahrung, dass Kinder Hilfe beim üben brauchen, zumindest am Anfang. Und dass es Phasen gibt. Mal gehts besser, mal wieder weniger.
Am besten klappte es bei uns, wenn wir jeweils wirklich ritualisiert hatten, wann geübt wird. Es war dann wie klar, dann übe ich. Das hat sehr viel geholfen. Und noch mehr half, als sie dann endlich ins Orchester durften. Jetzt sind die älter und zwei von drei, die noch ein Instrument spielen, üben wirklich sehr regelmässig und selbständig. Bei einer war ein Lehrerwechsel der Punkt, an dem es klick machte, bei der anderen ist es ganz klar, die Band, in der sie spielen darf.
Für mich wichtig ist, dass sie noch etwas anderes als Schule haben, dass sie da mal wirklich nach ihrem Können und Vorwärtskommen gefördert werden und auch wenn sie mal nicht geübt haben, müssen in meinen Augen Musiklehrer damit klar kommen. Ich gebe mir aber Mühe, sie wirklich zum Üben anzuhalten und ich finde es schön, nun zu sehen, dass sie so weit sind, dass sie einer grossen Harmoniemusik mitspielen können, oder die Kleine in der Jugendmusik. Das ist es doch, was toll ist, wenn sie das Instrument als ein Teil in ihrem Leben einsetzen können und wollen.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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