Konfessionslos - Religionsunterricht

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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Ariadne
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Ariadne »

Entli hat geschrieben:
jupi2000 hat geschrieben:Badeentli
Grundwerte der westlichen Kultur lernen, wie du schreibst, hat wohl nichts mit Religion zu tun. Grundwerte vermittle ich meinen Kindern von Anfang an. Respekt vor dem Leben, Anstand, sich für schwächere Einsetzen, nicht lästern...
Meinst du, dass nur gläubige Menschen gute Menschen sind? Ach ich kanns nicht mehr hören, westliche Werte...gibts im Osten keine anständigen Leute oder was?
Ob man will oder nicht: Wer hier aufwächst kommt in Berührung mit der christlichen Kultur.
Was du aufzählst basiert auf den Grundwerten des christlichen Glaubens (10 Gebote? :wink:
Nein. Diese Werte, die jupi2000 aufzählt, gab es schon lange vor dem Christentum und gab und gibt es neben dem Christentum in ganz vielen anderen Religionen und Weltanschauungen. Genau um dies mal zu lernen finde ich es gut, dass Kinder in einen Religion/Ethik-Unterricht gehen, in dem hoffentlich aufgezeigt wird, was es neben dem Christentum noch anderes gibt und inwiefern viele Religionen und andere Weltanschauungen sich ähneln. Da wird einem vieles klar :wink:
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badeentli84
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von badeentli84 »

Ariadne hat geschrieben:
Entli hat geschrieben:
jupi2000 hat geschrieben:Badeentli
Grundwerte der westlichen Kultur lernen, wie du schreibst, hat wohl nichts mit Religion zu tun. Grundwerte vermittle ich meinen Kindern von Anfang an. Respekt vor dem Leben, Anstand, sich für schwächere Einsetzen, nicht lästern...
Meinst du, dass nur gläubige Menschen gute Menschen sind? Ach ich kanns nicht mehr hören, westliche Werte...gibts im Osten keine anständigen Leute oder was?
Ob man will oder nicht: Wer hier aufwächst kommt in Berührung mit der christlichen Kultur.
Was du aufzählst basiert auf den Grundwerten des christlichen Glaubens (10 Gebote? :wink:
Nein. Diese Werte, die jupi2000 aufzählt, gab es schon lange vor dem Christentum und gab und gibt es neben dem Christentum in ganz vielen anderen Religionen und Weltanschauungen. Genau um dies mal zu lernen finde ich es gut, dass Kinder in einen Religion/Ethik-Unterricht gehen, in dem hoffentlich aufgezeigt wird, was es neben dem Christentum noch anderes gibt und inwiefern viele Religionen und andere Weltanschauungen sich ähneln. Da wird einem vieles klar :wink:
Genau das hab ich mal vor ca 1 Woche meiner Cousine gesagt :mrgreen:
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Entli
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Entli »

Ariadne hat geschrieben:
Entli hat geschrieben:
jupi2000 hat geschrieben:Badeentli
Grundwerte der westlichen Kultur lernen, wie du schreibst, hat wohl nichts mit Religion zu tun. Grundwerte vermittle ich meinen Kindern von Anfang an. Respekt vor dem Leben, Anstand, sich für schwächere Einsetzen, nicht lästern...
Meinst du, dass nur gläubige Menschen gute Menschen sind? Ach ich kanns nicht mehr hören, westliche Werte...gibts im Osten keine anständigen Leute oder was?
Ob man will oder nicht: Wer hier aufwächst kommt in Berührung mit der christlichen Kultur.
Was du aufzählst basiert auf den Grundwerten des christlichen Glaubens (10 Gebote? :wink:
Nein. Diese Werte, die jupi2000 aufzählt, gab es schon lange vor dem Christentum und gab und gibt es neben dem Christentum in ganz vielen anderen Religionen und Weltanschauungen. Genau um dies mal zu lernen finde ich es gut, dass Kinder in einen Religion/Ethik-Unterricht gehen, in dem hoffentlich aufgezeigt wird, was es neben dem Christentum noch anderes gibt und inwiefern viele Religionen und andere Weltanschauungen sich ähneln. Da wird einem vieles klar :wink:
Nun ja, das Christentum hat ja vieles seinerzeit gültiges auch aufgenommen resp. weitergeführt.
Aber dennoch entspricht es den Tatsachen, dass das Christentum die letzten 2000 Jahre geprägt hat und somit einen wichtigen Teil unserer Historie darstellt. Und deshalb lohnt es sich in meinen Augen, sich mit dieser Religion zu befassen unabhängig davon ob man praktiziert oder nicht.

(praktizierende Griechen oder Römer welche noch die alten Götter anbeten kenne ich persönlich nicht und nehme auch nicht an dass es sie noch im grösseren Stil gibt :mrgreen: dass andere Religionen ähnliche Werte haben sage ich im zweiten Teil meines Posts ja auch :wink: )
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von jupi2000 »

Ariadne
Genau!

Und wer braucht heute die 10 Gebote noch? Es reichen doch der gesunde Menschenverstand und das Gesetz...

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Entli
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Entli »

jupi2000 hat geschrieben:Ariadne
Genau!

Und wer braucht heute die 10 Gebote noch? Es reichen doch der gesunde Menschenverstand und das Gesetz...
Jupi, auch du "brauchst" die 10 Gebote (oder von mir aus Gebote einer anderen Religion/ Gebote des Zusammenlebens) denn wie du schreibst gibts du deinen Kindern Werte mit. Ja woher kommen denn diese? Du wurdest damit nicht geboren ;-) Und du hast sie nicht allein ausgedacht. Es sind Regeln wie sie das menschliche Zusammenleben hervorgebracht hat. Du hast sie nicht erfunden, sie wurden dir übermittelt - irgendwie.

Wohin der "gesunde Menschenverstand" führt sieht man ja wenn man das Weltgeschehen anschaut mit all den Konflikten.
Und worauf basiert wiederum unser Gesetz? :wink: Doch auch wieder auf Grundwerten/ Regeln des menschlichen Zusammenlebens. Wie sie schon in den 10 Geboten formuliert wurden vor langer Zeit. Die Wiederum einen wichtigen Grundstein darstellen für unsere heutige Gesellschaft. Natürlich läuft heute niemand mehr mit 2 Steintafeln herum und orientiert sich daran. Aber sich bewusst zu sein worauf gewisses Dinge beruhen oder wie sie beeinflusst wurden oder sich entwickelt haben schadet bestimmt nicht.

Ich denke halt es gibt 2 wichtige Aspekte das Christentum kennen zu lernen:
1 als Glauben und um zu praktizieren
2 als Kennenlernen unserer Wurzeln/GEschichte hier in Mitteleuropa.

A propos "gesunder Menschenverstand". Der ist auch nicht einfach genetisch determiniert.
Sondern "gefüttert" von Wissen und Glauben durch unsere Eltern und unser Umfeld und auch über die Generationen hinweg - akuellem und vergangenem. In meinen Augen macht es Sinn, sich zu überlegen woher bestimmte Dinge kommen und warum sie so sind. Und dann lande ich bald wieder einmal bei der 2000-jährigen christlichen Geschichte. Weil ich nun mal in einem christlich geprägten Teil der Welt lebe und Teil davon bin.

Aber nun genug OT :wink:
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jupi2000
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von jupi2000 »

Weisst du, in weiten Teilen der Erde leben keine Christen und die Menschen Leben auch ganz gut ohne die 10 Gebote. Es gibt in jeder Kultur Regeln und Richtlinien, die das friedliche Zusammenleben fördern. Aber schwarze Schafe gibts natürlich überall.
Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Ich kann mich schriftlich nicht so gut ausdrücken...Schlussendlich ist für mich die Toleranz gegenüber ALLEN Menschen und Religionen das wichtigste. Auch wenn ich persönlich nicht an irgendeinen Gott glaube.

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Ariadne
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Ariadne »

jupi2000 hat geschrieben:Weisst du, in weiten Teilen der Erde leben keine Christen und die Menschen Leben auch ganz gut ohne die 10 Gebote. Es gibt in jeder Kultur Regeln und Richtlinien, die das friedliche Zusammenleben fördern. Aber schwarze Schafe gibts natürlich überall.
Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Ich kann mich schriftlich nicht so gut ausdrücken...Schlussendlich ist für mich die Toleranz gegenüber ALLEN Menschen und Religionen das wichtigste. Auch wenn ich persönlich nicht an irgendeinen Gott glaube.
Genau. Wenn man mal die vielen Religionen und Weltanschauungen miteinander vergleicht, die Philosophie und die Ethik dazunimmt, dann merkt man eben, dass die Werte, von denen manche behaupten, sie seien christlich, einfach nur menschlich sind. Also die Werte sind vielleicht auch christlich, aber eben vor allem menschlich, weil sie überall und zu jeder Zeit vorkommen da, wo Menschen sind. Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht sinnvoll, so darauf zu bestehen, dass sie unbedingt christlich oder westlich genannt werden, weil damit wieder ein "Gegeneinander", ein "Wir sind so - ihr seid anders" proklamiert wird. Während man, wenn man auf die Gemeinsamkeiten und Parallelen fokussiert, herausfindet, wie vieles von einem Grundbedürfnis des Menschen herauskommt, ein gutes Zusammenleben auf der Welt zu leben.

Selbst wenn niemand mehr griechische oder römische Götter anbetet - es ist sowieso total interessant, zu sehen, wie viele Geschichten, Zahlen, Motive,etc., in ganz vielen verschiedenen religiösen Geschichten auf ganz gleiche oder ähnliche Weise vorkommen. Das finden auch meine Kinder mega spannend. Und es sagt halt viel z.B. darüber aus, wie Religionen entstehen/sich verbreiten. Gerade wenn es um Religion als Wissen geht (und nicht Religion als gelebter Glaube) in der Schule, sind historische Betrachtungen sehr wichtig. Ohne das Wissen um die Vergangenheit kann man die Gegenwart nicht verstehen. Deshalb ist es unter dieser Perspektive völlig irrelevant, ob es noch Leute gibt, die diesen Glauben leben.

Ich finde einen Religion/Ethik-Unterricht deshalb sehr wichtig - mit einer Diversität an Religionen und Weltanschauungen, die angeschaut werden.
Zuletzt geändert von Ariadne am Mi 17. Mai 2017, 09:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Krambambuli
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Krambambuli »

ariadne, wow, dein text entspricht genau meiner weltanschauung.

jupi2000
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von jupi2000 »

Jep. Meine Kinder finden/fanden Ethik auch intressant. Es wurde viel philosophiert und über spannende Themen neutral gesprochen. Zb Sterbehilfe, Homosexualität, Mobbing, Rassismus...
Tolles Fach!
Und ich sage meinen Kindern immer, anders sein ist auch gut, einfach anders :wink:

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Entli
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Entli »

jupi2000 hat geschrieben:Weisst du, in weiten Teilen der Erde leben keine Christen und die Menschen Leben auch ganz gut ohne die 10 Gebote. Es gibt in jeder Kultur Regeln und Richtlinien, die das friedliche Zusammenleben fördern. Aber schwarze Schafe gibts natürlich überall.
Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Ich kann mich schriftlich nicht so gut ausdrücken...Schlussendlich ist für mich die Toleranz gegenüber ALLEN Menschen und Religionen das wichtigste. Auch wenn ich persönlich nicht an irgendeinen Gott glaube.
Ich verstehe es sehr gut und meine es auch nicht wirklich anders.
Nur sage ich, dass unsere Vergangenheit nunmal christlich geprägt ist.
Dass ganz viel in unserem Alltag auf dem Christentum beruht.
(Als Feststellung, ohne Wertung...)

Will ich mich in der Gegenwart verstehen hilft es die Vergangenheit zu kennen.
Das schließt nicht aus auch anderes kennen zu lernen.
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Ariadne
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Ariadne »

@ entli
Will ich mich in der Gegenwart verstehen hilft es die Vergangenheit zu kennen.
Das schließt nicht aus auch anderes kennen zu lernen.
:?: Das ist ja das, was fast alle hier geschrieben haben. Niemand hat etwas anderes behauptet :wink: Du allerdings hast geschrieben
(praktizierende Griechen oder Römer welche noch die alten Götter anbeten kenne ich persönlich nicht und nehme auch nicht an dass es sie noch im grösseren Stil gibt :mrgreen:
, deshalb mein Hinweis darauf, dass das in dem Zusammnehang eben irrelevant ist und es trotzdem wichtig ist, sich damit zu befassen.

Ich glaube, unsere Meinungen sind sich sehr ähnlich. Du selber findest es einfach wichtig, zu betonen, dass unsere Vergangenheit christlich geprägt ist. Auch das hat niemand bestritten. Wo ich selber halt einfach eine andere Meinung habe, ist, dass man gerade in einem solchen Unterricht eben nicht produktiv diskutieren kann, wenn man darauf beharrt, diese Werte unbedingt (nur) christlich oder westlich zu nennen, sondern das unbedingt in alle Richtungen differenzieren sollte. Denn unter anderem wird es dann auch erst richtig spannend :wink:
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Phase 1 »

.
Zuletzt geändert von Phase 1 am Mo 3. Jul 2017, 06:28, insgesamt 1-mal geändert.

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badeentli84
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von badeentli84 »

Phase

Themenbereich Ethik, Religion und Zusammenleben ist riesig, darum als separates Fach anzuordnen...
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krista
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von krista »

Ariadne hat geschrieben:Wenn man mal die vielen Religionen und Weltanschauungen miteinander vergleicht, die Philosophie und die Ethik dazunimmt, dann merkt man eben, dass die Werte, von denen manche behaupten, sie seien christlich, einfach nur menschlich sind. Also die Werte sind vielleicht auch christlich, aber eben vor allem menschlich, weil sie überall und zu jeder Zeit vorkommen da, wo Menschen sind. Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht sinnvoll, so darauf zu bestehen, dass sie unbedingt christlich oder westlich genannt werden, weil damit wieder ein "Gegeneinander", ein "Wir sind so - ihr seid anders" proklamiert wird. Während man, wenn man auf die Gemeinsamkeiten und Parallelen fokussiert, herausfindet, wie vieles von einem Grundbedürfnis des Menschen herauskommt, ein gutes Zusammenleben auf der Welt zu leben.
Da stimme ich Dir (und den anderen, die diese Ansicht vertreten) zu.
Wenn man hier "Religion" oder "christlich" ins Feld führt, dann ist wohl eher die Art und Weise, wie in unserer hiesigen Kultur diese Werte vermittelt wurden und werden, gemeint.
Die Werte sind einfach menschlich, unterschiedlich sind die Wege der Vermittlung.
Vermittlung geht nun einmal über Kopf, Herz und Hand, also über Geschichten und Philosophie, über Rituale und Regeln, über Lieder, Feste und gelebte Traditionen. Dabei ist es eigentlich egal, wie diese gestaltet sind, Hauptsache, sie sind so eingänglich, dass das Zentrale, also die Werte, im Kopf und im Herzen der Menschen bleiben.

Unsere Kultur, also die hiesige, ist nun einmal tatsächlich vom Christentum geprägt, also ist die Mehrzahl von uns mit christlich geprägter Wertevermittlung aufgewachsen. Anspielungen auf das Christentum gibt es zuhauf: Wochentage, Feste im Jahreskreislauf, ganz zu schweigen von den zahllosen Anspielungen in Kunst und Literatur. Es wäre schlichtweg schade, das Hintergrundwissen dazu aufzugeben, denn in meinen Augen fehlt dann ganz viel Verständnis hinsichtlich der Welt, die uns umgibt.

Das heisst aber nicht, dass eine andere Vermittlungsart dieser Werte besser oder schlechter ist, sondern sie ist einfach anders. In der kulturellen Vielfalt heutzutage finde ich es sehr wichtig, auch auf andere Arten der Wertevermittlung (andere Religionen, Ethik, Kunst, Medien) einzugehen.

Für mich ist guter Religionsunterricht einer, der auf die Werte eingeht, der Geschichten präsentiert und darüber spricht. Der Parallelen zieht und Sichtweisen erweitert. Der Raum gibt, sich darin zu üben, über Werte zu sprechen, und über religiöse Fragen zu sprechen.

Religionsunterricht darf und soll auf die christliche Art der Wertevermittlung eingehen, aber offen für andere Wege sein.
Er sollte in meinen Augen jede Freiheit zulassen, den eigenen Weg zu finden, Werte zu verinnerlichen.

Religionsunterricht sollte auf keinen Fall Glaubenszwang bedeuten.
Wobei das Wort "Glauben" auch diskutiert werden könnte :wink:
(ich muss ja auch nicht glauben, dass Darth Vader tatsächlich im All sein Unwesen treibt, um darüber nachzudenken, dass Gut und Böse nicht immer ganz einfach ist)

Ich finde es gut, wenn im Religionsunterricht Geschichten der Bibel, also Geschichten mit Wertevermittlung präsentiert werden.
Ich finde es schlecht, wenn erwartet wird, diese Geschichten wörtlich zu glauben.
Ich finde es gut, wenn man über am Inhalt arbeitet, den Werten der Geschichte begegnet und damit in die Tiefe geht, im Gespräch oder anders.

Ich finde es gut, wenn man in unserer vielfältigen Welt diese Vielfalt stimmt und damit arbeitet.
Man muss nicht den christlichen Weg aufgeben, um die Augen für andere zu öffnen.

:arrow: Was nun den konkreten Religionsunterricht an einer konkreten Schule angeht. Ich glaube, es steht und fällt mit der Reigionslehrperson. Ich habe solche und solche LehrerInnen erlebt. Wenn man nicht sicher ist, ob der konkrete Religionsunterricht das Richtige fürs eigene Kind ist, dann sollte man einfach mal in die Schule gehen, es sich ansehen und danach entscheiden.

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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von carina2407 »

Bei uns ist der Religionsunterricht auch an einer Randstunde und wird von Kathechetinnen unterrichtet, sowohl evangelisch wie auch katholisch. Der Unterricht wird von der Kirche aus gestaltet und die Anmeldung/Abmeldung läuft auch über diese, genau so wie sämtliche Korrespondenz. Die Schule hat hier nichts damit zu tun, sie stellt nur die Räumlickeiten zur Verfügung, damit die Kinder gleich danach zum regulären Unterricht gehen können.
Deshalb ist der Unterricht halt wirklich Christlich, es wird gebetet, die Bibel gelehrt, auf die Erstkommunion /oder Konfirmation vorbereitet ect. Es ist aber alles absolut freiwillig.
Ethik/Religionen allgemein als Fach haben sie hier an der Unterstufe noch nicht.
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von badeentli84 »

@carina

Gemäss LP21 SG kommt das aber nach den Sommerferien 2017, 1. Und 2. Obgatorisch und danach freiwillig.weiss aber nicht wie aktuell das ist, was ich gelesen habe.

Kirchliche Schulung bleibt glaub immer noch erhalten als freiwillig.
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von carina2407 »

Ah o.k, dann wird's das bei uns wohl auch bald als Fach geben, was ich sehr gut finde. Ich muss ehrlich sagen ich habe mich mit dem LP21 nicht ausführlich beschäftigt. Klar ist, dass es den kirchlichen Religionsunterricht nach wie vor geben wird, weil der hat mit der Schule nichts zu tun, die Schule bereitet nicht auf Erstkommunion und dergleichen vor,sie beten nicht mit den Kindern usw, das ist ausschliesslich Sache der Kirche. Das sind zwei unterschiedliche Sachen, und die darf man nicht vermischen.
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Manana »

Das ist noch interessant. Auch mit LP21 scheint dies Kantonal unterschiedlich geregelt zu werden.
Hier im Kt. Solothurn ist das Fach Religion oekumenisch und wird von Katechetinnen erteilt.
Dies wird auch mit LP21 so bleiben. Bei uns werden die entsprechenden Kompetenzbereiche die sich mit Religionen befassen, offiziell aus dem Lehrplan ausgenommen (dort steht Bereich EEA3 und EEA4 sind nicht teil des Solothurnischen LPs). Im Kt. Bern z. B. ist dies anders.

Sternli05
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Sternli05 »

Bei uns führen sie den LP21 stückweise ein. Ab Simmer erstmal Mathe. Ist also nicht so das überall jetzt diese Ethik Stunden gibt. Obwohl ich das begrüssen würde.

Susanne39
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Re: Konfessionslos - Religionsunterricht

Beitrag von Susanne39 »

Wir lesen zuhause die kleine Kinderbibel, zwecks Vermitteln der wichtigsten Geschichten. Den Katechetinnen will ich das nicht überlassen. Zudem ist es ein zusätzlicher Unterricht (Kt Zh, in der Kirche) und ich finde, es gibt schon genug Schule.
Wenn wir die Kinderbibel durch haben, suche ich dann die Kinderthora und den Kinderkoran - Any Tipps?

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