Hier wird auch mit VERHALTENSeinträgen gearbeitet, jedoch negativ behaftet, denn positives Verhalten wird vorausgesetzt. Jedes Fehlverhalten wird eingetragen, bei gewissen LPs wird sofort eine Unterschrift der Eltern verlangt (tiefe Stufen), ab der OS nach z.B. 3 Einträgen, danach gibts Konsequenzen in Form von Regeln abschreiben, nachsitzen... was auch immer.
Für mich klingts nach einem Strafsystem in Stufen und ich würde es nicht anders verstehen wenn ich Schülerin wäre.
Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Moderator: conny85
Re: Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Gutemine
Witzigerweise ist genau die Lehre DAS Argument für die Massregelung... im Sinne von "später, wenn du arbeitest, kannst du beim Chef auch nicht bla bla"! Jetzt hast du noch die Chance, es zu lernen. Aha.
Witzigerweise ist genau die Lehre DAS Argument für die Massregelung... im Sinne von "später, wenn du arbeitest, kannst du beim Chef auch nicht bla bla"! Jetzt hast du noch die Chance, es zu lernen. Aha.
Re: Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Ja, die Beziehung ist doch das A und O. Ich frage mich einfach immer wieder warum das nicht für alle Lp's selbstverständlich ist? Wahrscheinlich braucht es eine gutes, natürliches Selbstbewusstsein. Mir fällt doch keinen Zacken aus der Krone den Kindern auch mal meinen Fehler einzugestehen. Ich brauche schon lange keine Strafen/Belohungssysteme mehr. Sehr oft gebe ich den Kindern beim Adieu sagen noch ein kurzes Feedback. Bei mir im Kindergarten nehme ich mir viel Zeit um mit der Klasse am Umgang miteinander zu arbeiten. Damit habe ich gute Erfahrung gemacht (und bekomme jeweils auch von den 1. Klasslehrerinnen ein gutes Feedback über das Verhalten und die Selbstständigkeit der Kinder). Die Beziehung zu den Kindern ist das, was die Arbeit ausmacht!
Re: Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Interessant, was ihr über Beziehung schreibt. Die Lehrerin mit dem absurdesten System hatte genau das überhaupt nicht im Griff. Ich fand sie in ihren emotionalen Reaktionen vielfach sehr speziell wenn nicht sogar inkompetent - und das bei Zweitklässlern! Viele Kinder - alles Jungs - bekamen schnell den Stempel „unerzogener Bengel“ aufgedrückt. Und weil sie eben nicht in Beziehung stand mit den Kindern, musste jeder Pipifax von den Eltern quitiert werden. Jetzt ist das eine Sache zwischen Lehrer und Kind und das funktioniert. Solange es kein Telefon gibt, läuft alles im normalen Rahmen.
sie 2009
er 2010
er 2010
Re: Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Am Anfang muss wohl VIEL in die Beziehung investiert werden & das können nicht alle. Je weniger Beziehung, desto mehr Unsicherheit & die Strafen folgen dann oft unreflektiert als Frustreaktion. So quasi, noch das letzte Stück (Ohn)macht auskosten. Vergleichbar mit der Eltern-Kind-Beziehung: wenn wir uns ohnmächtig und überfordert fühlen, dann gehts los mit drohen, strafen & co.
Bloss haben LPs mal Feierabend...
...mir fällt bei einigen jungen LPs auf, dass sie sich oft aufs Unterrichten fokussieren und ihren Job als lehrende Person wie bevorzugen. Jede Störung muss deswegen kommentiert und bestraft werden. Dass es eben schliesslich einfacher wäre, am Anfang mehr zu investieren - das muss wohl noch geübt werden.
Bloss haben LPs mal Feierabend...
...mir fällt bei einigen jungen LPs auf, dass sie sich oft aufs Unterrichten fokussieren und ihren Job als lehrende Person wie bevorzugen. Jede Störung muss deswegen kommentiert und bestraft werden. Dass es eben schliesslich einfacher wäre, am Anfang mehr zu investieren - das muss wohl noch geübt werden.
- Eluria
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Re: Primarschule-Bestrafung und Belohnung
Das hängt aber sicher mit den Praktika während der Ausbildung zusammen. Ich musste minutiös geplante Verlaufsplanungen für jede Lektion schreiben, für jede Sequenz 2-3 Lernziele formulieren und hinterher über jede kleinste Abweichung diskutieren. Das ganze natürlich in Klassen, in denen die Praxislehrpersonen schon viel Erziehungsarbeit geleistet haben. Die Realität in der eigenen Klasse ist dann eine ganz andere und damit geht halt jede Lehrperson anders um. Ich war zum Glück schon etwas älter und hatte viel Erfahrung mit Kindern, aber einige meiner jungen Kolleginnen sind in den ersten 2-3 Jahren fast daran verzweifelt und haben in Strenge und Strafen ihre (vermeintliche) Lösung gefunden.