@jupi: das ist aber nicht überall so. Bei uns bedeutet KIgA ab 4jährig, jeden morgen ab 8h -11.45h plus ein Nachmittag. 2 Jokertage pro Jahr.
Das entspricht einem 50% Arbeitspensum, was (wenn man hier in den Threads mal nachliest) für so manchen Erwachsenen das Maximum darstellt...
In einer Kita ist man zwar stundenweise länger, da wird aber auch noch Mittagsschlaf, Essen, Spaziergang etc. gemacht, also insgesamt mehr Freispiel, weniger genauer Zeitplan (und vor allem keine Anwesenheitspflicht....)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
jupi2000 hat geschrieben: ↑Fr 21. Feb 2020, 10:30
ChrisBern
Ich gebe dir recht.
Bis auf den Vergleich mit dem Kiga. Der Kindergarten startete bei unseren 4jährigen um ca 9 und ging bis Mittags. Am Nachmittag war frei. Also es waren wenige Stunden, die sie im Kiga verbrachten. Da sind es dann schon viel mehr Stunden, wenn ein Kleinkind 5 volle Tage in der Kita verbringt.
Bei uns jeden Tag von 8.20 bis 12 und ein Nachmittag. Finde das schon einen eher toughen Einstieg, vor allem: Türöffnung 8.15, Kind umgezogen und mit Hausschuhen 8.20 an der Tür in einem riesigen Schulhaus...
Ich denke nicht das dieser Sender sehr seriös ist. Hast du mal geschaut wer den Betreit? Senktenguru, Verschwörungstheoretiker... Naja man kann sich halt auch auf solchen Seiten seine Meinung machen.
@Venia: ich persönlich finde ja auch, dass Kinder so jung besser zu Hause aufgehoben sind.
Aber einen Link von einer Sekte posten, die sogar den Holocaust bezweifelt und befürwortet, dass man Kinder züchtigt, geht ja gar nicht...
Kind nicht zu früh in Kita
Ja... Dem könnte man abhelfen, in dem der Mutterschutz ausgebaut werden würde, wie das in anderen europäischen Ländern ja bereits der Fall ist. Zwei Jahre Elternzeit, davon muss die Mutter zwingend einen Anteil nach der Geburt nehmen. (Vor der Geburt wäre auch wünschenswert. Kenne kein europäisches Land, in welchem der Mutterschutz erst bei der Geburt beginnt...)
Wir sind einfach ein Entwicklungsland, was Elternzeit, Mutterschutz und Familienpolitik anbelangt.
Aber es ist halt nicht so, dass alle ihre Kinder gezwungenermassen in der Kita betreuen lassen müssen. Viele die ich kenne, möchten halt auf ihren Luxus nicht verzichten und haben lieber 2 teure Autos, 2-3 mal jährlich Ferien, zwischendurch Wellnessweekends usw....verzichten fällt vielen schwer. Ich denke, oder ich weiss, dass einige dieser Familien locker ein paar Jährchen mit "nur" 100% Lohn auskommen würden. Ob 50% 50% oder einer 100% spielt ja keine Rolle. Aber Bescheidenheit und Verzicht ist für viele ein Fremdwort. Und ich erlebe das in meinem Umfeld oft...
Bei mir ist es im Fall nicht der Wunsch nach Luxus, sondern ich arbeite einfach sehr gern und bin nur zu Hause nicht glücklich (hatte nach der ersten SS eine postpartale Depression, das ist mir sehr eingefahren). Finanziell rechnet es sich bei mir trotz gut bezahltem Job nicht bei über 40000 CHF im Jahr Betreuungskosten und Steuerprogression. Die, die in meinem sozialen Umfeld arbeiten, tun das alle nicht wegen Luxus, sondern eben, weil sie ihren Job gern machen bzw auch, weil sie es nicht anders kennen (oft keine Schweizer). Leider ist mein Job nur beschränkt mit unter 80% machbar - ich habe es mit 50-60% versucht mit der Konsequenz, dass ich jedes Wochenende und fast jeden Abend gearbeitet habe, darum habe ich dann aufgestockt.
@jupi: geht es wirklich um den Luxus?
Wir arbeiten beide - nicht, weil 100% Lohn nicht reichen würde, sondern weil
- wir beide lange Ausbildungen hinter uns haben
- 2 50% Jobs nicht realistisch sind
- nach ein paar Jahren 100% zu Hause für beide der Wiedereinstieg schwierig wäre
- beide Elternteile wollen Kinder im Alltag begleiten
Wenn beide hochprozentig arbeiten, fallen ja meist auch die Fixkosten höher aus:
- Kinderbetreuung (ohne Subventionen)
- keine Prämienverbilligungen für KK
- höhere Steuern
Wie viel da, nach Abzug aller Kosten noch für Luxus bleibt, bin ich mir nicht sicher.
Zuletzt geändert von Savuti am Mo 24. Feb 2020, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
Möglicherweise hätten wir sogar mit 100% Lohn dasselbe Einkommen wie jetzt, einfach weil einer voll auf die Karte „Karriere“ setzen könnte - aber das wollen wir nicht.
Jou... Ich arbeite auch, weil es mir Spass macht. Und ich arbeite vor allem, weil ich im Familienumfeld merke und gemerkt habe, wie schwierig ein Wiedereinstieg ist. Die meisten, die mehr als drei, vier Jahre weg vom Arbeitsmarkt waren/sind, haben keine Chance mehr, einen guten Job zu finden. Und ich erlebe und erlebte Scheidungen, die dann für die Frauen und die betroffenen Kindern Armut bedeutet haben, eben, weil Frau keine gut bezahlte Arbeit mehr findet. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Das hat mit meiner ganz persönlich erlebten Geschichte zu tun. Es ist ja dann nicht so, dass die Frauen irgendeinmal aus der Armut raus kommen würden, nein, genau diese Frauen sind dann auch noch von Altersarmut betroffen, weil die gemeinsam einbezahlten Jahre oft nur einen Klacks auf den heissen Stein waren.
Da muss jede Frau eine eigene Risikoabwägung machen. Mir wäre das zu heiss.
Aber ich arbeite in einem Job, in dem man gut Teilzeit arbeiten kann. Und so konnte ich immer recht ideal im Pensum arbeiten neben der Familie. Mein älteres Kind hätten wir nie mehr als einen Tag von jemandem anderen betreuen lassen können. (Also, wenn wir gemusst hätten, wäre das sicher gegangen... Aber wenn es sich vermeiden liess...)
Savuti
Ich glaube, ich habe es schon mehrmals geschrieben: Im Kanton Bern gab es mal eine Zeit, in der wir bei meiner Berufstätigkeit draufgelegt haben, weil wir mit den Betreuungskosten sowie der Progression mehr Auslagen hatten, als wir verdient haben. Dies wurde, glaub, in Zwischenzeit abgeschafft. Ich habe immer gesagt, dass ich ein teueres Hobby habe und für mein Alter vorsorge und mit einem Bein im Beruf bleibe. Sonst hätte ich das nicht gemacht.
Und ja... Inzwischen arbeite ich mehr, die Betreuungskosten sind weniger und somit haben wir mehr Geld im Portmonee. Aber das soll ja auch so sein. Grosse Gümp machen auch wir nicht. Denn ältere Kinder kosten. Im Sommer müssen wir für die Ausbildung der Grossen einfach schnell mal einen Laptop für 1800.-- anschaffen. Die Schule gibt das Gerät vor... Und solche Dinge fallen schnell ins Gewicht.
same here.
Ich will nicht nur zu hause sein, es gibt wenige dinge die ich so hasse wie haushalt machen Zudem hab ich lange studiert und viel in meinen job investiert... wäre ich 5 jahre weg gewesen hätte ich den Anschluss verpasst.
Zudem möchte auch mein Mann mehr Zeit mit den Kindern und der Familie haben und wir möchten sowohl die finanzielle Verantwortung als auch die kinderbetreuung auf uns beide aufteilen. Da dies nicht wirklich so funktioniert, dass wir genau aneinander vorbei kommen mit der Betreuung braucht es noch eine externe Variante.
Geht nicht nur um Luxus, auch um Gleichberechtigung.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Ist das echt so teuer in Bern?
In einen billigeren Kanton ziehen? Z.B. in Neuenburg bezahlst maximal 85 CHF pro Tag (bei sehr hohem Einkommen, ansonsten gibt es Subventionen). 2. Kind dann noch weniger (glaube die Hälfte). Kitta ist super geführt und von Steuern abziehbar. bist in 35 Minuten mit Zug in Bern und Wohnung ist auch viel billiger. Dazu hohe Lebensqualität, vor allem als Familie (Natur, See, Bergen).
Andere Option: Au Pair anstellen?
Eliana
Jup... War sehr teuer. Inzwischen ist es gleich teuer, aber man kann grössere Beträge von den Steuern abziehen.
Und nein, wir wollen nicht umziehen. Wir haben hier unseren Lebensmittelpunkt. An einem neuen Ort habe ich keine Stelle, wir haben kein soziales Umfeld, welches auch mithilft zu betreuen, mein Mann muss eine neue Stelle suchen... So einfach ist es eben nicht.
Noch was zu Genossenschaftswohnungen:
Ich finde, solche sollten Familien vorbehalten sein, die finanziell nicht gut dastehen.
'Gutverdiener' und Reiche können sich teure Wohnungen leisten.
Da wäre es an der Genossenschaft, zu schauen.
Minchen hat geschrieben: ↑Mo 24. Feb 2020, 16:42
'Gutverdiener' und Reiche können sich teure Wohnungen leisten.
... ab wann ist jemand Gutverdienend oder Reich? Interessiert mich wirklich!
Ich bin deiner Meinung - ganz klar, nur wo ist die Grenze vom Gutverdienenden...
Minchen
Aber dort an der Grenze zu den eher gut Verdienenden sitzt doch das Problem: Sie bekommen, im Gegensatz zu denen, die knapp darunter sind, keine Vergünstigungen, nix, nada, niente. Und haben trotz höherem Einkommen weniger Geld in der Tasche, als wenn sie weniger verdienen würde. Das ist übrigens auch so bei Sozialhilfebeziehenden.
Man müsste dies einfach gestaffelt machen, so dass sich Arbeiten lohnt und man in jedem Fall mehr im Portmonee haben würde.
Ich finde, schlecht verdienende sollten subventionierte Wohnungen bekommen. Genossenschaften sind ja nicht subventioniert und denen geht es ja meist um eine Durchmischung.