Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ Sonrie
Eben, von Mütter für Mütter :wink: Zumindest meine Kinder wurden aber nicht vom heiligen Geist gezeugt, da hatte ein gewisser Herr seinen Anteil daran :mrgreen: Da mag es zwar vorwärts gehen mit der Berufstätigkeit, eine Abkehr von der traditionellen Rollenverteilung ist das nicht. :roll:
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Elen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Elen »

@Haushaltslehrjahr
wahr halt eine günstige Variant ein Zwischenjahr zu machen und eine Sprache zu lernen. also im nachhinein hätte ich auch diese Variante gewählt...das teure 10. Schuljahr hat mir jetzt ziemlich nichts gebracht. Wer ein handwerklichen Beruf ausüben wollte, machte übrigens das Werkjahr. Wer in die soziale Richtung ging, das Haushaltslehrjahr.

edit: ermöglichte im Gegenzug einem Ehepaar das hochprozentige Arbeiten. Für die Kinderbetreuung war so kostengünstig gesorgt. win-win sozusagen :mrgreen:

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

danci hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 10:58 @ Sonrie
Eben, von Mütter für Mütter :wink: Zumindest meine Kinder wurden aber nicht vom heiligen Geist gezeugt, da hatte ein gewisser Herr seinen Anteil daran :mrgreen: Da mag es zwar vorwärts gehen mit der Berufstätigkeit, eine Abkehr von der traditionellen Rollenverteilung ist das nicht. :roll:
nein, auch keine wirkliche Kinderbetreuung für Berufstätige, es ermöglichte im besten Fall (d.h. während dem schuljahr, wenn alle Kinder am selben tag nachmittagsunterricht haben) ein arbeiten bis 15h.
Hmmmmmm.... 😉
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Opti
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Opti »

Moreen hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 13:47
sonrie hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 13:32 weil es haushaltslehrjahre gibt/gab und es immer noch sehr viele Frauen gibt die nicht extern arbeiten? 😉
Du scheinst wohl immer noch nicht verstanden zu haben, dass ein Haushaltslehrjahr KEINE Berufslehre ist/war :roll:
DOCH! Das Haushaltslehrjahr endet (oder endete?) mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis.
Welschlandjahr/Au-Pair meines Wissens aber nicht.
Ich habe das Haushaltslehrjahr gemacht, weil es für meinen damaligen Wunschberuf eine Vorbedingung war. Es war also unter anderen Möglichkeiten auch ein Teil einer umfassenderen Ausbildung, den man auch ohne die folgende Ausbildung besuchen konnte.
Ein (fiktives) Analogbeispiel wäre: ohne SRK-Kurs kein Pflegeberuf lernbar.

Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

@sonrie und annegretli: Ihr seid beide in der Ostschweiz zuhause, oder? Wir sind 14km von der Stadt entfernt (Kt. Bern) und ich glaube auch in unseren Nachbargemeinden gibt es keine, wo es nicht zumindest einen Mittagstisch gibt. Das würde mich schon sehr erstaunen. Unsere Tagesschule bietet Betreuung bis um 18.00 Uhr an, allerdings nicht jeden Tag (je nach Nachfrage) und am Morgen vor der Schule ist keine Betreuung möglich, weil es anscheinend zu wenig gefragt ist. In den Ferien haben wir während je einer Woche in den Frühlings- und Herbstferien sowie 2 Wochen in den Sommerferien ein Betreuungsangebot.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Opti hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 21:03
Moreen hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 13:47 Du scheinst wohl immer noch nicht verstanden zu haben, dass ein Haushaltslehrjahr KEINE Berufslehre ist/war :roll:
DOCH! Das Haushaltslehrjahr endet (oder endete?) mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis.
:lol: :lol: :lol:

@Joeyita: ja, ostschweiz. Sollte aber möglich sein, eine Kinderbetreuung / Hort/ Tagesschule etc. bundesweit anzubieten bzw. die Strukturen anzupassen (Tagesschule, Nachmittagsbetreuung, Hort etc.) anstatt dass private Initiativen und Vereine da ausgleichen müssen.

Mit Kleinkindern war es einfacher, da zb auch eine Tamu oder Kita am Arbeitsort in Frage kommt, aber seit KiGa Eintritt ist das nicht mehr möglich.

Zudem beginnt die Schule je nach Schulstufe morgens um eine andere Zeit (bis 2. Klasse um 8.15h ab 3. Klasse 3mal pro Woche um 7.30h und zweimal um 8.15h), 1.5h Mittagspause, Nachmittagsunterricht je 1.5h (und natürlich jedes kind an einem anderen Nachmittag :roll: ) Ich hab an 4 Nachmittagen mindestens 1 kind für 1.5h in der Schule aber nur an einem nachmittag alle 3 auf einmal dort. Zudem sinds am Morgen 1.5h bis alle aus dem haus sind, da unterschiedliche Beginnzeiten ;-)
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Savuti
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

Bei uns ähnlich wie bei Joeyita, ähnliche geografische Verhältnisse, selber Kanton.

Als Pilot gibt es 5x Betreuung von 7.00 - 18.00.
vorher gab es nur Montag, Dienstag und Donnerstag, da Mittwoch und Freitag die minimale Teilnehmerzahl nicht erreicht wurde, weil immer erst im Juni klar war, ob ein Angebot zu Stande kommt.
Ferienbetreuung 4 Wochen/Jahr analog Joeyita.

Bei uns gibt es noch kleine Gemeinden (weniger 500 Einwohner). Sie haben aktuell je eine Unter-Mittelstufe. Für die Oberstufe müssen sie zu uns kommen. Da gibt es m.W. Keine Betreuung.
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Savuti
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

@sonrie: ja, die unterschiedlichen Beginnzeiten nerven mich auch. Ist Kind 1 aus dem Haus, das ganze von vorne mit Kind 2.

Wir hätten Morgenbetreuung, aber unserem Kleinen entspricht das gar nicht. Hier gehen wir auf die Bedürfnisse unseres Kindes ein.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Wir sind arbeitstechnisch so flexibel, dass wir das stemmen können, beide hochprozentig zu arbeiten mit Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten, wir kommen mittlerweile gut ohne externe Kinderbetreuung durch, aber das ist nicht in allen Berufen so.
Und da die Schulstrukturen vorgegeben sind und so gut wie keine Regelung besteht, dass diese irgendwie vereinheitlicht werden müssen ( (ausser Blockzeiten von 8.15-11.45h :roll: )) oder ein bestehendes Angebot an ergänzender Betreuung angeboten werden muss, sind all die Statistiken der arbeitenden Frauen in CH zwar nett, aber der Aufwand um auch nur TZ arbeiten zu können ist riesig und so landen wir eben bei dem von danci genannten Modell des Vollzeit arbeitenden Vaters und der bis 50% arbeitenden Mutter....daher meine Meinung, dass CH (jeder Statistik zum Trotz) in Punkto "schlechten Bedingungen, die die Berufstätigkeit verunmöglichen" noch SEHR viel Nachholbedarf hat und zwar nicht nur in gewissen Kantonen oder in den Städten.

ich zitiere hier mal aus der Statistik die Berlin gepostet hat:
So ist der Anteil der Mütter mit einem Pensum zwischen 50% und 89% von 25,7% im Jahr 1991 auf 44,7% im Jahr 2021 gestiegen, während jener der Mütter mit einem Pensum von weniger als 50% im gleichen Zeitraum von 51,3% auf 33,4% gesunken ist."
Es geht ja schon in die richtige Richtung (Vverdoppelung des Anteils der mehr als 50% arbeitenden Mütter), das bestreite ich ja nicht, aber wenn nur knapp 45% aller Mütter über 50% arbeiten dann ist das - meines Erachtens- nichts was man sich stolz auf die Fahne heften muss und auch keine Realität die man so akzeptieren muss , sondern ein Punkt an dem man sich fragen sollte, was denn die anderen 55% davon abhält. Ich würde mal schätzen, dass diese 55% nicht alle freiwillig in kleinen Pensen arbeiten sondern u.s. eben aus oben genannten Gründen.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von DFrauHugetobler »

Bei uns mussten sie die Betreuungsangebote wieder schliessen, da sie nach diversen Abgängen zu wenig Personal hatten. Bin gespannt wies weitergeht.

Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

sonrie hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 09:28
Opti hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 21:03
Moreen hat geschrieben: Di 7. Mär 2023, 13:47 Du scheinst wohl immer noch nicht verstanden zu haben, dass ein Haushaltslehrjahr KEINE Berufslehre ist/war :roll:
DOCH! Das Haushaltslehrjahr endet (oder endete?) mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis.
Sollte aber möglich sein, eine Kinderbetreuung / Hort/ Tagesschule etc. bundesweit anzubieten bzw. die Strukturen anzupassen (Tagesschule, Nachmittagsbetreuung, Hort etc.) anstatt dass private Initiativen und Vereine da ausgleichen müssen.
Ja, sollte es. Aber mit bundesweit tut sich die Schweiz in der Tat seit jeher schwer. Hallo Kantönligeist... :roll:
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Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

Savuti hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 09:42 @sonrie: ja, die unterschiedlichen Beginnzeiten nerven mich auch. Ist Kind 1 aus dem Haus, das ganze von vorne mit Kind 2.

Wir hätten Morgenbetreuung, aber unserem Kleinen entspricht das gar nicht. Hier gehen wir auf die Bedürfnisse unseres Kindes ein.
Ich nehme die Morgenbetreuung auch nicht in Anspruch, da es für uns mehr Stress bedeuten würde, das Kind um 07.00 Uhr dort abliefern zu müssen. Das geht aber auch nur, weil ich sehr flexibel bin und morgens jeweils um 05.30/05.45 Uhr Home Office beginne.
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Joeyita
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

sonrie hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 10:13 Wir sind arbeitstechnisch so flexibel, dass wir das stemmen können, beide hochprozentig zu arbeiten mit Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten, wir kommen mittlerweile gut ohne externe Kinderbetreuung durch, aber das ist nicht in allen Berufen so.
Und da die Schulstrukturen vorgegeben sind und so gut wie keine Regelung besteht, dass diese irgendwie vereinheitlicht werden müssen ( (ausser Blockzeiten von 8.15-11.45h :roll: )) oder ein bestehendes Angebot an ergänzender Betreuung angeboten werden muss, sind all die Statistiken der arbeitenden Frauen in CH zwar nett, aber der Aufwand um auch nur TZ arbeiten zu können ist riesig und so landen wir eben bei dem von danci genannten Modell des Vollzeit arbeitenden Vaters und der bis 50% arbeitenden Mutter....daher meine Meinung, dass CH (jeder Statistik zum Trotz) in Punkto "schlechten Bedingungen, die die Berufstätigkeit verunmöglichen" noch SEHR viel Nachholbedarf hat und zwar nicht nur in gewissen Kantonen oder in den Städten.

ich zitiere hier mal aus der Statistik die Berlin gepostet hat:
So ist der Anteil der Mütter mit einem Pensum zwischen 50% und 89% von 25,7% im Jahr 1991 auf 44,7% im Jahr 2021 gestiegen, während jener der Mütter mit einem Pensum von weniger als 50% im gleichen Zeitraum von 51,3% auf 33,4% gesunken ist."
Es geht ja schon in die richtige Richtung (Vverdoppelung des Anteils der mehr als 50% arbeitenden Mütter), das bestreite ich ja nicht, aber wenn nur knapp 45% aller Mütter über 50% arbeiten dann ist das - meines Erachtens- nichts was man sich stolz auf die Fahne heften muss und auch keine Realität die man so akzeptieren muss , sondern ein Punkt an dem man sich fragen sollte, was denn die anderen 55% davon abhält. Ich würde mal schätzen, dass diese 55% nicht alle freiwillig in kleinen Pensen arbeiten sondern u.s. eben aus oben genannten Gründen.
Hier würde mich wirklich mal ein europäischer Vergleich interessieren. Klar, in Skandinavien und Frankreich sind diese sicherlich sehr viel höher. Aber ich frage mich, ob es wirklich das hauptsächliche Ziel sein soll, dass Mütter in der Schweiz hochprozentig arbeiten oder nicht viel mehr, dass sie - vielleicht auch in einem niedrigeren Pensum - berufstätig sind und Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen können und die Rahmenbedingungen dafür (Betreuungsangebot etc.) gut sind. Die Mehrzahl der Mütter in meiner Bekanntschaft, welche 40% oder 50% arbeiten, möchten gar nicht höherprozentig arbeiten, obwohl es betreuungstechnisch wahrscheinlich möglich wäre. Ob das nun eine Schweizer Eigenschaft ist, dass viele Mütter immer noch gerne bei ihren (vorwiegend kleinen) Kindern zuhause bleiben, kann ich zu wenig beurteilen.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Joeyita hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 11:01 Aber ich frage mich, ob es wirklich das hauptsächliche Ziel sein soll, dass Mütter in der Schweiz hochprozentig arbeiten oder nicht viel mehr, dass sie - vielleicht auch in einem niedrigeren Pensum - berufstätig sind und Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen können und die Rahmenbedingungen dafür (Betreuungsangebot etc.) gut sind.
Das hauptsächliche Ziel soll nicht sein, dass jede Frau in CH hochprozentig arbeitet, aber dass Frauen, die dies möchten, das auch tun können und die Wahl haben (ohne dass man die Betreuung privat organisieren muss) UND die Betreuung gut ist. Das eine schliesst das andere ja nicht aus.
Jede einzelne Familie kann im besten Fall für sich selber entscheiden, wie es am besten passt und bis zu welchem Grad die Angebote in Anspruch genommen werden. Dafür braucht es aber zuerst das Angebot (überall und zu einem zahlbaren Preis).
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

Ich sehe es ähnlich wie Joeyita, in meinem Bekanntenkreis hängt die Arbeitstätigkeit mehrheitlich auch nicht von der Kinderbetreuung ab, sondern es sind andere Faktoren.

Wenn es Tagesstrukturen geben würde, wo für alle Kinder klar ist, dass von 8-16 Uhr Schule ist - jeden Tag. Wäre es möglicherweise noch anders, aber unsere Kinder (und viele andere auch) sind lieber zu Hause als in der Betreuung.

Ich sage immer beide hochprozentig zu arbeiten, ist nur bei flexiblen Arbeitszeiten und 08:15 Kindern möglich.
Wenn man nicht 08:15 Kinder hat, die das Programm einfach problemlos mitmachen, geht man daran kaputt.

Ich kenne einige, die es sich anders vorgestellt/geplant hatten, aber die Realität (nicht die Betreuung), war dann eine andere.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

Bei uns finde ich, hat man die Wahl: ich kann selber entscheiden, ob ich im 400-Seelen-Dorf mit nur 2 Schulklassen und ohne Betreuung wohne (und tiefere Mietzinsen, tiefere Kosten für Wohneigentum habe) oder ob ich ins 5000 Seelen Dorf mit Betreuung ziehe.

Bei 30 Schülern eine Ganztagesbetreuung anzubieten, ist vielleicht nicht ganz die realistische Erwartungshaltung.

Was ich denke, dass die Ferienbetreuung noch ausgebaut werden soll. Ich nutze sie zwar nicht, aber ich sehe es als Challenge für Familien, die darauf angewiesen sind.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Das ist immer das Killerargument - man muss halt einfach an den richtigen Ort ziehen ;-) Nur ist es schon lange nicht mehr so, dass es überall genügend oder bezahlbaren Wohnraum gibt, schon gar nicht im städtischen Bereich. Es können schlichtweg nicht alle dort wohnen wo es alles gibt. (wir haben hier übrigens 130 Kinder in der Primarschule, Tendenz steigend plus eine Oberstufe, wohnen nicht in der hinteresten pampa sondern 5km neben der nächsten 30k einwohner stadt ;-).

Niemand verlangt, dass alle ihre Kinder in Betreuung geben, ich verstehe aber nicht, warum es das Angebot nicht geben sollte nur weil viele eben gar nicht höherprozentig arbeiten gehen wollen?
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

sonrie hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 12:21
Niemand verlangt, dass alle ihre Kinder in Betreuung geben, ich verstehe aber nicht, warum es das Angebot nicht geben sollte nur weil viele eben gar nicht höherprozentig arbeiten gehen wollen?
Weil die Nachfrage das Angebot bestimmt? Wieso sollte eine Gemeinde eine Ganztagesbetreuung anbieten und Personal bezahlen, wenn sie dann viel zu wenig genutzt wird? Bei uns war es tatsächlich so, dass sie einige Module der Tagesschule nicht mehr anbieten, weil es zu wenig genutzt wurde.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Würde die Nachfrage das Angebot bestimmen, wäre dieses besser. ;-) Oftmals braucht es auch erst ein Angebot um den Bedarf zu erkennen- Wenn man nicht fragt, gibts keinen Bedarf, das ist eine einfache Rechnung. Dass es die Gemeinde bezahlen muss hab ich nirgends geschrieben, hier gibt es sehr viele Modelle wie das finanziell geregelt werden kann.

Unsere Gemeinde (durchgehen alte weisse Männer der Babyboomer generation) hat vor 10 Jahren klar gesagt, dass es keinen Bedarf für eine Mittagsbetreuung gibt - bis es dann privat organisiert wurde. Von anfangs 5 Kindern an 2 tagen sind es nun je 15-20 Kinder an 4 Tagen. Der Bedarf kam mit dem Angebot... aber es braucht zeit.

Der Bedarf ist ja nicht offensichtlich, solange sich jeder privat organisiert (Grosseltern, Nanny, tagesmutter etc.) Es geht ja nicht darum dass jede Gemeinde von 7-19 uhr eine Betreuung anbietet, man kann den Bedarf ja vorgängig ermitteln und dann das Angebot weiter ausbauen wenn notwendig.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

Schade, dass eure Gemeinde da anscheinend wirklich noch ziemlich hinterherhinkt. Auch wenn ihr nicht in der Pampa wohnt, scheint sie mir nicht gerade repräsentativ. Bei uns wurde dieser Bedarf tatsächlich in einer Umfrage erhoben. Und das Angebot für die Morgenbetreuung bestand ja, wurde dann aber eingestellt, weil es zu wenig nachgefragt wurde.

Ok, jetzt wurde das bei euch also alles privat organisiert und die Gemeinde merkt immer noch nicht, dass Bedarf da ist?
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