Stella* hat geschrieben: ↑Di 11. Jun 2024, 21:40
@danci
Bei uns sind die Frauen im Gemeinderat auch in Minderheit. Leider stellt sich kaum je eine qualifizierte Frau zur Wahl. So ist es klar, dass Männer gewählt werden.
Bei uns sind es auch nur 2 von 7, aber in der Minderheit ist immer noch etwas anderes als gar nicht vorhanden. Und manchmal muss man auch etwas dafür tun. Dinge, die schon immer so waren, lösen sich manchmal nicht von alleine auf. Ich hatte vor Kurzem ein solches Erlebnis mit dem GR des Nachbarsdorfes, ebenfalls 5 Männer. Ich habe ihn dann darauf angesprochen, dass sie offenbar auch ein Frauenproblem hätten und er schaut mich nur gross an und meint: "Also, das war bei uns noch nie ein Thema". Aha, na dann.
Wie ich gelesen habe, ist das Thema v.a. Vandalismus und Ruhstörung. Ob dies nun von Jugendlichen unter 14 Jahren ausgeht und zwar nur ab 22.00 Uhr sei dahingestellt, wie gesagt kenne ich die Gemeinde diesbezüglich nicht. Trotzdem gehört es in die Hand der Eltern.
Ich staune einfach immer wieder, wie freiheitsliebend die Schweizer einerseits sind (siehe als Beispiele Covid-Einschränkungen, das EGMR-Klima-Urteil oder Vorschriften für die Landwirtschaft) und wie schnell sie nach einem strengen, autoritativen Staat rufen, sobald auch nur das kleinste Problem auftaucht (in erster Linie bei Jugendliche oder Ausländer, betrifft dann ja nicht sie).
@ Dragonfly
So wie ich gelesen habe, wurde er erst neu eingeführt. Ich finde die Idee schon nicht so schlecht, das Problem wurde erkannt. Bei uns ist es aber wie bei Marissa: Gemeindeversammlungen sind um 20.00 Uhr an einem Montag. Da bringt mir ein Hort recht wenig.
@ Helena
Teilweise ist es sicher ein Prioritätenthema. Wobei eben der Stimmanteil ja bei Urnenabstimmungen einiges höher ist. D.h. für mich, den Leuten ist es durchaus wichtig, aber nicht so, um hinzugehen. Teilweise ist es halt auch ein nicht-können. Soll der Schichtarbeiter dafür freinehmen? Ich habe Klienten, die sind LKW-Fahrer und starten um 03.00 Uhr. Um 20.00 Uhr gehen sie ins Bett, um fit für die Strasse zu sein. Sollen sie nun lieber in die Turnhalle gehen? Manche haben keine angemessen Kinderbetreuung. Andere sind aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage. Wir haben einige Alterswohnungen und ein Altersheim im Dorf. Diesen Menschen ist es oft schlicht zu spät. Etc. Austausch könnte auch an Informationsveranstaltungen stattfinden. Und wer interessiert ist, bei dem findet der Austausch auch im Dorf statt. Es kommt auch etwas auf die Grösse drauf an. In sehr kleinen Gemeinden hier im Umkreis, kommen proportional eher mehr Leute. Da ist der Austausch familiärer, es ist ein Ort, wo man sich trifft etc. In grösseren Orten ist man eh anonymer und da haben sie nicht diese Bedeutung.
Hier bei uns sieht es so aus:
Einwohner: ca. 4'200
Stimmberechtigte: ca. 2'800
Teilnehmende an einer GV: zwischen 40 und 100 (mehr nur, wenn ganz grosse Projekte anstehen)
Wahlzettel bei Urnenabstimmungen: ca. 1'000 - 1'500.00
Das einzige Argument, das ich nachvollziehen kann, gerade auch in kleineren Gemeinden: Urnenabstimmungen sind teurer.