Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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Leela
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Leela »

Schale geht immer :lol: (Mein Suchtmittel).
Gibts bei einem Alpresti bei uns sogar noch im Chacheli :mrgreen:
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

uetliberg hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 10:49
sonrie hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 10:39 Was sind Träppe?
Stäge.
Ach so!! :lol: , Wegen der Schweinli hab ich über Tiere nachgedacht und kam nicht drauf :D Danke!
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carina2407
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von carina2407 »

Ich bin Thurgauerin, und ja so Wörter wie Anke und Säutätsch habe ich auch als Kind nicht gesagt. Ein Marienkäfer war schon immer ein „Mariechäferli“, zu Ferkel sage ich tatsächlich noch Säuli. Aber meine Kinder sagen Schweinli, da hatte der Kiga und die Schule schon einen sehr grossen Einfluss denke ich.
Allerdings waren meine Grosseltern Rheintaler und von denen habe ich noch ein paar Dialektwörter, die meine Kinder nicht nutzen. Noch heute wenn ich Schüttstei( Küchenspüle) sage, meinen sie „Was?“😁
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Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Schüttstei sage ich auch als Ur-Thurgauerin 😀.

Mialania
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Mialania »

Woher kommt denn Schüttschtei? Ich verstehe das auch als Bernerin. Meine Oma kam aber ais St. Gallen. Da war ein Gusi ein Schwii und sie sagte anstatt Chirschi immer Chriesi. Hatte immer das Gefühl, sie könne Chirschi einfach nicht gut aussprechen :lol:

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carina2407
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von carina2407 »

Bei uns heisst das auch Chriesi☺️
Schüttstei ist ja ein sehr sehr altes Wort, aus welchem Kanton es ursprünglich kommt, keine Ahnung.
Ich hab als Kind zum Lavabo im Badezimmer Brünneli gesagt. Ich sags heute noch ab und zu, aber auch viel Lavabo.
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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

Zitat aus der Website des Ballenberg-Museums:

Abgewaschen wird in einem Becken am Fenster, unter der Glasscheibe führt ein Abguss direkt ins Freie, von hier stammt der Begriff «Schüttstein».

https://ballenberg.ch/de/kochen/
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Meitlimami84 »

mysun hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 18:59 Wegen dem Dialekt kommt mir immer meine Mutter in den Sinn. Sie hat die Region gewechselt als ich klein. Als sie im Dorfladen "Bölle" wollte gaben sie ihr Birnen.
Einfach nicht verstehen geht ja noch. Wir sind mit einer Basler Mutter im Kanton Zürich aufgewachsen. Also sagten wir so "komische" Sachen wie "grien" statt "grüen" und "drey" statt "drü". Eine Speziallehrperson (weiss nicht mehr, ob sie Heilpädagogin war) fand bei meiner Schwester deswegen, sie könne kein Deutsch und werde es in Sprachen nie auf einen grünen Zweig bringen.

Tja, heute unterrichtet meine Schwester eine Fremdsprache am Gymi.

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mysun
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von mysun »

Helena hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:33 Hihi, das ist Züritüütsch. Wer verstand denn die Bölle nicht?
Die im unteren Fricktal.
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mysun
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von mysun »

Meitlimami84 hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 12:27
mysun hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 18:59 Wegen dem Dialekt kommt mir immer meine Mutter in den Sinn. Sie hat die Region gewechselt als ich klein. Als sie im Dorfladen "Bölle" wollte gaben sie ihr Birnen.
Einfach nicht verstehen geht ja noch. Wir sind mit einer Basler Mutter im Kanton Zürich aufgewachsen. Also sagten wir so "komische" Sachen wie "grien" statt "grüen" und "drey" statt "drü". Eine Speziallehrperson (weiss nicht mehr, ob sie Heilpädagogin war) fand bei meiner Schwester deswegen, sie könne kein Deutsch und werde es in Sprachen nie auf einen grünen Zweig bringen.

Tja, heute unterrichtet meine Schwester eine Fremdsprache am Gymi.
Ui das ist unverschämt.

Ich musste mich in Zürich bezüglich Zahlen Aussprache oft anpassen während meiner Pflege Ausbildung. V.a die schwerhörigen Patienten haben meinen Baslerdialekt sonst nicht verstanden.
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Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Chriesi sagen wir auch und auch Brünneli. Lavabo sagt in unserer Familie niemand. Küche = Schüttstei, Bad etc. = Brüneli.

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

carina2407 hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 11:42 Bei uns heisst das auch Chriesi☺️
Schüttstei ist ja ein sehr sehr altes Wort, aus welchem Kanton es ursprünglich kommt, keine Ahnung.
Ich hab als Kind zum Lavabo im Badezimmer Brünneli gesagt. Ich sags heute noch ab und zu, aber auch viel Lavabo.

Lustig, wir sagen alle auch Chriesi und Brünneli, ich selber auch, obwohl ich nicht hier aufgewachsen bin ;-)

Ich glaube es ist normal dass gewisse Dialektworte mit der Zeit verschwinden. Meine Grosseltern sprachen noch einen viel ausgeprägteren Dialekt als meine Eltern und die wiederum mehr als wir Kinder...es kommen dafür halt andere Worte aus anderen Bereichen, Sprachen und Regionen dazu,das war früher wohl weniger der Fall.
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Mialania
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Mialania »

Danke Moreen.

Früher hiess das Brünneli im WC bei uns auch Lavabo. Ich glaube, das sagt niemand mehr hier. In der Küche nennen wir es Spülbecken. Meine Grossmutter sagte oft noch Trog, aber das ist sicher kein Ausdruck von hier. Oder war damit der Brunnen gemeint? Im Heizungsraum/in der Waschküche war ein grosser, tiefer Lavabo, den nannte sie sicher Trog.

Ich hatte in der Schule auch so einen Lehrer. Ein Kind kam ais dem Kanton Luzern und sagte Zahlen anders. Der hat es echt lange geplagt, los, sag es, kannst du das nicht, sag es nochmals und nochmals. Es war glaub die Zahl fünf oder so, wo es immer scheiterte.

Puzzli
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Puzzli »

Also ich habe in der Chochi immer noch ein Schöttstei und im Bad es Brünneli oder s Lavabo.
Aufs Brot schmier ich Anke und ich gehe oft poste oder go lädele und tünterle dann.
Im Garten habe ich Blueme, aber lieber keine Wäiefäcke und keine Bettsäicherli und ich freue mich ab den Sommervögli und den Muttergotteschäferli.
Für die Wäsche habe ich eine Zeine.

Wir essen auch mal Chrömli oder schläcke Täfeli.

Im Garten steht ein Ritiseili mit einem
Gigigampfi.

Wenns im Winter kalt ist und der Ofen angefeuert wird setz ich mich auf die Chouscht. Wenns windet bleibe ich in der Höumi.

Als meine Grosseltern den Bauernhof noch hatten durften wir oft die Chäubli tränke. Die Fenster hatten Löiferli und in der Küche hatte es Tabourettli. Meine Oma trug immer eine Scheube und am Abend sassen wir auf dem Canape.

Ich versuche bewusst immer noch viele Ausdrücke zu benützen, aber meine Teenager haben da halt schon eine andere Sprache.

Bin Solothurnerin (im Niederamt) aufgewachsen, mit einer Zürcher Mutter die aber im Schaffhausischen und Aargau gelebt hat bevor sie im ZH heimisch wurden.
Meine Grossmutter war eine Thalerin und meine Mundart ist kunterbunt.

Ich verstehe problemlos, was eine Tüne ist oder was Bölle sind. Ich säge Zeine, mein Mann Göute, obwohl wie beide in der gleichen Region aufgewachsen sind.

Sternli05
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Sternli05 »

Mialania
Das ist für mich auch der Trog in der Waschküche.

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Yardena
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Yardena »

-
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Joeyita »

Mialania hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 17:37 Danke Moreen.

Früher hiess das Brünneli im WC bei uns auch Lavabo. Ich glaube, das sagt niemand mehr hier. In der Küche nennen wir es Spülbecken. Meine Grossmutter sagte oft noch Trog, aber das ist sicher kein Ausdruck von hier. Oder war damit der Brunnen gemeint? Im Heizungsraum/in der Waschküche war ein grosser, tiefer Lavabo, den nannte sie sicher Trog.

Ich hatte in der Schule auch so einen Lehrer. Ein Kind kam ais dem Kanton Luzern und sagte Zahlen anders. Der hat es echt lange geplagt, los, sag es, kannst du das nicht, sag es nochmals und nochmals. Es war glaub die Zahl fünf oder so, wo es immer scheiterte.
Lustig, für mich ist Lavabo moderner als Brünneli und wir sagen in unserer Familie auch alle Lavabo im WC und Bad (und wohnen im gleichen Kanton wie du :wink: ).

Ich bin aber auch mit verschiedenen Dialekteinflüssen (Mutter BL, Vater TG, ich seit Geburt im Kt. BE) aufgewachsen. Ich glaube, es ist eine Berner Unart, auf anderen Dialekten rumzureiten. So habe ich das jedenfalls als Kind empfunden, als ich in die Spielgruppe kam und noch nicht viel Berndeutsch sprach. Ich kann mich auch an eine Diskussion als Teenie mit einem Ämmitaler erinnern, der es furchtbar fand, dass ich "Glettibrätt" und nicht "Glettilade" sage. Für mich ist das einfach detailversessen :lol: . Zuhause sprach ich mit meinen Eltern jeweils einen Mix aus den versch. Dialekten, in der Schule und mit meinen FreundInnen switchte ich zu Berndeutsch.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Meitlimami84 hat geschrieben: So 8. Sep 2024, 12:27
mysun hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 18:59 Wegen dem Dialekt kommt mir immer meine Mutter in den Sinn. Sie hat die Region gewechselt als ich klein. Als sie im Dorfladen "Bölle" wollte gaben sie ihr Birnen.
Einfach nicht verstehen geht ja noch. Wir sind mit einer Basler Mutter im Kanton Zürich aufgewachsen. Also sagten wir so "komische" Sachen wie "grien" statt "grüen" und "drey" statt "drü". Eine Speziallehrperson (weiss nicht mehr, ob sie Heilpädagogin war) fand bei meiner Schwester deswegen, sie könne kein Deutsch und werde es in Sprachen nie auf einen grünen Zweig bringen.

Tja, heute unterrichtet meine Schwester eine Fremdsprache am Gymi.
Eine Freundin von mir wollte der Schulleiter wegen mangelnder Deutschkenntnissen nicht in den Kindergarten lassen, weil ihre Sprachkenntnisse angeblich nicht ausreichen. Sie ist Schweizerin, war aber ein paar Wochen zuvor aus dem Wallis nach Bern gezogen :mrgreen: Ihr Vater setzte sich dann durch. :wink:

Brünneli sage ich auch. Übrigens in der Küche und im Bad. Auch lädele, Ritigampfi, Güezi, Täfeli.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Manana »

Ich habe jetzt gespannt mitgelesen. Bin selber aus der Region Bern.
Da bin ich gar nicht der Meinung, dass es eine Berner Unart ist, auf anderen Dialekten rumzureiten.
Ich habe das gerade andersrum erlebt.
Mein Mann stammt aus Schaffhausen, seine Eltern und Verwandte leben in der Region Zürich. Die haben mich sehr lange immer geärgert wegen meinem Dialekt und wollten mich nicht verstehen.

Ich denke, der Dialekt ist nur der sichtbare Teil der Kultur. Und vermutlich ist es immer noch so, dass z.B. in Bern alles etwas anders läuft als z.B. in Zürich.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von millou »

Das ist definitiv keine Berner Unart auf Dialekten herumzureiten. Das können alle anderen genau so gut.

Ich lebe im Mittelland und bewegte mich beruflich schon in alle Himmelsrichtungen in der Schweiz. Und manchmal ist es schon erstaunlich, wie gewisse Personen das Gefühl haben bezgl. Dialekten die Weisheit mit dem Löffel gegessen zu haben.
Grad letzten Freitag wieder: man sagt im Fall nicht "e Glace", das heisst "es Glace". :roll:

Ich behaupte von mir, dass ich da offen unterwegs bin, unterschiede definitiv zur Kenntnis nehme, gerne auch Nachfrage bei speziellen Wörtern, aber sicher nicht verurteile und korrigiere. Das ist doch genau das schöne an den Dialekten.

Ich selbst hab im Laufe der Zeit angefangen gewisse Dinge zB in Zürich anders auszusprechen. Einfach weil so oft darauf rumgehackt wurde und ich die Diskussionen leid war. Ich versuch aber, mich hier wieder zurückzuändern auf meinen ursprünglichen Dialekt.

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