Mir scheint irgendwie in der Diskussion, dass meine Hauptaussage verpasst wurde. Übrigens, sonrie, ist "eine Handvoll" und "keinen" nicht das Gleiche.

Ich will doch niemanden auf seine sexuelle Orientierung reduzieren, frage auch bei einem Kennenlernen nicht nach und trage kein T-Shirt mit der Aufschrift: "Ich bin eine heterosexuelle cis-Frau". Homophobie ist aber immer noch eine Realität. Es gibt sehr viele Menschen, die es als abnormal oder gar krank empfinden und bezeichnen. Und diese Ablehnung kommt zu einem grossen Teil auch damit, dass es für diese Menschen fremd ist. Es ist relativ einfach gegen eine unbestimmte und unbekannte Masse zu bashen. Und doch würden wohl die wenigsten (de extremen) den besten Freund oder die Schwester ablehnen, wenn diese sich outen würden. Dann würden sie sich aber sehr wahrscheinlich damit auseinandersetzen und auch ihre Meinung revidieren. Gerade weil diese Person eben nicht nur "der Schwule" ist, sondern der Freund aus dem Kindergarten, ein loyaler Mensch, ein toller Fussballer etc. Weil man ganz viele andere Eigenschaften dieser Person kennt und mag. Aus diesem Grund hilft es eben durchaus, wenn es präsent ist. Wenn es normal, alltäglich ist, dass in Filmen auch nicht-hetero und nicht cis-Pärchen gezeigt werden, wenn es auf der Strasse Alltag ist (ist es zumindest hier nicht). Denn wenn etwas alltäglich, bekannt ist, dann ist es eben nicht mehr komisch oder abnormal und wird eher akzeptiert. Auch von denen, die es vielleicht zuerst anders sahen.
Aber auch hier nochmals: Das ist keine Verpflichtung für irgendjemanden, irgendetwas öffentlich zu machen, wenn er*sie es nicht will. Es ist nicht die Verantwortung der Minderheit, die Vorurteile in der Mehrheit abzubauen. Aber wer sich freiwillig dafür entscheidet, tut der Community einen guten Dienst. Und soll das auch machen.