Homeschooling

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Mistral
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Re: Homeschooling

Beitrag von Mistral »

@Bonsai
Nur zu, mach mit! :-)

Mistral
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Re: Homeschooling

Beitrag von Mistral »

Danke für eure Rückmeldungen! Ihr macht mir Mut und zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

buntschatten
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Re: Homeschooling

Beitrag von buntschatten »

PS: Könnte es sein, dass wir hier alle/manche Kinder mit ähnlichen Themen haben, denen es im Schulsystem wirklich schwer gemacht wird? Davor fand ich unser Schulsystem genial - bin erst durch mein Kind erwacht...

(Rhetorische Frage - müsst nicht antworten.)
"Civil rights practise, after all, is fundamentally about who has to change." Kenji Yoshino (2001)

Mistral
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Re: Homeschooling

Beitrag von Mistral »

Gute Frage buntschatten. Und sind es nicht gerade diese Kinder, die uns aufwecken und Neues ermöglichen? Ich finde Schule und Bildung super, aber erlebe jeden Tag Jugendliche, die das Gefühl haben ihre Zeit zu vergeuden. Und es stimmt wahrscheinlich auch. Sie stecken ihre ganze Energie in ihre Interessen, können mir so vieles erklären, das nicht auf dem Lehrplan steht. Das möchte ich gerne meinen Kindern ermöglichen, ihren Interessen nachzugehen und von sich aus zu lernen, einfach weil es sie interessiert. Das Leuchten in den Augen ist nämlich nicht mit Noten zu messen.

buntschatten
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Re: Homeschooling

Beitrag von buntschatten »

Schön gesagt - Mistral. Gebe dir absolut Recht.
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Milena83
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Re: Homeschooling

Beitrag von Milena83 »

Ich finde den Ansatz Homeschooling eigentlich sehr interessant, hätte aber einige Bedenken:
Das Kind wird sich irgendwann ins "normale" System einfügen, sei es Oberstufe, Lehre oder Studium. Ich hätte Angst, dass sich das Kind dann nicht einpassen könnte weil es das System bisher nicht kennt. In der Schule lernt es ja von Anfang an nahdisnah....
Wie sieht es mit der meiner Meinung nach sehr wichtigen sozialen Entwicklung aus? Freundschaften aber auch Konflikte untereinander? Wie kompensiert ihr das?
Vielleicht könnt ihr mir einige Gedanken dazu teilen? Hab mich das nämlich schon lange mal gefragt, davon lesen kann man aber selten was...
Vielen Dank und liebe Grüsse
Milena


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Phase 1
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Re: Homeschooling

Beitrag von Phase 1 »

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Fox
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Re: Homeschooling

Beitrag von Fox »

@Milena
Ich hatte die gleichen Bedenken/Fragezeichen wie du. Nachdem ich den Artikel im Migrosmagazin gelesen habe, waren diese beantwortet, resp. zerstreut.
http://www.migrosmagazin.ch/leben/famil ... die-schule


Der Artikel hat mich "gluschtig" gemacht, bei uns im Kanton Luzern ist es aber leider den Lehrern vorbehalten, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten. Und ich glaube, ich würde es mir auch nicht zutrauen, so ganz ohne jegliche pädagogische Ausbildung. Von dem her ist es ganz ok, nimmt mir der Staat, resp. der Kanton diese Entscheidung ab :wink:
Zudem würde ich meine Grosse enttäuschen, sie freut sich sehr auf die Schule :D

Aber ich find's eine tolle Sache, wenn Kinder "frei" lernen können.
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clematis47
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Re: Homeschooling

Beitrag von clematis47 »

Ich habe mit meinen Kindern jahrelang Homeschooling gemacht, da sie musikalisch hochbegabt sind und schon sehr früh an einer Musikhochschule aufgenommen wurden.
Das Ganze hat aus meiner Sicht Vor- und Nachteile, wobei aus heutiger Sicht die Vorteile klar überwiegen. Es hat sich gezeigt, dass sie bildungsmässig problemlos mithalten können. Fachgebiete, die sie besonders interessiert haben, konnten sie mit Begeisterung vertiefen und auch in den Bereichen, die anfangs etwas Mühe machten, ein sehr gutes Niveau erreichen. Im sozialen Bereich dagegen habe ich es nicht nur als Vorteil erlebt. Die Kinder hatten nach einigen Jahren eine "Überdosis" an geschwisterlicher Nähe, weil ja alle sehr viel zusammen waren. Und durch die intensive schulische Betreuung zu Hause waren sie in vielen Bereichen weiter entwickelt und reifer als andere Gleichaltrige, auch im sozialen Denken. Das hat schon manchmal Probleme gebracht, wenn sie dann in der Freizeit mit diesen zusammenkamen. Sie hatten auch in der Pubertät kein Interesse am Trinken, Rauchen oder Kiffen, es gab viel zu viel interessantere Dinge zu tun. Aber ein bisschen einsam waren sie deshalb damals schon und die Familie rückte evtl. zu sehr ins Zentrum. Jetzt als junge Erwachsene ist das kein Problem mehr und sie sagen heute, dass das Homeschooling das Beste war, was ihnen passiert ist und sie es wieder so machen würden.
Für mich als Mutter war es eine schöne Zeit, allerdings habe ich manchmal, besonders in den höheren Schuljahren, den Druck der Verantwortung recht gespürt. Am Anfang weiss man ja noch nicht, ob es funktioniert und die Kinder am Ende in der Gesellschaft zurecht kommen.
Wenn ich das Ganze noch einmal machen würde, dann würde ich trotzdem, vor allem im sozialen Bereich, einiges anders machen. Ich denke, dass es ein grosser Vorteil wäre, wenn sich mehrere Familien zusammenschliessen würden, die änliche Erziehungsvorstellungen haben. Was man aber wahrscheinlich trotzdem nicht vermeiden kann: es entwickeln sich in solch einem Umfeld sehr besondere Kinder mit vielen Interessen und starkem sozialen Engagement, die, wenn sie dann in ein "normal" beschultes Umfeld kommen, mit ihren Kollegen eventuell nicht so gut zurecht kommen.
Für uns war das Homeschooling der richtige Weg, ich würde ihn wieder wählen und meine Kinder ja sowieso. Ich kann also trotz gewisser Nachteile allen Mut machen, die ihn ebenfalls gehen möchten.

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Hausdrache
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Re: Homeschooling

Beitrag von Hausdrache »

Clematis
spannend, danke vielmals.

Anschluss
dazu kann ich sagen, unsere Grossen waren an einer Privatschule. Stofflich kamen sie mit riesigen Lücken an die Oberstufe, so die Aussage ihrer Lehrer. das war ein halbes Jahr ein Problem. Auch die Lehrstellensuche ging problemlos, unsere Grosse ist aber eine gute Schülerin und hat auf dem höchsten Niveau abgeschlossen. die Privatschule hat keinen interessiert, da zählen die Zeugnisse der Oberstufe.

Von daher hätte ich keine Angst, meinen Kleinen das beizubringen, was sie können müssen, habe ja meine Schüler auch jeweils drei Jahre und dann gebe ich sie wieder ab.

Soziales
das macht mir immer weniger Sorgen. Wenn ich sehe, was man solziales an den Schulen lernt, dass frage ich mich, ob ich das für meine Kinder wirklich brauche. Unsere sind in diversen Vereinen dabei, Turnen, Blauring, Ministranten. Ich denke, das würde ich dann wohl eher ausbauen. Gerade Sommerlager mit anderen Kindern, bringt sozial viel mehr, als jede Schulwoche. Unsere gehen aber auch sehr gerne. Auch in den Sportvereinen, im Orchester etc. lernen sie extrem viel, auch im sozialen Bereich. Und mit einem Sportverein wären die Sportlektionen geklärt. Unsere Grosse kann überigens das, was sie im Sport zeigt nicht vom Schulsport, sondern alles von den Riegen in denen sie turnt. Sie war koordinativ sehr auffällig im KIGA, wurde als problematisch angesehen. Heute ist sie mehrfache Schweizermeisterin. Die Schule fand es einfach auffällig, sie werde sportlich halt nie ein ASS. Ja genau. Von daher braucht es auch diese Erfahrung nicht.

Buntschatten
ich denke, wir haben immer mehr solche Kinder in den Klassen, nur die Gesellschaft ist noch nicht so weit und deshalb sucht man dann halt auch nach anderen Möglichkeiten. Es wird noch einige Jahre dauern, bis die Staatsschule der neuen Kindergeneration gerechter wird.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Janin
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Re: Homeschooling

Beitrag von Janin »

Hallo Zusammen

Habe jetzt das ganze Thema sehr interessiert durchgelesen und finde es äusserst spannend. Kenne auch den ein oder anderen Autor von Euch aus anderen Themen und weiss, dass ihr aus Erfahrung sprecht, was
mir zusätzlich glaubhaften Input vermittelt hat.

Da ich, wie auch GG keinerlei pädagogische Ausbildung haben ist das leider nicht möglich.

Unser Grosser ist jetzt in der 1. Klasse (ADL Klasse) und total happy... er hat aber auch eine super Lehrerin, die ihre Klasse so nimmt und leitet, dass die Kids motiviert sind und bleiben... da lag sogar zwischen Weihnachten und Frühlingsferien ein 3 wöchiges Musicalprojekt drin, welches die Kinder mit Begeisterung umgesetzt haben und jetzt voller Elan in die letzten strengen Wochen vor den Sommerferien gestartet sind.

Unserer Mittlerer fällt aus dem Rahmen... ich habe das Gefühl, dass die Kindergärtnerin nicht weiss wie sie ihn nehmen soll und einzig die Heilpädagogin, die er 1x wöchentlich sieht ist begeistert von ihm, seiner sozialen Ader, seiner Intelligenz und seiner Eigenart... aber das ist nicht unser System... er hat jetzt noch ein Jahr Kiga vor sich und es graut mir vor der Einschulung... ich weiss bis jetzt nicht, was ich mir für ihn wünschen würde... Regelklasse von 20-25 Kindern, wo er vermutlich untergehen wird oder doch ADL, wo pro Jahr max. 6-7 Kinder sind, insgesamt dann auch 18-21... aber viel mehr Eigenverantwortung verlangt wird...die Entscheidung liegt bei der Kindergärterin mit möglichem Input von den Eltern aber ob der wirklich berücksichtigt wird???

Was ich eigentlich sagen möchte, dass ich allenfalls mal versuchen werde mich etwas schlau zu machen, ob es in unserer Region Eltern gibt, die das Homeschooling praktizieren und ob sie einen Jungen wie unseren Sohn aufnehmen würden... danke für Eure Ausführungen!
Grüessli

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mamily
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Re: Homeschooling

Beitrag von mamily »

hallo zusammen

ich bzw wir sind auch immer wieder am überlegen gewesen (und tun es immer noch) ob wir unseren sohn (bzw bald auch unseren 2.) homeschoolen sollen - leider geht das nicht, da weder GG noch ich lehrer sind. private alternativen gibt es in unserer ecke auch keine also sind wir im moment im system "gefangen".

wir haben vorher lange zeit in USA gewohnt und dort sind sogenannte "coops" weit verbreitet.

eine "coop" ist im prizip ein zusammenschluss gleichgesinnter eltern, die ihre kinder dann zusammen mit (gleichgesinnten ;) lehrern unterrichten. es gibt unterschiedliche coops mit unterschiedlichen "schwerpunkten", die einen gehen nur in den wald, die anderen machen mehr musik etc. pp. solche "coops" gibt es meines wissens nach in der CH nicht - doch das wäre für uns die ideale form. kleine klasse, individuelles eingehen auf die kinder, eltern sind mit dabei (was ich gerade in den ersten jahren extrem wichtig finde dass die eltern wissen was geht und ihr kind direkt und individuell "auffangen" können) - dennoch hat das kind "soziale kontakte" und geht auch auf eine "schule". nicht nur akademisch, sondern v.a. sozial sind diese kinder total weit und ihren gleichaltrigen um längen voraus. die vorteile von home- / coop schooling überwiegen bei weitem und zumindest in USA sind kinder aus diesen bildungsformen in höheren schulen / unis etc sehr gerne gesehen da sie eben gefestigte persönlichkeiten mit klaren zielen etc. sind und akademisch um nichts hinter her hinken.

so, genug geschrieben ;) ich mach mal ganz plump ein aufruf:

wer hat grundsätzlich an so einer "homeschooling light / coop" version interesse?

gebraucht werden würden: mind. 1 lehrer und bis zu 5 Kinder mit Eltern, die auch gerne aktiv am lernen ihres kindes beteiligt sind :) (sollten sich mehr kinder "finden" bräuchten wir demendsprechend mehr Lehrer ...)

Geographisch wäre von uns nördlich von ZH (also alles zwischen Winti und Bülach) ideal. wer interesse hat kann sich bitte auch gerne direkt bei mir per PN melden, dann können wir uns mal zu einer brainstorming session zusammensetzten ;) ich geb auch gerne weitere infos, links etc bekannt, will hier nur nicht ein ewig langes post posten das dann doch niemanden interessiert ;)
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mit sternchen 01/2010

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schnüseli
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Re: Homeschooling

Beitrag von schnüseli »

Ja, wirklich interessante Diskussion hier. Ich überlege mir seit einigen Monaten auch, ob Homeschooling nicht das Richtige wäre für unsere Tochter. Sie ist jetzt in der 1. Klasse und geht am Druck kaputt. Sie zeigt krasse Stresssymptome wie Kopfschmerzen, Hautausschläge und häufiges Aufs-WC-Gehen. Sie macht es zwar gut in der Schule, aber da sie bei ihr in der 1. Klasse jeden Tag mehr oder weniger Hausaufgaben haben und jede Woche 1-4 Tests hat sie einfach mega Stress. Dank all den Mathe-Tests hat sie jetzt schon eine Abneigung gegen Mathe! Das gibt's doch nicht, oder?! Bin recht auf die Welt gekommen seit sie in der 1. Klasse ist!

Und sie ist an so vieles interessiert, konnte im Kindergarten bereits lesen und schreiben (da sind wir jetzt bei einem totalen Stillstand :roll: ), musiziert gerne und macht gerne Sport und wächst zweisprachig auf. Ich habe einfach oft das Gefühl, dass ich ihr Zuhause mehr bieten könnte, v.a. mehr das auf sie und ihre Interessen zugeschnitten ist.

Ich bin habe eine heilpädagogische Ausbildung (von Amerika) und arbeite zurzeit als Englischlehrerin, habe aber keine offizielle Lehrerausbildung, aber im Kanton Bern dürfen auch sonstige Eltern homeschooling machen. Mein Mann ist einfach total dagegen, deshalb weiss ich nicht sicher wie weiter.

Lese hier gerne mal mit während ich mich in den nächsten Wochen entscheiden muss wie weiter im August!
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siri
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Re: Homeschooling

Beitrag von siri »

Schnüseli, ich finde es furchtbar wenn schon ein 1. Klässler soviele Test hat. Mein 1. Klässler hatt keine Prüfung. Das gibts erst in der 2. Klasse. Kannst Du nicht mit der Lehrperson reden?Wir haben nur 3x pro Woche Hausaufgaben max. 10 Minuten. Mach das was für Dich stimmt. Vielleicht findest Du ja auch jemand mit dem Du zusammen arbeiten kannst.

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schnüseli
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Re: Homeschooling

Beitrag von schnüseli »

Siri, ja, ich finde es auch schlimm, v.a. die Reaktionen der Kinder auf diesen Druck! Meine Tochter ist nicht die einzige, die leidet. Ja, ich habe schon mit der Lehrerin geredet aber sie meint ich soll einfach nicht so darauf eingehen und keine grosse Sache daraus machen. Wie bitte? Wenn meine Tochter fast jeden Tag Kopfweh hat usw.?? Zum Glück macht sie ja die Hausaufgaben noch relativ gern und schnell (ausser Mathe, aber ich kenne andere, die sind z.T. eine Stunde dran!) und macht sie die Tests auch gut. Sonst wäre es ja noch viel schlimmer!
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siri
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Re: Homeschooling

Beitrag von siri »

Schnüseli, mit Euer Lehrerin hätte ich auch Konflikte. Da wäre Homeschooling oder Privatschule für mich auch ein Thema.

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schnüseli
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Re: Homeschooling

Beitrag von schnüseli »

Na ja, habe heute mal in Ruhe mit unserer Tochter geredet und sie möchte weiterhin in die Schule. Für sie ist Homeschooling kein Thema, leider... Ich denke, dann muss ich es wohl lassen, denn ich möchte sie ja nicht dazu zwingen... Lese hier aber mal mit, finde es nämlich ein spannendes Thema!
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nera
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Re: Homeschooling

Beitrag von nera »

Eine spannende Diskussion ist hier entstanden.

Ich stehe mittendrin, bin Heilpädagogin in einer Klasse und stehe zwischen Schülern und Lehrerin, aber irgendwie halt mehr auf der Seite der Schüler. Das mit den vielen Tests und sinnlosem abarbeiten von Blättern oder Arbeitsheften kann ich nicht mit meinem Verständnis von Unterricht zusammenbringen. Den Schülern wird viel zu oft aufgezeigt was sie nicht können und sie müssen das und das noch üben und hier eine Therapie und hier eine nächste. Es kann und darf doch nicht sein, dass bereits 1. Klässler nach wenigen Wochen nicht mehr Fragen und nur noch wenigen von ihren Interessen nachgehen können, oder? Schon nach dieser Zeit haben sie gelernt, dass man für die Schule und gut Noten lernt, aber wofür man das jemals brauchen kann, keine Ahnung, sie können nur sehr wenig mit ihren Leben verbinden und genau das ist doch der Punkt, man muss doch an Bekanntem anknüpfen können und so weiterlernen.
1. Klässler die in die Schule kommen und bereits lesen und schreiben oder rechnen können müssen doch nicht noch einmal den gesamten Leselehrgang mitmachen, ist aber leider Tatsache, alles andere sei zu aufwändig und kompliziert.

Vorher habe ich einige Jahre an privat geführten Heimschulen gearbeitet und Schule ganz anders gestaltet, aber auch mit viel weniger Schülern in der Klasse max 8-9 und nicht 20 bis 25. Wir hatten viel mehr Bewegung, haben Projekte gemacht wo die Schüler an ihren Themen gearbeitet haben und kleine Vorträge, Infoblätter oder Material für sich und andere gemacht, waren viel draussen und haben viel von dem Schulstoff weggelassen der in der Staatsschule abgearbeitet wurde, aber am Schluss trotzdem in den Hauptfächern die Ziele erreicht. Viel Unterrichtszeit haben wir zusammen gesprochen, nach Antworten gesucht und uns auch praktisch betätigt, z.B. beim Backen, einkaufen usw.

Meine eigenen Kinder kommen nun auch in die Schule und für mich stellt sich die Frage nach Homeschooling auch zum Glück hat mein GG den Film Alphabet gesehen und stellt seither die Schule auch in Frage. Aber ob ich den Mut dazu habe? Ich denke auch dass 1-2 Lektionen am Tag reichen um den Stoff zu bewältigen.

mamily
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Re: Homeschooling

Beitrag von mamily »

[quote="nera"... Es kann und darf doch nicht sein, dass bereits 1. Klässler nach wenigen Wochen nicht mehr Fragen und nur noch wenigen von ihren Interessen nachgehen können, oder? [/quote]

:( trauriger weise hat das mein sohn schon im kindergarten "gelernt" - es dauerte die letzten, gott sei dank langen, Osterferien 10 tage (!!!) bis er wieder der neugierige, fragende junge war der letzten August einschulte - erschreckender weise ist er jetzt, nach 10 Tagen Kindergarten, wieder im "Augen zu und durch"-Modus :(
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mit sternchen 01/2010

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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

Unser lebenslustiges neugieriges Mädchen ist auch eher "tuuch" seit sie in den Kindergarten geht. Mit den Blockzeiten und nicht angepassten Rahmenbedingungen ist der Kindergarten nicht mehr wirklich kindgerecht. Zudem wird das Kind bei uns nicht dort gefördert, wo das Interesse liegt, sondern bekommt stattdessen zu verstehen, wo seine Defizite sind. Individuelles Lernen ist schon aufgrund der Klassengrösse und der Raumenge nicht möglich. Überall wird gespart, leider hier an einem total falschen Ort.
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