Homeschooling

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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flying_blondie
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Re: Homeschooling

Beitrag von flying_blondie »

Ach Mistral, schade wohnt ihr dafür zu weit von uns weg :-( finde dein Vorhaben super.

Lg

mamily
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Re: Homeschooling

Beitrag von mamily »

flying_blondie, in welcher Region wohnst du denn?

wir überlegen auch homschooling zu starten, hätten aber eher mehr was in richtung "coop schooling", also unterricht wo sich mehrere zusammen tun.

wir wären in ZH nord, idealerweise zwischen winterthur, bülach, koten, brüttisellen - die ecke...

meld dich doch wenn du aus der Ecke kommst, dann können wir genaueres besprechen :)

und wer sonst noch interesse hätte, bitte auch melden!

würd mich freuen!
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mit sternchen 01/2010

nera
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Re: Homeschooling

Beitrag von nera »

@Mamily und Bonsai73
Ja, stimmt eigentlich beginnt es oft schon dann, je nach Kiga halt. In unserem Kiga hier sind die Kinder relativ frei, dürfen viel nach draussen und es hat von der Hobelbank bis zur Bauecke mit Legos, Traktoren, Baufahrzeugen usw, auch Dinge die Jungs interessieren. Und in der Bibliothek eine nette Lehrerin die ihnen viele Fragen beantwortet und Bücher heraussucht, auch wenn sie eigentlich nicht für die Altersstufe gedacht wären :-). Aber die Schule wird dann anders werden...

Schlimm oder? Wieso beschäftig man Kinder die Ideen haben, Neugierig sind und Kreativität zeigen nicht anders?

Es gibt übrigens noch ein Projekt, Schulen der Zukunft, http://www.schulen-der-zukunft.org/, dort geht es darum die Schule der Zukunft zu gestalten und was es dazu braucht.

Unter anderem wird dort auch folgendes Buch vorgestellt: http://www.amazon.de/Wie-wir-Schule-mac ... 3813506185, hier kommen drei Schülerinnen zu Wort und zeigen auf wie ihre Potentialentfaltende Schule in Berlin funktioniert.

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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

nera hat geschrieben:@Mamily und Bonsai73
Ja, stimmt eigentlich beginnt es oft schon dann, je nach Kiga halt. In unserem Kiga hier sind die Kinder relativ frei, dürfen viel nach draussen und es hat von der Hobelbank bis zur Bauecke mit Legos, Traktoren, Baufahrzeugen usw, auch Dinge die Jungs interessieren. Und in der Bibliothek eine nette Lehrerin die ihnen viele Fragen beantwortet und Bücher heraussucht, auch wenn sie eigentlich nicht für die Altersstufe gedacht wären :-). Aber die Schule wird dann anders werden...

Schlimm oder? Wieso beschäftig man Kinder die Ideen haben, Neugierig sind und Kreativität zeigen nicht anders?
Wow, eure Kinder gehen mit dem Kindergarten in die Bibliothek?

Bei uns sind es 23 Kinder auf sehr engem Raum. Das Spielmaterial ist eher dürftig (keine Legos, kein Hobelbank, der zur Verfügung steht). Auch draussen: Wenns regnet gibts da nur ein Teerplätzli. Man geht selten alle miteinander nach Draussen (Spaziergang, Ausflug). Der Turnunterricht findet vielleicht alle paar Wochen mal statt. Gesungen wird ab CD-Gerät. Es wurde noch nie Theater gespielt .
Wir gehen privat in die Biblio (Tochter hat sich das Lesen selber beigebracht). Wir kleistern, sägen, hammern, weben, sticken, knüpfen, häkeln, singen zu Hause. Unsere Tochter macht in ihrer Freizeit einen Kampfsport, so kommt sie trotzdem noch zu ihrer Turnstunde...
Zuletzt geändert von Bonsai 73 am Di 8. Jul 2014, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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bodega
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Re: Homeschooling

Beitrag von bodega »

eure erfahrungen sind ja frustrierend! ich frage mich, welche andere möglichkeiten es gäbe, die qualität der schule zu heben?

schwarzelfchen
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Re: Homeschooling

Beitrag von schwarzelfchen »

zum homeschooling an sich werde ich nicht viel sagen, ich finde aus mehreren gründen, dass es nicht unbedingt das wahre ist, ich teile auch nicht die abneigung zur regelschule, die manche haben.

ich wollte anmerken, dass ich es unglaublich (unglaublich im sinne von jenseits, nicht im sinne von unglaubwürdig) finde, was bonsai zb über den kindergarten ihrer tochter erzählt. wenn ich den mit dem kinski meines kindes vergleiche, da gibt es alles an spielmöglichkeiten, die das herz begehren, sie gehen jeden tag raus, alle zwei wochen in den wald, jede woche turnen, viele vorschulspiele, malen, basteln, singen, tanzen, freispiel. sie haben immer über mehrere wochen ein bestimmtes thema (im letzten jahr haben sie die 4 elemente gemacht zb). es gibt eine tobeecke. es sind 18 kinder, ein städtischer kindergarten.

und diese beiden kindergärten sind im selben land, und noch in einem land, das eigentlich genug geld hat. das kann doch nicht sein. es kann doch nicht sein, dass der schulstandort soviel ausmacht. und anstatt sich ins homeschooling zu flüchten, würde ich lieber gucken, wie ich die zustände ändere. denn homeschooling betreiben können die wenigsten, die meisten menschen sind auf öffentliche schulen angewiesen, (und zum glück gibt es die, ihr wollt nicht dahin, wo es das nicht gibt und wo es massivst auf den geldbeutel der eltern draufankommt, welche schulbildung ihre kinder erhalten). man muss nicht alles hinnehmen.

und der punkt mit der gesellschaft finde ich den wichtigsten. ich möchte, dass meine kinder zu erwachsenen werden, die in dieser gesellschaft gut leben können, sich einbringen können, etwas bewegen und verändern können. flucht hilft da nicht.
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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

@schwarzelfchen: Ich selber hätte sowas auch fast nicht geglaubt, hättest du mir dies vor 2 Jahren erzählt. Da ich selber diesen Beruf erlernt und lange ausgeübt habe, nervt es mich gleich doppelt. Bei uns haben nicht mal alle einen Sitzplatz in der Garderobe, da es schlichtweg zu eng ist. Wir wohnen übrigens auf dem Land. Es wird im Sommer alles 25er Klassen geben, da kein Geld für weiteres Lehrpersonal vorhanden ist. Man investiert anscheinend lieber in Heilpädagogen und Klassenassistenzen. :roll:
Ich sehe Homeschooling nicht als Flucht, sondern als Chance für verschiedene Kinder. Sich in die Gesellschaft einbringen kann auch ein Kind, welches zu Hause geschult wird. Es heisst ja nicht dass Homeschooling-Kinder nicht auch noch in Vereinen (Pfadi, Turnen, Schwimmen, Kampfsport etc.) mit dabei sind. :wink:
Ausserdem wage ich den positiven Einfluss der Schule zu bezweifeln, wenn ich jeweils die Oberstüfeler kiffend, johlend, rauchend und mit Alkohol im Becher vor unserem Kindergarten hängen sehe. Sie hinterlassen jedesmal eine totale Sauerei und ich hoffe doch fest, dass unser Kind mal einen anderen Weg einschlagen wird. :wink:
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tukki
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Re: Homeschooling

Beitrag von tukki »

schwarzelfchen hat geschrieben:zum homeschooling an sich werde ich nicht viel sagen, ich finde aus mehreren gründen, dass es nicht unbedingt das wahre ist, ich teile auch nicht die abneigung zur regelschule, die manche haben.

ich wollte anmerken, dass ich es unglaublich (unglaublich im sinne von jenseits, nicht im sinne von unglaubwürdig) finde, was bonsai zb über den kindergarten ihrer tochter erzählt. wenn ich den mit dem kinski meines kindes vergleiche, da gibt es alles an spielmöglichkeiten, die das herz begehren, sie gehen jeden tag raus, alle zwei wochen in den wald, jede woche turnen, viele vorschulspiele, malen, basteln, singen, tanzen, freispiel. sie haben immer über mehrere wochen ein bestimmtes thema (im letzten jahr haben sie die 4 elemente gemacht zb). es gibt eine tobeecke. es sind 18 kinder, ein städtischer kindergarten.

und diese beiden kindergärten sind im selben land, und noch in einem land, das eigentlich genug geld hat. das kann doch nicht sein. es kann doch nicht sein, dass der schulstandort soviel ausmacht. und anstatt sich ins homeschooling zu flüchten, würde ich lieber gucken, wie ich die zustände ändere. denn homeschooling betreiben können die wenigsten, die meisten menschen sind auf öffentliche schulen angewiesen, (und zum glück gibt es die, ihr wollt nicht dahin, wo es das nicht gibt und wo es massivst auf den geldbeutel der eltern draufankommt, welche schulbildung ihre kinder erhalten). man muss nicht alles hinnehmen.

und der punkt mit der gesellschaft finde ich den wichtigsten. ich möchte, dass meine kinder zu erwachsenen werden, die in dieser gesellschaft gut leben können, sich einbringen können, etwas bewegen und verändern können. flucht hilft da nicht.
Das unterschreibe ich voll!
Ist ja schlimm bei Euch, Bonsai.
Aber ich bin sicher, dass das die Ausnahme ist.
Bonsai 73 hat geschrieben: Ausserdem wage ich den positiven Einfluss der Schule zu bezweifeln, wenn ich jeweils die Oberstüfeler kiffend, johlend, rauchend und mit Alkohol im Becher vor unserem Kindergarten hängen sehe. Sie hinterlassen jedesmal eine totale Sauerei und ich hoffe doch fest, dass unser Kind mal einen anderen Weg einschlagen wird. :wink:
Ich frage mich schon, warum Du hier den positiven Einfluss der Schule bezweifelst und nicht den der Eltern!?


Bodega,
Ändern kann man etwas, indem man sich selber engagiert, sich einbringt (Elternforum/- Mitwirkung), aktiv wird. Ich erlebe leider viele Eltern als motzende, unengagierte Personen, die überall das Negative suchen und auch finden. Ausser bei sich selber. Da ist scheinbar immer alles ganz prächtig. :roll: :mrgreen:

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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

@tukki: Natürlich macht das Elternhaus auch viel aus. Ich wollte nur aufzeigen, dass die Schule diese Kinder wohl nicht sozialisieren konnte. Schwarzelfchen bezweifelt, dass sich Kinder gescheit in die Gesellschaft einbringen können, die Zuhause geschult worden sind. Da ist mir halt diese Gruppe Jungendlicher in den Sinn gekommen um aufzuzeigen, dass die Schule wohl keinen grossen Einfluss hat, ob man mal ein angenehmer Erwachsener wird, der mitdenkt und sich integriert oder eben nicht. :wink:
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Mistral
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Re: Homeschooling

Beitrag von Mistral »

Interessant wie sich das Thema entwickelt. Klar gibt es für alles Vor- und Nachteile. Für mich persönlich und unsere Familiensituation überwiegen momentan die Vorteile des Homeschoolings.

Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Familie aus der Umgebung, die sich uns anschliessen möchte. Ich stelle mir vor, dass die Kinder mehrmals pro Woche gemeinsam "unterrichtet" werden, die Eltern können sich dabei abwechseln. Meine Tochter nimmt bereits an zwei Freizeitkursen teil und das mit viel Freude. Ich denke, dass wir solche Freizeitaktivitäten langfristig ausbauen würden und durch Pfadi usw. ergänzen. Ausserdem gibt es viele tolle Ferienlager.

@flying blondie
Ach schade, das wäre toll gewesen mit deinen Mädels!

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Nellino
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Re: Homeschooling

Beitrag von Nellino »

Bei uns ist es so, dass einfach der unterschied von zu vor fünf jahren extrem ist. Vor fünf jahren als der grosse im kiga war, da wurde nix gross abgklärt. Ich meine er sprach quasi zwei jahre nix, war im turnen nicht der hecht...aber kopfmässig sehr weit.
Nun , eben fünf jahre später der kleine, hat dank zahnunfall seit einem jahr oben keine schaufeln (wachsen nun langsam endlich), spricht daher schlecht, kopfmässig weit, Turnern weit..aber dank dem schlechtsprechen stufen sie ihn überall grad zu den kleinsten ein, also aussortieren...therapieren etc.
Ich hätte vor paar Jahren gesagt wir haben eine super schule, gut für alle kinder. Doch nun hab ich die Meinung auch ändern müssen. Ist ein Kind nicht in der Norm, dann wird's schwer.
Was hier auch ist, es gibt viele Eltern die sich extrem einmischen. Ich finde es gibt Sachen wo die schule einfach entscheidet und nicht immer alles mit den Eltern...
Aber das Thema ist mega interssant hier und ich les gerne mit.
Wir wären Region brugg.
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knallfröschli
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Re: Homeschooling

Beitrag von knallfröschli »

Ich finde es ein sehr spannendes Thema. Und doch finde ich es sehr schade, dass das Vertrauen in die öffentliche Schule nicht mehr da ist, sehe aber durchaus einige Probleme in der Volksschule.
Ich arbeite selber an einer Primarschule als Fachlehrerin und habe in den letzten Jahren viel enttäuschendes vor allem von Seite Kanton und Schulbehörde erlebt. Zum Beispiel brüstet sich unser Schulpräsident damit, dass wir pro Schüler am wenigsten Stellenprozente haben im Kanton. Dabei wären doch genau kleinere Klassengrössen sinnvoll. Solche völlig "sorry hirnverbrannten" Aussagen werden leider immer häufiger. Der Spardruck ist gross. Jobsharings werden möglichst vermieden, weil das zuviel kostet. Wenn man Material einkaufen will muss man fast jeden Franken vom Schulleiter absegnen lassen. Sparen sparen sparen und das leider auf Kosten der Schulkinder.
Da bleiben dann oft die offenen Lernformen an mangelndem Platz oder Material hängen, leider! Auch steht und fällt vieles mit der Lehrperson. Manche sind von all dem administrativen Aufwand, der zusätzlich zum Kerngeschäft anfällt überfordert und streichen diese Zeit dann an der Vorbereitung der Lektionen weg. Die zeitliche Belastung solcher oft unsinnigen Dinge ist gross.
Die ja nun überall eingeführten Schulleitungen sollen diesen Aufwand den Lehrern ein Stück weit abnehmen, aber meine Erfahrung zeigt, dass wir seit die Schulleitung da ist fast noch mehr Aufwand betreiben müssen um theoretisch die Schule zu entwickeln. Leider hapert es an vielen Stellen dann an der Ausführung.

Dies meine Sicht zur Volksschule. Leider sind Reformen sehr langfädig und die Politiker, die diese absegnen müssen haben ja sowas von keine Ahnung... Die ideale Schule wird es wohl nie geben. Bei der vielfalt an Kindern kann es ja gar nicht für alle die ideale Schule geben.

Meine Jungs sind noch nicht im Kiga, bin aber gespannt wie sie dann den Einstieg schaffen. Zu Hause beschulen kann ich mir (noch) nicht vorstellen, zudem würde meine Ausbildung wahrscheinlich nicht reichen.

schnäfeli
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Re: Homeschooling

Beitrag von schnäfeli »

Hallo Mistral

Ich habe mich auch schon mit dem Gedanken befasst, meine Kinder sind exakt im selben Alter wie deine.
Ausserdem wohnen wir ebenfalls im Zürcher Oberland.

Würdest du mir eine PN machen?

schwarzelfchen
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Re: Homeschooling

Beitrag von schwarzelfchen »

bonsai: ich denke kaum, dass die schule per se kiffende und saufende jugendliche macht. die mehrheit der jugendlich kifft und säuft nicht, denen wird einfach weniger aufmerksamkeit zuteil, auch medial. und nicht aus allen kiffenden und saufenden jugendlichen werden solche erwachsene.
auch denke ich nicht, dass kinder, die zuhause unterrichtet werden zwingend sozial nicht kompatibel sind. ich denke mir aber, dass es für dinge wie berufsausübung einfacher ist, wenn man die gesellschaft "kennt", genauso wie mit dem einbringen.

zusätzlich halte ich die meisten menschen nicht für adäquat ausgebildet, ihre kinder zu unterrichten. ich hab zb ein hochschulstudium, mein mann ist lehrer am gymi, weder er noch ich würden es sich zutrauen. und primarlehrausbildung schön und gut, aber kinder brauchen dann auch noch etwas anderes, wenn sie älter werden. und gymistoff vermitteln mit primarlehrdiplom? sehe ich nicht, es gibt schon einen grund, weshalb die ausbildung dafür länger dauert. und von diesem unschooling-zeug halte ich nichts.

aber missstände an den öffentlichen schulen gibt es weiss gott genug, und da müsste angesetzt werden, es kann nicht sein, dass man milliarden in die militärische aufrüstung steckt zb, aber bei der bildung spart. das geht einfach nicht.
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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

@schwarzelfchen: Ich denke die Idee eines Homeschooling ist nicht die Kinder von der Gesellschaft auszuschliessen. Viel mehr gibt es immer mehr Kinder, die in unserem System keinen richtigen Platz finden. Für genau diese Kinder kann es eine grosse Chance sein! Ich denke mit genügend eigenem Engagement sollte es möglich sein, sein Kind unterrichten zu können. Grad wenn mehrere Familien sich am Projekt beteiligen, sollte dies sicher funktionieren.

Selber kenne ich Staatsschule und Privatschule. Habe beides besucht und an der Staatsschule unterrichtet. Könnte ich für mich nochmals aussuchen, würd ich mich schwer tun, denn der Erfolg steht und fällt immer mit der Lehrperson/den Lehrpersonen. Es gab an beiden Schulen gute und schlechtere Lehrer und solche die mir entsprochen haben oder eben nicht. :wink:

Die Sparmassnahmen gefallen mir auch überhaupt nicht, gehören aber leider zur heutigen Zeit. Keine Ahnung ob und wie man dies wieder ändern könnte.
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schwarzelfchen
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Re: Homeschooling

Beitrag von schwarzelfchen »

und der erfolg ist vorprogrammiert und klappt, wenn die lehrpersonen die eigenen eltern sind? seh ich nicht.
zudem kann man dann keinem eigenen beruf nachgehen - es muss also jemand finanzieren können (stichwort hausfrauenehe).
ich denke nicht, dass das ein konzept ist, das mehrheitsfähig ist. daher denke ich ist es sinnvoller, sich um das bestehende system zu kümmern, zu gucken wo und warum kinder durch die raster fallen etc. ich glaube ehrlich gesagt auch der mär nicht, dass immer mehr kinder nicht reinpassen, es gab schon immer kinder, die nicht reinpassten, aber früher hat man das ignoriert, hingenommen und es wurde dann halt nix aus dem kind, bös gesagt. heute versucht man wenigstens, mehr zu tun, auch wenn es manchmal gehörig gegen hinten losgeht. (übertherapierung zb).

wie gesagt, ich persönlich halte grundschullehrer/innen für kompetent, das zu tun, wozu sie ausgebildet sind: kinder zu unterrichten. aber nicht jugendliche. und nicht auf ein niveau, das sie selbst möglicherweise gar nie gemacht haben. das wiederrum finde ich dann einschränkend fürs kind, das ist ja dann quasi wie von vornherein das kind von der hochschule ausschliessen, weil dafür braucht man matura. und wenn ich sehe wie kinder, die zb an steinerschulen waren, bei uns am gymi hoffnungslos gescheitert sind, und das nur, weil sie so grosse lücken hatten, und das system nicht kannten - ist das nicht unfair den kindern gegenüber? ich kenne auch einen fall, wo die eltern das kind auf eine freie schule schickten, nach 3 jahren merkten, der junge lernt nix, und ihn dann wieder in die regelschule gaben, und das kind kam einfach nicht mehr rein - wäre er von anfang an in der regelschule gewesen, hätte er viel mehr möglichkeiten gehabt. ich finde solche dinge sind einfach gefahren des homeschoolings für kinder.

natürlich kann man das mit dem sparen ändern, ich sehe auch nicht, wieso das zur heutigen zeit gehören sollte. man kann den rotstift auch woanders ansetzen. bei den militärausgaben etwa.
mit schwarzelfelinchen 04/09 und minischwarzelfelinchen 03/12

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Bonsai 73
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Re: Homeschooling

Beitrag von Bonsai 73 »

schwarzelfchen hat geschrieben:und der erfolg ist vorprogrammiert und klappt, wenn die lehrpersonen die eigenen eltern sind? seh ich nicht.
zudem kann man dann keinem eigenen beruf nachgehen - es muss also jemand finanzieren können (stichwort hausfrauenehe).
ich denke nicht, dass das ein konzept ist, das mehrheitsfähig ist. daher denke ich ist es sinnvoller, sich um das bestehende system zu kümmern, zu gucken wo und warum kinder durch die raster fallen etc. ich glaube ehrlich gesagt auch der mär nicht, dass immer mehr kinder nicht reinpassen, es gab schon immer kinder, die nicht reinpassten, aber früher hat man das ignoriert, hingenommen und es wurde dann halt nix aus dem kind, bös gesagt. heute versucht man wenigstens, mehr zu tun, auch wenn es manchmal gehörig gegen hinten losgeht. (übertherapierung zb).

wie gesagt, ich persönlich halte grundschullehrer/innen für kompetent, das zu tun, wozu sie ausgebildet sind: kinder zu unterrichten. aber nicht jugendliche. und nicht auf ein niveau, das sie selbst möglicherweise gar nie gemacht haben. das wiederrum finde ich dann einschränkend fürs kind, das ist ja dann quasi wie von vornherein das kind von der hochschule ausschliessen, weil dafür braucht man matura. und wenn ich sehe wie kinder, die zb an steinerschulen waren, bei uns am gymi hoffnungslos gescheitert sind, und das nur, weil sie so grosse lücken hatten, und das system nicht kannten - ist das nicht unfair den kindern gegenüber? ich kenne auch einen fall, wo die eltern das kind auf eine freie schule schickten, nach 3 jahren merkten, der junge lernt nix, und ihn dann wieder in die regelschule gaben, und das kind kam einfach nicht mehr rein - wäre er von anfang an in der regelschule gewesen, hätte er viel mehr möglichkeiten gehabt. ich finde solche dinge sind einfach gefahren des homeschoolings für kinder.

natürlich kann man das mit dem sparen ändern, ich sehe auch nicht, wieso das zur heutigen zeit gehören sollte. man kann den rotstift auch woanders ansetzen. bei den militärausgaben etwa.
Verstehe ich das richtig? Du unterstellst Privatschulen generell, dass sie nichts taugen?

Gelder fürs Militär werden ganz sicher nicht auf andere Kässeli umverteilt. :wink: Ausserdem fehlt es nicht nur im Bildungswesen an Geld sondern auch im Gesundheitswesen und an vielen anderen Orten. :wink:

Es hat hier keiner; so glaube ich wenigstens, von einer Heimbeschulung bis zur Matur gesprochen. Das Kind hat ja trotz Schule zu Hause ein Lernziel zu erreichen und kann somit auch jederzeit auf die normale Schule umsteigen.
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Re: Homeschooling

Beitrag von Phase 1 »

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mamily
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Re: Homeschooling

Beitrag von mamily »

schwarzelfchen hat geschrieben:und der erfolg ist vorprogrammiert und klappt, wenn die lehrpersonen die eigenen eltern sind? seh ich nicht.
nein sicher nicht - aber er ist auch nicht vorprogrammiert wenn man in die regelschule geht!
ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass der erfolg eher zu hause vorprogrammiert ist als in der schule - wenn die voraussetzungen stimmen (= eltern die das aus überzeugung machen und den stoff ihren kindern vermitteln könne) - stichwort individuelle betreuung ;)

schwarzelfchen hat geschrieben: zudem kann man dann keinem eigenen beruf nachgehen - es muss also jemand finanzieren können (stichwort hausfrauenehe).
wenn sich mehrere familien das homeschooling aufteilen ist das garantiert möglich. denke sogar, dass teilzeit mit einem ausgereiften homeschooling modell mit mehreren familien gemeinsam arbeitnehmer-freundlicher ist als ein starres schulsystem mit fixen anwesenheitszeiten und hort-schiesszeiten!
schwarzelfchen hat geschrieben: ich denke nicht, dass das ein konzept ist, das mehrheitsfähig ist. daher denke ich ist es sinnvoller, sich um das bestehende system zu kümmern, zu gucken wo und warum kinder durch die raster fallen etc.
nicht alles muss immer mehrheitsfähig sein - im gegenteil. individualität fördert die vielfalt! wenn alle 0-8-15 sind da gleich gedrillt und genormt dann können wir jegliche innovationen, die von "querdenkern" kommen grad vergessen :( lasst doch alle ihr ding drehen und gut isses!
schwarzelfchen hat geschrieben: wie gesagt, ich persönlich halte grundschullehrer/innen für kompetent, das zu tun, wozu sie ausgebildet sind: kinder zu unterrichten. aber nicht jugendliche. und nicht auf ein niveau, das sie selbst möglicherweise gar nie gemacht haben. das wiederrum finde ich dann einschränkend fürs kind, das ist ja dann quasi wie von vornherein das kind von der hochschule ausschliessen, weil dafür braucht man matura. und wenn ich sehe wie kinder, die zb an steinerschulen waren, bei uns am gymi hoffnungslos gescheitert sind, und das nur, weil sie so grosse lücken hatten, und das system nicht kannten - ist das nicht unfair den kindern gegenüber?
klar ist das den kindern unfair gegenüber - und als eltern die so einen anderen weg einschlagen wird man sich 10000x die gedanken machen ob das auch der richtige weg ist. aber weisst du, ob die kinder, die an der steinerschule oder sonst wo waren, in der regelschule überhaut so weit (=bis in gymi) gekommen wären oder wären diese ev schon vorher "ausgeschieden"?

und zum unterrichten in den höheren stufen: glaubst du ernsthaft die zu hause unterrichteten kinder werden bis sie 18 sind am küchentisch festgebunden? da gibt es zB camps wo diverse themen von fachlueten (lehrern auf entsprechendem sufen-niveau) gelehrt / erarbeitet werden. eltern schliessen sich zusammen und bringen lehrer mit an bord etc. ausserdem wird ja der lernerfolg regelmssig überprüft ...
schwarzelfchen hat geschrieben: natürlich kann man das mit dem sparen ändern, ich sehe auch nicht, wieso das zur heutigen zeit gehören sollte. man kann den rotstift auch woanders ansetzen. bei den militärausgaben etwa.
ich denke dass die regelschule eben nicht für jedes kind gemacht ist - und punkt. das ist ein systemfehler und die sparmassnahmen verschärfen die situation.
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schwarzelfchen
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Re: Homeschooling

Beitrag von schwarzelfchen »

bonsai: nein, wo hab ich geschrieben, dass privatschulen nichts taugen? es gibt sehr gute privatschulen. auch privatschulen mit alternativen konzepten. ich selbst war teilweise ebenfalls auf einer privatschule, die sehr gut war. ich bin einfach der meinung, es sollte einem kind von anfang an die möglichkeit gegeben werden, alles zu erreichen. die steinerschule bietet aber keine matura an, sprich, das kind muss von der steinerschule auf ein normals gymi, wenn es matura machen will. ich würde mein kind niemals an einer schule einschulen, die keinen hochschulzugang anbietet. daher kämen für mich auch nur privatschulen in frage, an denen es möglich ist, die voraussetzungen für ein hochschulstudium zu erfüllen. ob das kind das dann kann oder nicht, ist in erster linie wurst, es geht mir um die möglichkeiten, die nicht ausgeschlossen sein sollen.

mamily: ich weiss, wie homeschooling funktioniert, dankeschön, ich brauche keine belehrung. nur weil ich es nicht für optimal halte, heisst nicht, dass ich mich nicht auskenne. vielleicht sind die mir bekannten beispiele hingegen nicht repräsentativ, das mag sein, die homeschoolen nämlich alle ihre kinder aus weltanschaulichen gründen. und diese diskussion hab ich jetzt bewusst beiseite gelassen.
und das mit den querdenkern ist doch ein vorurteil, ich sehe jedenfalls keine, bei den mir bekannten homegeschoolten (und zt auch schon erwachsenen) kindern, sondern eher das gegenteil, die schablone ist einfach eine noch rigorosere.

und wie gesagt, systeme kann man ändern. man muss es halt versuchen.
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