@ jupi
Neben Startkapital und Fachpersonen, braucht es auch sehr viel Zeit und Kraft, nicht gerade etwas, wovon berufstätige Eltern kleiner Kinder im Überschuss haben.
@ Ursi
Ich fürchte: Ja! Ich höre es auf jeden Fall seit März in sehr vielen Familien, die eigentlich so organisiert sind, dass sie sich Erwerbsarbeit und Betreuung teilen. Ich denke, dass sich halt ein Phänomen, das ich bereits seit Jahren mit sehr viel Verwunderung betrachte, zuspitzt: Selbst wenn Väter eigene Betreuungszeiten haben, wie 1-2 Papitage etc., ist es so, dass kaum sind beide da, die Mutter zuständig ist. Ich staune jeweils derart an Festen, wie Männer ganz selbstverständlich mit einem Bier herumstehen und quatschen, während die Frauen schweissüberstörmt versuchen, das einjährige Kind davon abzubringen, quer über das Buffet zu krabbeln. Und das stundenlang. Nun, wo beide halt auch zu Hause ist für das HO, kommt das noch mehr zum Vorschein. So sehe ich plötzlich Männer, die an ihren Betreuungstagen ganz selbstverständlich etwas zu Mittag auf den Tisch stellen, genauso selbstverständlich sagen: "Ach, gut, Du bist da, dann kannst Du ja das Kind nehmen, während ich koche" und sich dann noch gut fühlen, denn sie kochen ja (meistens etwas ganz einfaches), während sie mit Kind auf dem Arm in einer Telefonkonferenz sitzt.....
@ Leela
Der Mann kann nicht direkt bestimmen. Ich darf als Frau durchaus meinen Arbeitsvertrag selber unterschreiben

Aber indirekt hat halt sein Handeln einen grossen Einfluss auf ihre Ressourcen. Ich kann als Frau anders arbeiten, wenn ich weiss, dass zu Hause jemand mitanpackt, das Kind in die KITA bringt oder es abholt oder einspringt, wenn es im Büro brennt als wenn sich der Mann auf den Standpunkt stellt: "Du kannst arbeiten, aber das ist dann deine Sache, wie Du es unter einen Hut bringst" und ja, solche Männer gibt es viele. Ich kenne einige Frauen, die sehr gerne aufstocken würden oder beruflich etwas anderes, anspruchvolleres, machen, wenn sie eine Unterstützung hätten, sich das aber nicht zutrauen, wenn das Familienleben vollumfänglich in ihrer Verantwortung liegt. Und bevor jemand etwas sagt: Doch, diese wehren sich durchaus. Aber will man wirklich ein Leben mit dauernder Diskussionen über das Gleiche führen? Als Mutter, die beruflich sehr eingespannt ist und mit Kindern zwei grössere Weiterbildungen absolviert hat, auch ein gutes einkommen erwirtschaftet kann ich klar sagen: Ich hätte nichts davon geschafft, wenn mein Mann nicht immer hinter mir gestanden wäre.
Dass jemand da ist, wenn die Kinder heimkommen, ist selbstverständlich nicht abwegig. Die Frage stellt sich ja eher, wann das Kind heimkommt