Und weiter gehts mit dem Wundern...

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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

Ursi71 hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 17:54 Ist das auch so ein Frauen - Männer Ding?
Mit den neuen Massnahmen darf/muss jetzt auch ich teilweise ins Home Office. GG macht das seit Monaten, war nie ein Problem, er verkriecht sich morgens ins Arbeitszimmer und kommt mittags und abends wieder raus. Dazwischen kann er in Ruhe arbeiten.
Bei mir (GG hat heute am Nami frei): Alle paar Minuten trampelt irgendjemand (GG oder Tochter) ins Büro und will irgendwas, von "was haben wir zu essen?" bis "Mama, wo ist..." bis zu GG mit dem Telefon in der Hand: "Du die Frau am Telefon versteht nicht was ich sage, kannst du erklären?" Niemand fragt: "Hast du Zeit?" oder "störe ich grade?"
Und das Highlight kam von meiner Tochter: "Mama, du bist doch heute im Home Office, kannst du eine Sachertorte backen?"
Ähem: Mein Beruf ist nicht Bäcker und nicht Konditor... :shock:
Bei uns ganz klar ja...weiss nicht, ob ich mich einfach besonders schlecht abgrenze oder GG sich besonders gut. ;-) wir sind beide im HO, jetzt war mein Sohn die Woche krank. Leider interessiert das meinen AG bzw die Projekte wenig, habe also versucht, parallel zu arbeiten. Mein Sohn stand dauernd bei mir auf der matte, habe parallel zu calls Wikingerburgen aufgebaut, ryder von paw patrol gesucht etc. Habe dann mal recht entnervt GG die Verantwortung übergeben, woraufhin aller 5 Minuten mein Sohn bei mir aufschlug mit "Mama, möchte bei dir sein". Habe dann mit GG Zimmer getauscht, das ging besser! Habe mich allerdings primär über mich selbst genervt, dass ich nicht einfach den Compi zumache und mich abmelde. Aber ja, im HO ist die Abtrennung irgendwie noch schwieriger...

Hatte letzte Woche eine virtuelle Zoom Trauerfeier, also alle Kamera an. Mein Mann hatte als einzigen Auftrag, Sohn davon abzuhalten, reinzukommen. Dreimal dürft ihr raten, wer die Trauerfeier gecrasht hat? Mann hat Sohn noch nicht mal vermisst, ich fluchend und hektisch die Kamera abgestellt...hinterher konnte ich drüber lachen. ;-) (gehört jetzt eher in den GG thread)

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

Ursi71 hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 17:54 Ist das auch so ein Frauen - Männer Ding?
Mit den neuen Massnahmen darf/muss jetzt auch ich teilweise ins Home Office. GG macht das seit Monaten, war nie ein Problem, er verkriecht sich morgens ins Arbeitszimmer und kommt mittags und abends wieder raus. Dazwischen kann er in Ruhe arbeiten.
Bei mir (GG hat heute am Nami frei): Alle paar Minuten trampelt irgendjemand (GG oder Tochter) ins Büro und will irgendwas, von "was haben wir zu essen?" bis "Mama, wo ist..." bis zu GG mit dem Telefon in der Hand: "Du die Frau am Telefon versteht nicht was ich sage, kannst du erklären?" Niemand fragt: "Hast du Zeit?" oder "störe ich grade?"
Und das Highlight kam von meiner Tochter: "Mama, du bist doch heute im Home Office, kannst du eine Sachertorte backen?"
Ähem: Mein Beruf ist nicht Bäcker und nicht Konditor... :shock:
Danke hierfür, ich mache gerade ein Erziehungs-Bootcamp von Mann und Kindern zu dem Thema.

Mehr oder weniger erfolgreich 🙈 Mein bester Freund ist Spotify plus Headset, da hör ich wenigstens nur die Hälfte 😬
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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

Sonrie, darf ich meinen Mann zu dir schicken? ;-) so ein Bootcamp braucht mein Mann auch! Die 8 Jährige hat es sehr gut im Griff, der dreijährige nicht (aber verzeihbar).

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

Hab ihm gesagt, wenn er nochmal um 17h reinkommt und mich fragt "was gibts hütt zum znacht?", dann reiche ich die Scheidung ein.
Und nein, das war kein Witz...
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

danci hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 11:50 Weil ein grosser Teil der Ansicht ist, dass ein Schweizer Kind in dem Moment tot umfallen würde, so es kein von Mami selbstgekochtes Mittagessen pünktlich um 12.10 Uhr bekommt.
:lol: :lol: :lol:
Lilyrose hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 12:55 Aber ich kenne tatsächlich in meinem Umkreis auch ein junger Vater, der möchte, dass seine Frau zuhause ist, wenn die Kinder aus der Schule kommen.
naja, da gehören immer zwei dazu - nehme mal an sie will das auch? Wäre sie nicht auch dieser Meinung, könnte sie diese Aufgabe ja auch einfach ihm übertragen. Oder ist es noch so dieses "Mann = Familienoberhaupt" - DIng was ihm das Recht einräumt zu bestimmen?
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Leela »

Wenn in der heutigen Zeit ein Mann noch über die Berufstätigkeit seiner Frau bestimmen würde, würde mich das also auch wundern.
Das hingegen jemand zuhause ist, wenn die Kinder aus der Schule kommen, find ich jetzt nicht so abwegig ;-)
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Lilyrose »

Eher so ein Ding, er macht Karriere, sie kümmert sich um Kinder. Such wenn sie damit einverstanden war/ist, fände ich es nachvollziehbar wenn sie mal die Meinung ändert. Kind könnte ja auch mal zu Grosi oder was auch immer, wäre ja kein Welttuntergang.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von danci »

@ jupi
Neben Startkapital und Fachpersonen, braucht es auch sehr viel Zeit und Kraft, nicht gerade etwas, wovon berufstätige Eltern kleiner Kinder im Überschuss haben.

@ Ursi
Ich fürchte: Ja! Ich höre es auf jeden Fall seit März in sehr vielen Familien, die eigentlich so organisiert sind, dass sie sich Erwerbsarbeit und Betreuung teilen. Ich denke, dass sich halt ein Phänomen, das ich bereits seit Jahren mit sehr viel Verwunderung betrachte, zuspitzt: Selbst wenn Väter eigene Betreuungszeiten haben, wie 1-2 Papitage etc., ist es so, dass kaum sind beide da, die Mutter zuständig ist. Ich staune jeweils derart an Festen, wie Männer ganz selbstverständlich mit einem Bier herumstehen und quatschen, während die Frauen schweissüberstörmt versuchen, das einjährige Kind davon abzubringen, quer über das Buffet zu krabbeln. Und das stundenlang. Nun, wo beide halt auch zu Hause ist für das HO, kommt das noch mehr zum Vorschein. So sehe ich plötzlich Männer, die an ihren Betreuungstagen ganz selbstverständlich etwas zu Mittag auf den Tisch stellen, genauso selbstverständlich sagen: "Ach, gut, Du bist da, dann kannst Du ja das Kind nehmen, während ich koche" und sich dann noch gut fühlen, denn sie kochen ja (meistens etwas ganz einfaches), während sie mit Kind auf dem Arm in einer Telefonkonferenz sitzt.....

@ Leela
Der Mann kann nicht direkt bestimmen. Ich darf als Frau durchaus meinen Arbeitsvertrag selber unterschreiben ;-) Aber indirekt hat halt sein Handeln einen grossen Einfluss auf ihre Ressourcen. Ich kann als Frau anders arbeiten, wenn ich weiss, dass zu Hause jemand mitanpackt, das Kind in die KITA bringt oder es abholt oder einspringt, wenn es im Büro brennt als wenn sich der Mann auf den Standpunkt stellt: "Du kannst arbeiten, aber das ist dann deine Sache, wie Du es unter einen Hut bringst" und ja, solche Männer gibt es viele. Ich kenne einige Frauen, die sehr gerne aufstocken würden oder beruflich etwas anderes, anspruchvolleres, machen, wenn sie eine Unterstützung hätten, sich das aber nicht zutrauen, wenn das Familienleben vollumfänglich in ihrer Verantwortung liegt. Und bevor jemand etwas sagt: Doch, diese wehren sich durchaus. Aber will man wirklich ein Leben mit dauernder Diskussionen über das Gleiche führen? Als Mutter, die beruflich sehr eingespannt ist und mit Kindern zwei grössere Weiterbildungen absolviert hat, auch ein gutes einkommen erwirtschaftet kann ich klar sagen: Ich hätte nichts davon geschafft, wenn mein Mann nicht immer hinter mir gestanden wäre.

Dass jemand da ist, wenn die Kinder heimkommen, ist selbstverständlich nicht abwegig. Die Frage stellt sich ja eher, wann das Kind heimkommt ;-)
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ChrisBern
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ChrisBern »

Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von carina2407 »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 09:23 Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.
Ich kann es Dir etwas aus meiner persönlichen Sicht erklären. Ja ich wollte gerne und freiwillig die ersten Jahre bei den Kindern zu Hause sein, da mein Mann genug verdiente war das möglich. Ich habe es wirklich genossen, es war mir nicht langweilig und es fehlte mir nichts, ich hatte stundenweise ein Jöbli in meiner alten Firma, das liess sich gut einrichten, gab ein kleines "Taschengeld". Es war schon schön, sich nie Gedanken darüber machen zu müssen, was ist wenn mein Kind krank wird, wie organisieren wir Ferien usw. Ich war halt immer da, und bin ich mal ausgefallen hat mein Mann jedes mal sofort übernommen, und meine Schwiegermutter hat auch immer geholfen wo sie nur konnte. Aber, grosse Sprünge finanziell haben wir nie gemacht, als er sich selbständig machte mussten wir sogar ein paar Jahre ziemlich unten durch. Als die Kinder grösser wurden, war mir klar, ich muss irgendwann und irgendwie in die Berufswelt zurück. Zurück ins Büro konnte ich mir nicht vorstellen, zurück auf meinen einstmals erlernten Beruf erst recht nicht. Da bekam ich wirklich meine erste Krise, ich hatte das Gefühl nach 11 Jahren hätte ich alles verlernt und ich könne eh gar nichts, und wer würde mich schon nehmen, solche Gedanken halt. Vor 2 Jahren war dann eine Stelle frei in unserer Stadtbibliothek, es war in der Lokalzeitung, meine Schwiegermutter hat es gesehen und meinem Mann in die Hand gedrückt, das sei doch etwas für mich. Er kam nach Hause und wollte dass ich mich bewerbe. Ich habe die Stelle bekommen, aber die Zeiten sind "unmöglich" :lol: , passen null zum Schulsystem und im 2020 musste/durfte ich dafür auch eine Weiterbildung machen, das war Bedingung für den Erhalt der Stelle. Und da hat sich gezeigt, obwohl wir 1 Jahrzehnt lang das klassische Rollenmodell gelebt haben, mein Mann hat mich in allem unterstützt, ist oft früher von der Arbeit heim um die Kinder zu betreuen, hats sie bespasst wenn ich lernen musste, oder einen Videocall hatte, er hat sogar angefangen zu kochen, obwohl er das richtig hasst :lol: meine Schwiegereltern haben auch tatkräftig mitgeholfen. Und ich liebe diesen Job, auch wenn man nicht reich wird damit. Der Vorteil, es sind nicht viele Stunden, aber halt über die ganze Woche zerstückelt und ich muss flexibel sein und auch einspringen können, wenn eine Kollegin ausfällt. Ich möchte damit einfach sagen, auch wenn man altmodisch anfängt, kann es sich später weiter entwickeln, wenn beide dazu bereit sind. Ich weiss nicht, ob ich heute anders entscheiden würde, mit dem Wissen von Jetzt vielleicht schon, der Wiedereinstieg ist nicht ganz einfach, aber ich bereue es nicht zu Hause geblieben zu sein, es war eine schöne Zeit. Trotzdem finde ich unser Schulsystem total veraltet und die Betreuungssituation ist zum Schreien. Es sollte möglich sein, dass beide arbeiten können, ohne sich 4teilen zu müssen und ein Vermögen für die Betreuung ausgeben zu müssen.
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von millou »

@ChrisBern
Ich hab kürzlich mit meinem Chef darüber diskutiert, ganz Grundlegend über Arbeiten und Kinder.
Er sagt seine Frau wollte nicht. Hat sie immer wieder ermuntert, aber no way.
Und ich kenne klar Frauen, die sagen nein ich will nicht arbeiten solange die Kinder nicht xy...

Im Endeffekt läuft es darauf raus: wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.

Problematisch ist wohl, dass sich die Frau tendentiell gesellschaftstechnisch Druck macht, dass sie für die Kinder verantwortlich ist und entsprechend ein schlechtes Gewissen hat.

Ich hatte noch keinen einzigen Tag ein schlechtes Gewissen, wenn ich arbeite. Ich liebe meinen Job, ich bin in meinem Element vor allem geistig voll gefordert. Das fehlt mir daheim mit den Kindern.

Aktuell kenne ich im Umfeld eher Männer, die ein schlechtes Gewissen haben resp. krank geworden sind weil sie mit ihren eigenen Ansprüchen an sich nicht mehr klar kommen. Das gibt es also durchaus auch.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Mialania »

@ChrisBern
Bei uns war es so, dass wir beim ersten Kind einen Kita Platz neben meiner Arbeitsstelle bekommen haben. Mein Arbeitgeber "bot" mir nach längerem Gstürm 50 oder 60% an. Vertragsänderung würde man nach Geburt vom Kind machen.
Als wir dann im Kinderspital auf der Kinderintensiv waren, sagte ich meinem Mann "wenn wir hier lebend raus kommen, kündige ich" und er "ok".
Nach dem Mutterschaftsurlaub kehrte ich 100% und schwanger zurück an meinen Arbeitsplatz. Dieses Mal hiess es vom Arbeitgeber "100% oder gar nicht"
Und ehrlich gesagt , konnte ich mir erst so nach zwei Jahren vorstellen, mein Kind alleine zu lassen oder arbeiten zu gehen. Aber auch eher nur tiefprozentig. Ich schaue immer wieder mal, ob der Arbeitsmarkt etwas für mich offen hat (nicht auf dem gelernten Beruf), aber in unserer Region hatte es bisher nichts. Dann mit erneuter Schwangerschaft und jetzt mit Corona wohl sowieso nicht.

Unser Finanzberater meinte, es wäre kein grosser finanzieller Gewinn, wenn ich arbeiten gehen würde. Aber wenn ich aus Spass an der Freude gehen will? Wieso nicht.

Manchmal würde ich gerne etwas Zeit für mich haben, andererseits stimmt es aber für unsere Familie. Falls ich einen Job finden würde, der mich glücklich machen würde, wieso nicht. Im Moment habe ich andere Prioritäten und meine zwei Kinder füllen meine vorrätige Zeit komplett aus. Wenn ich das, was ich gelernt habe, nicht weiter anwenden kann, geht nichts verloren und ich mochte den Job selten bis nie. Dann gehe ich lieber wieder in eine Fabrik Leim abfüllen. Knochenharte Arbeit, so wenig verdient, wie noch nie, aber geistig so ausgeglichen und zufrieden, wie an keinem anderen Ort.

Edit 1: Rechtschreibfehler
Edit 2: mein Mann könnte auf 80% reduzieren, ist aber wegen Schichtbetrieb nicht immer flexibel. Er würde mich sicher unterstützen - aber wohl erst, wenn die Kinder grösser sind. Er traut sich beide (noch) nicht zu.

ausländerin
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von ausländerin »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 09:23 Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.
Sie opfert sich für Kinder auf. Was sind schon 10-15 Jahre für ganzen Leben? Und sie hat ja sich freiwillig für Kinder entschieden und kann sie nicht ins Kita anschieben - dort bekommen sie nur Schaden in dem jungen Alter. Und Vater und Mutter ist nicht gleich. Vater kann nicht das gleiche geben, und job reduzieren geht höhestents auf 90 Prozent wenn überhaupt. Frau verdient ja weniger sowieso... Das ist was ich so immer mal wieder als Antwort auf die gleiche Frage gehört habe.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 09:23 Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.
Ich glaube - zumindest ist das meine Beobachtung bei solchen Paaren - dass beide ein ähnliches Familienbild bzw. eine ähnliche Vorstellung davon haben wie "man" als Familie lebt. Es ist ja nicht so dass man erst beim positiven Test mal darüber spricht wie man sich sein Leben so vorstellt.
Du musst halt auch sehen dass viele Frauen nie in ihre Ausbildung investieren weil sie "eh mal Familie haben werden"... das ist bzw. war bei Frauen in meinem Alter (ü40) doch noch bei vielen (unbewusst) sehr verankert, vor allem in Berufen ohne grosse Aufstiegschancen.
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von danci »

@ ChrisBern
Ich beantworte mal von der anderen Seite: Ich arbeite gerne, auch gerne mal mehr und liebe meinen Job, aber ich könnte ehrlich gesagt auch ohne ihn gut sein. Hausfrau? Hmm, ich weiss nicht, ich würde mich dann wohl in Hobbies etc. stürzen ;-) Was ich jedoch nicht und nie könnte, wäre die finanzielle Abhängigkeit vom Mann. Bereits die Vorstellung macht mir Bauchschmerzen. Das ist etwas, dass ich durchaus bei anderen toleriere, ich werfe es niemandem vor, aber persönlich nicht nachvollziehen kann. Warum macht man dies? Es geht mir dabei nicht um Geld im Überfluss (Ferien, Zweitauto etc.), sondern einfach soviel, dass man davon leben kann. Darum wäre für mich auch ein kleiner Nebenjob nie etwas gewesen. Da hätte ich dann den Stress des Jobs ohne die finanzielle Selbständigkeit. Also, mit einem schönen Treuhandvermögen könnte ich mir das zu Hause bleiben schon vorstellen :mrgreen:
Umgekehrt muss ich sagen, dass ich auch als Alleinverdienerin, die ich eine Weile war, die gleiche Ängste hatte. Wir sind jetzt kein Paar mit getrennten Konten oder die aufrechnen, aber das Wissen, dass wir warum auch immer jeder für sich aufkommen könnte, lässt einen schon besser schlafen. :oops: :oops: :oops:
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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von conny85 »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 09:23 Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.
Bei mir ist es so, dass ich von anfang an gesagt habe, dass ich mit Kindern zu hause bleiben werde. Das war für mich schon immer klar. Für mich sind meine Kinder im Moment meine Arbeit (ok ich arbeite 10% auswärts, nehme aber die Kinder mit zur Arbeit, bin da aber nur reingerutscht und wollte eigentlich gar nicht weiter arbeiten). Und ja für mich stimmt es so, ich möchte es gar nicht anders. Vielleicht wenn beide mal in der Schule sind und sich etwas ergibt, aber für den Moment erfüllt mich das Muttersein voll und ganz und ich brauche nichts anderes.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von Pirat »

sonrie hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 11:05
ChrisBern hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 09:23 Was mich wirklich aufrichtig wunder nehmen würde: wenn der Mann arbeiten geht und erwartet, dass jemand zu Hause Vollzeit für die Kinder da ist, stimmt das für die Frau? Ich traue mich das diese Frauen oder auch Männer nicht zu fragen. Oder hat sich die Frau einfach angepasst? Ist sie reingerutscht? Oder mega froh, muss sie nicht mehr arbeiten gehen? Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, ich fände es auch "Verschwendung", wenn ich mit meinem Wissen und Ausbildung nur noch in charge für Kinder und Haushalt bin.
Ich glaube - zumindest ist das meine Beobachtung bei solchen Paaren - dass beide ein ähnliches Familienbild bzw. eine ähnliche Vorstellung davon haben wie "man" als Familie lebt. Es ist ja nicht so dass man erst beim positiven Test mal darüber spricht wie man sich sein Leben so vorstellt.
Du musst halt auch sehen dass viele Frauen nie in ihre Ausbildung investieren weil sie "eh mal Familie haben werden"... das ist bzw. war bei Frauen in meinem Alter (ü40) doch noch bei vielen (unbewusst) sehr verankert, vor allem in Berufen ohne grosse Aufstiegschancen.
Da gab es vor ein paar Jahren doch Umfragen dazu bei 17/18-jährigen (evtl. sogar Studie?) bezgl. Berufswahl. Da wollten viele Frauen immer noch einen Beruf, der gut mit Familie vereinbar ist. Bei Jungs war das kein Kriterium.

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von stella »

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von conny85 »

danci hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 11:12 @ ChrisBern
Ich beantworte mal von der anderen Seite: Ich arbeite gerne, auch gerne mal mehr und liebe meinen Job, aber ich könnte ehrlich gesagt auch ohne ihn gut sein. Hausfrau? Hmm, ich weiss nicht, ich würde mich dann wohl in Hobbies etc. stürzen ;-) Was ich jedoch nicht und nie könnte, wäre die finanzielle Abhängigkeit vom Mann. Bereits die Vorstellung macht mir Bauchschmerzen. Das ist etwas, dass ich durchaus bei anderen toleriere, ich werfe es niemandem vor, aber persönlich nicht nachvollziehen kann. Warum macht man dies? Es geht mir dabei nicht um Geld im Überfluss (Ferien, Zweitauto etc.), sondern einfach soviel, dass man davon leben kann. Darum wäre für mich auch ein kleiner Nebenjob nie etwas gewesen. Da hätte ich dann den Stress des Jobs ohne die finanzielle Selbständigkeit. Also, mit einem schönen Treuhandvermögen könnte ich mir das zu Hause bleiben schon vorstellen :mrgreen:
Umgekehrt muss ich sagen, dass ich auch als Alleinverdienerin, die ich eine Weile war, die gleiche Ängste hatte. Wir sind jetzt kein Paar mit getrennten Konten oder die aufrechnen, aber das Wissen, dass wir warum auch immer jeder für sich aufkommen könnte, lässt einen schon besser schlafen. :oops: :oops: :oops:
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Ich fühl mich nicht finanziell Abhängig von meinem Mann, er verdient einfach unser Familienbudget... und für mich fühlt es sich richtig an (und für meinen Mann natürlich auch)

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Re: Und weiter gehts mit dem Wundern...

Beitrag von sonrie »

@Stella/Pirat: das wiederum macht mir wirklich Bauchschmerzen, weil so eben diese Abhängigkeiten entstehen. Ich bin da bei danci, ich würde nie im Leben von jemandem abhängig sein wollen, das würde jemandem Macht über mich geben bzw. mir viel Freiheit nehmen, damit könnte ich nicht umgehen.

Mal ganz abgesehen davon dass ich meinen Job auch für mein Ego brauche, es fordert mich was den Kopf angeht, stellt mich vor Herausforderungen und gibt mir eine Bestätigung die ich sonst nicht hätte.

@conny: dennoch IST es eine finanzielle Abhängigkeit, auch wenn es sich nicht so anfühlt.
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